Gleich zwei neue 35mm-Festbrennweiten mit Lichtstärke 1:2 hat das deutsche Traditionsunternehmen Voigtländer für das erste Quartal 2021 angekündigt. Mit dem Voigtländer Ultron 35mm f/2,0 asphärisch Typ II haucht der Objektivhersteller mit Firmensitz in Fürth einem Klassiker aus dem eigenen “Vintage Line”-Sortiment neues Leben ein. Um eine waschechte Neuheit handelt es sich dagegen beim Voigtländer APO Lanthar 35mm f/2 asphärisch.
Wir haben die wichtigsten Informationen zu beiden Objektiven zusammengetragen und stellen euch diese in diesem Artikel im Kurzportrait vor. Beide Objektive werden laut Hersteller voraussichtlich zwischen März und April 2021 im Fachhandel erhältlich sein. Das Ultron erscheint nur mit VM-Bajonett für den Einsatz am Leica M System. Das Lanthar wird sowohl mit VM-Anschluss als auch in einer etwas moderneren Version für Sonys E-Mount erhältlich sein wird.
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Voigtländer APO Lanthar 35mm f/2 asphärisch für E-Mount & VM-Bajonett
Mit dem APO Lanthar 35mm f/2 asphärisch präsentiert Voigtländer eine hochwertig produzierte 35mm-Festbrennweite mit Lichtstärke 1:2. Das manuell fokussierende Objektiv bildet mit VM-Anschluss für das Leica M System einen Bildwinkel von 63,6° ab. In der Version für Sonys spiegellose Systemkameras mit E-Mount ist der Bildwinkel mit 62,2° nur minimal schmaler. Zu beachten gilt, dass ausschließlich in der E-Mount-Variante die EXIF-Daten vom Objektiv an die Kamera übertragen werden. Ebenfalls Fokuslupe und automatische Objektivkorrektur der Kamera werden nur über den E-Mount unterstützt.
Die Abmessungen des Gehäuses mit E-Mount liegen bei 62,6 x 67,3 mm und 352 g Gewicht. Merklich kompakter fällt das Objektiv mit VM-Bajonett aus. Hier betragen die Maße des Voigtländer APO Lanthar 35mm f/2 asphärisch lediglich 55,6 x 58,1 mm. Auch das Gewicht verringert sich um knappe 50 g auf 304 g. Beide Objektive verfügen über ein Filtergewinde vor der Frontlinse. Dieses hat bei beiden einen Durchmesser von 49 Millimetern. Die Gehäuse machen, unabhängig ob VM- oder E-Bajonett, insgesamt einen extrem soliden Eindruck. Bei der Objektiv-Variante für Sony E-Mount ist der Blendenring auf stufenlos umschaltbar.
Die eigentliche Besonderheit des Voigtländer APO Lanthar 35mm f/2 asphärisch ist sein apochromatisches Design. Elf Linsenelemente, darunter zwei doppelseitig asphärische und fünf Elemente mit anormaler Teildispersion sowie Floating-Elements, sorgen in neun Gruppen für optimale Abbildungsqualität bei hoher Schärfeleistung. Durch chromatische Aberration auftretende Farbsäume werden bei diesem Objektiv nahezu perfekt korrigiert. Die zwölf kreisrund schließenden Blendenlamellen produzieren als Bonus ein tolles Bokeh bei lichtstarker Offenblende f/2.
Mit seiner Naheinstellgrenze von 35 cm verspricht das Voigtländer APO Lanthar am E-Mount außerordentlich viel Abwechslung. An Leica M Kameras erfordert das Lanthar leider etwas mehr Distanz zum Motiv. Hier misst der Fokussierabstand mindestens 50 cm. Bei der E-Mount Version wird übrigens die Gegenlichtblende mitgeliefert. Mit VM-Anschluss muss dieses nützliche Utensil optional als Zubehör dazugekauft werden. Für den E-Mount erhaltet ihr also deutlich mehr Komfort für euer Geld. Ausgezeichnete Bildqualität liefern jedoch beide Ausführungen.
1099,00 Euro UVP
Voigtländer Ultron 35mm f/2,0 asphärisch Typ II für VM-Bajonett
Beim Ultron 35mm f/2,0 asphärisch Typ II handelt es sich um eine lediglich leicht modifizierte Neuauflage der lichtstarken Voigtländer 35mm-Festbrennweite für Leica M Kameras. Während der optische Aufbau des Objektivs nicht angefasst wurde, befindet sich nun eine “Fokussiermulde” am Fokusring des ultrakompakten Messing-Gehäuses. Dank Maßen von 52 x 28,1 mm bei einem Filterdurchmesser von 39 mm erfüllt das Voigtländer Ultron 35mm f/2,0 asphärisch Typ II sämtliche Kriterien eines Pancake-Objektivs. Wiegen tut es schlanke 210 Gramm.
Mit seiner hohen Lichtstärke von 1:2 und weitwinkligen 62,5° Bildwinkel ist das Voigtländer Ultron 35mm f/2,0 asphärisch Typ II vielseitig einsetzbar. Mittels der Blende mit zehn rund schließenden Blendenlamellen lässt sich kreativ mit der Tiefenschärfe spielen. Bei Bedarf kann aber auch bis zu einer kleinsten Blendenöffnung von f/16 abgeblendet werden. Der optische Aufbau des Voigtländer Ultron 35mm f/2,0 asphärisch Typ II besteht aus acht Linsenelementen, angeordnet in fünf Gruppen. Die Naheinstellgrenze des Objektivs liegt bei 58 cm.
In Tests zeigte bereits die erste Version des Voigtländer Ultron 35mm f/2,0 asphärisch einen charakteristischen Bildstil mit dezentem Retro-Charme. Das Ultron liefert eine exzellente Schärfe bei tollen Konstrastwerten und gibt mit einer hauchzarten Vignettierung bei Offenblende das nötige Quentchen Vintage-Look dazu. Angesichts des vergleichsweise lächerlich geringen Anschaffungspreises ist das Voigtländer Ultron 35mm f/2,0 asphärisch für schmale Geldbeutel eine realistische Alternative zum etwa viermal so teuren Leica Summicron-M 1:2/35 mm ASPH.
Wie beim APO Lanthar mit VM-Anschluss spart Voigtländer aber auch beim Ultron 35mm f/2,0 asphärisch Typ II merklich am mitgelieferten Zubehör. Eine passende Gegenlichtblende vom Typ LH-4N oder LH-12 bekommt ihr auch hier leider nur als optionales Zubehör. Beide verfügbaren Produkte sind zwar hochwertig aus Aluminium gefertigt, dafür allerdings auch recht teuer (79,00 bzw 89,99 Euro UVP). Das Voigtländer Ultron 35mm f/2,0 asphärisch Typ II mit VM-Anschluss für Leica M ist in Schwarz und Silber erhältlich.
749,00 Euro UVP