Mit den professionellen Vollformat-DSLMs Z6 und Z7 legte Nikon 2018 den Grundstein für den Erfolgskurs der spiegellosen Z-Serie. Beide Kameras setzten neue Maßstäbe durch ihr intelligentes und kompaktes Gehäusedesign, weiterentwickelte Technologien wie Back Side Illumination und nicht zuletzt dem geometrisch ausgereiften Z-Mount. Dieses neue Bajonettsystem ermöglichte im Vergleich zum in die Tage gekommenen F-Mount eine extreme Steigerung der maximalen Lichtstärke für Nikkor-Objektive. Knapp zwei Jahre später liefern die Japaner nun die nächste Generation in Form der Nikon Z6 II und Nikon Z7 II.
Tatsächlich ist der Schritt zu einer zweiten Generation ein bisher einmaliger Vorgang in der Unternehmensgeschichte Nikons. Bisher hatte man bei neuen Kameramodellen stets auf fortlaufende Nummerierung und damit einhergehende Gehäusemodifizierungen gesetzt. Dass man nun eine aufgefrischte “II”-Version auf den Markt bringt, zeigt eigentlich, wie perfekt entwickelt die Vorgängermodelle bereits waren. Was die Z6 II und Z7 II zu bieten haben, wie sie sich zu ihren Schwestermodellen unterscheiden und wie die Meinungen zu den neuen Modellen sind, erfahrt ihr in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
Nikon Z6 II und Z7 II: Einiges übernommen, vieles verbessert
Beim ersten Blick auf die neuen Systemkameras Z6 II und Z7 II erkennt man äußerlich keinen Unterschied zu den Vorgängermodellen und auch beim Datenblatt liest sich anfangs vieles gleich. Bei beiden Kameras wurde zwar punktuell stark nachgebessert, bereits gute Eigenschaften wurden aber übernommen. Das betrifft unter anderem den Bildsensor mit Back Side Illumination-Technologie (BSI). Die Nikon Z6 II liefert somit weiterhin effektive 24,3 Megapixel im Vollformat. Bei der Z7 II bleibt es bei der deutlich höheren Auflösung von 45,7 Megapixeln. In Anbetracht der sehr guten Bildqualität der Z6 und Z7 sah man hier zurecht keinen Handlungsbedarf.
Gleich geblieben sind ebenfalls die maximalen ISO-Empfindlichkeiten. Bei der Nikon Z7 II reicht die Sensorempfindlichkeit von ISO 32 bis maximal ISO 102400. Die Z6 II erreicht hier mit ihrer geringeren Sensor-Auflösung deutlich höhere Bestwerte. Ihr Spektrum geht von ISO 50 bis zu einem Maximum von ISO 204800. Bei schlechteren Lichtverhältnissen hat die Z6 II also die Nase vorn und zeigt hier in Tests auch die eindeutig besseren Ergebnisse. Die Nikon Z7 II neigt bei hohen ISO-Einstellungen mitunter zu merklichem Schärfeverlust.
Mit von der Partie ist auch wieder ein 5-Achsen-Bildstabilisator, welchen Nikon in der sensorbasierten Form erstmals bei den Schwestermodellen Z6 und Z7 einführte. Dieser ergänzt sich natürlich auch bei den aktuellen Versionen der spiegellosen Systemkameras wieder problemlos mit Nikkor-Objektive, welche VR-Unterstützung (Vibration Reduction) anbieten. Mit dieser Doppel-Stabilisierung gelingen auch bei längeren Belichtungszeiten problemlos verwacklungsfreie Aufnahmen.
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Geballte Power durch zwei Expeed Bildprozessoren
Eine ordentliche Schippe draufgelegt hat Nikon bei der Prozessorleistung. Die neue DSLM-Generation kommt mit Dual Expeed 6 Bildprozessor daher und der sorgt für merklichen Performance-Schub. Die Z6 II erreicht eine Serienbildgeschwindigkeit von soliden 14 Bildern pro Sekunde. Dank der höheren Rechenleistung sind bis zu 124 Bilder (RAW, 12 bit Farbtiefe) in Folge möglich. Ein wahrer Quantensprung im Vergleich zur Nikon Z6, bei der mit 12 Bildern pro Sekunde bereits nach 37 Bildern im RAW-Format Schluss war. Bei der Z7 II ist der Unterschied nicht ganz so groß, aber immer noch beträchtlich. Hier sind es bis zu 73 statt 23 RAW-Dateien bei zehn statt neun Bildern pro Sekunde.
Deutliche Verbesserungen zeigen sich auch im Autofokus beider Modelle. An der Anzahl der AF-Felder des Hybrid-AF mit Kontrastmessung und Phasendetektion ändert sich nichts (Z6 II: 273 Felder, Z7 II: 493 Felder). Aber die Gesamtperformance des Autofokus wurde sichtlich gesteigert. Das AF-System ist nun bei beiden Kameras um 1 EV (Exposure Value = Lichtwert) empfindlicher, was sich in schwierigen Lichtsituationen wie in der Dämmerung oder bei Nachtaufnahmen bereits spürbar bemerkbar macht. Im “Low Light AF”-Modus erreicht die Nikon Z7 II nun eine AF-Empfindlichkeit von -3 EV, die Nikon Z6 II sogar einen Top-Wert von -4,5 EV.
Auch in der automatischen Motiverkennung hat sich einiges getan. Nicht nur das Tracking von bewegten Motiven wurde verbessert. Der Face/Eye-AF funktioniert selbst bei Haaren über den Augen und kaum als solches erkennbaren Gesichtern problemlos und erkennt natürlich auch Tiere. Aber die wohl wichtigste Neuerung im Vergleich zu den Schwestermodellen: Die automatische Augen- und Gesichtserkennung wird bei der neuen Z-Generation nun endlich auch im Videomodus unterstützt. Dieser wurde bei beiden Kameras übrigens auch auf zeitgemäße 60 fps in 4k Auflösung aufgefrischt.
Wetterfestes Gehäuse in gewohntem Design
Nichts geändert hat sich wiederum am Gehäusedesign der neuen DSLM-Modelle. Das robuste Chassis aus Magnesiumlegierung ist gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Das Bedienungs-Layout wurde mit sämtlichen Einstellrädern und Tasten von der Z6 und Z7 übernommen. Mit Abmessungen von 134 x 101 x 70 mm und einem Gewicht von 701 g fällt das Gehäuse für definitiv im Profi-Bereich angesiedelte Kameras ungewöhnlich kompakt aus. Trotzdem bieten die Nikon Z6 II und Z7 II ein ausgezeichnetes Handling. Und wer lieber etwas mehr Grip haben möchte, kann mit den Batteriegriffen MB-N10 oder MB-N11 nachrüsten. Mit dem MB-N11 kommt ihr auch in den Genuss eines Hochformat-Auslösers.
Bei der Akkuleistung hat Nikon ebenfalls etwas nachjustiert. Bei der Z6 II und Z7 II kommt nun die aktuelle Generation von Nikons Lithium-Ionen-Akku EN-EL15c zum Einsatz. Dieser speichert 16 Wattstunden und erlaubt laut Testergebnissen bis zu zwei Stunden Filmen in 4k. Beim Fotografieren hält der Akku für 430 Aufnahmen nach CIPA-Standard. Aber natürlich kommt es hier sehr auf das individuelle Nutzerverhalten an. Wer wenig im Menü unterwegs ist, wird beispielsweise weniger Strom verbrauchen. Für den Gebrauch im Studio oder Outdoor auf dem Stativ lässt sich die neue Akku-Generation nun auch per USB-Anschluss aufladen.
Wer penibel nachmisst, wird im Vergleich zum Vormodell doch eine minimale Änderung von knapp 2 mm an den Gehäusemaßen feststellen. Die Abdeckung für den Speicherkartenslot ist nun einen Hauch breiter. Dahinter verbirgt sich der neue Dual-Slot der Z6 II und Z7 II. Mit diesem lassen sich nicht nur zwei Speicherkarten gleichzeitig benutzen. Die zweite Generation der Z-Serie ist jetzt auch kompatibel mit den enorm schnellen CFepress-Speicherkarten. Es ist schon ziemlich genial, dass Nikon hier deutlich mehr Komfort auf eigentlich gleichbleibenden Platzverhältnissen schafft. Die zwei Millimeter Abzug in der Kompaktheit nehmen wir dafür gerne in Kauf.
Üblich guter Durchblick bei Display und Sucher
Bei den Werkzeugen für den passenden Bildausschnitt hat sich Nikon wieder auf Altbewährtes verlassen. So sorgt bei beiden neuen Modellen der bereits in der Nikon Z6 und Z7 verbaute OLED-Sucher für den nötigen Durchblick. Mit 100% Bildfeldabdeckung, 0,8-facher Vergrößerung und 3,69 Millionen Bildpunkten (effektive Auflösung 1280×960 Pixel) liefert der Sucher gute Werte, zumal die Elektronik laut Nikon etwas angepasst wurde. Dadurch soll die Reaktionsgeschwindigkeit erhöht und Verzögerungen bei der Bildanzeige vermieden werden. Eine Verbesserung ist natürlich löblich, allerdings waren diese Probleme bereits bei der Vorgänger-Generation so gut wie nicht wahrnehmbar.
Auch beim Display hat sich nichts geändert. Mit 2,1 Millionen Bildpunkten auf 3,2 Zoll wird das Bild gut erkennbar dargestellt. Per Touch-Funktion könnt ihr wie gewohnt Fokuspunkte setzen und euch durch das übersichtliche Kameramenü bewegen. Unser Display ist bei beiden Kameras wieder um 90° nach oben und 40° nach unten neigbar. Das ist heutzutage kein allzu großer Bewegungsradius mehr, reicht unter professionellen Gesichtspunkten für komfortables Fotografieren im Studio, bequeme Low-Level-Aufnahmen oder Videodrehs mit einem Gimbal aber allemal.
Mit Blick auf die gerade neu erschienene Sony Alpha 1, deren OLED-Sucher wahnsinnige 9.437.185 Bildpunkte auflöst und Profi-Modellen der Konkurrenz mit 180° schwenkbaren Displays ließe sich hier natürlich etwas mehr fordern. Bei der Display-Auflösung hat Sony mit seinem neuesten Profi-Modell die Messlatte für die Konkurrenz hochgesetzt. Jedoch hat dieser technische Fortschritt auch einen extremen Preis. Der Nikon Z6 II und Z7 II einen Selfie-Modus zu verpassen, wäre dagegen sicher ein finanziell problemlos realisierbares Gimmick gewesen, geht aber höchstwahrscheinlich an den Ansprüchen der Zielgruppe vorbei.
Tests und Meinungen zur Nikon Z6 II und Z7 II
Besonders interessant ist bei der Meinungsbildung zu diesen neuen Kameras natürlich der Direktvergleich zum jeweiligen Vorgängermodell. Die Kollegen von Dkamera.de haben da recht übersichtliche und tolle Tabellen mit den wichtigsten Daten erstellt, welcher ihr hier findet.
Ein detaillierten Blick auf sämtliche Funktionen inklusive intensiver Betrachtung der Frage “Welche sollte ich kaufen?” findet ihr auf dem Fotografie-Blog Lichtrebell. Der User hat sich eine Nikon Z6 II gekauft, empfiehlt aber weiterhin den Griff zur günstigeren Z6. Sehr gut finden wir die nüchterne Betrachtungsweise zum Thema automatische Augen- und Gesichtserkennung.
Auch wenn ich mir die Z6 II gekauft habe, so ist meine Nr. 1 Empfehlung weiterhin eine Nikon Z6.
Lichtrebell.com
Ausführlich auf Herz und Nieren geprüft wurden die Z6 und Z7 II wieder im Video-Praxistest bei Krolop & Gerst. Euphorie löst insbesondere die neue Menü-Option aus, bei der Bildanzeige auf dem Display endlich den Daten-Rahmen ausblenden zu können.* Kaum zu glauben, dass Nikon wirklich jetzt erst darauf kommt. Doch auch der Autofokus und die automatische Erkennung von Gesicht und Augen werden hier sehr gelobt. Stichwort: “Haare im Gesicht”.
*Ein aufmerksamer Leser und Nikon-Nutzer wies uns übrigens darauf hin, dass dies durchaus auch bei früheren Modellen von Nikon funktionierte. Herr Krolop freut sich an dieser Stelle also umsonst und wir haben uns blindlings davon anstecken lassen.
Fazit: Konsequente Weiterentwicklung eines Top-Sellers
Insgesamt gefällt uns der von Nikon mit den neuen spiegellosen DSLM-Modellen Z6 II und Z7 II eingeschlagene Weg sehr. Hier wurde nicht auf Biegen und Brechen versucht, eine neue und dann leider oftmals nur vermeintlich innovative Kamera auf den Markt zu bringen. Stattdessen hat man die erfolgreichen Vollformat-Kameras der Z-Serie konsequent auf Stärken und Schwächen analysiert, Meinungen und Wünsche von Nutzer*innen berücksichtigt und auf dieser Basis sein Produkt mit punktuellen Verbesserungen kontinuierlich weiterentwickelt.
Eine der größten Errungenschaften ist hier der doppelte Kartenslot. Für höchste Performance könnt ihr die ultraschnellen CFexpress-Speicherkarten nutzen. Das macht unter anderem bei 4k-Video mit nun aufgepeppten 60 Frames pro Sekunde Sinn, ist aber auch bei längeren Highspeed-Serienaufnahmen von Vorteil. Gleichzeitig steht euch natürlich weiterhin die Nutzung der deutlich erschwinglicheren und keinesfalls schlechten UHS-II SD-Karten offen. Wer auf Nummer Sicher gehen möchte, nutzt beide Slots und sichert seine Daten auf der zweiten Speicherkarte synchron als Backup.
Die größte Frage bleibt, ob ein Wechsel von der ersten zur zweiten Generation lohnt. Wir sagen ganz klar: Jein. Wer bereits eine Z6 oder 7 besitzt, wird beim Neukauf eben nur kaum wirklich zwingende Verbesserungen erhalten. Sinnvoller wäre aus unserer Sicht ein “Zusatzkauf” aus der zweiten Generation. Wer bereits eine megapixelstarke Z7 besitzt, bekommt mit der Z6 II eine tolle Ergänzung für Situationen, in denen hohe ISO-Werte und Geschwindigkeit gefragt sind. Genauso könnte für Z6 II Nutzer*innen aufgrund der Megapixel der Kauf einer mittlerweile recht günstig erhältlichen Nikon Z7 für Landschaftsfotos und Studioproduktionen Sinn ergeben.
Preise und Verfügbarkeit der Nikon Z6 II und Z7 II
Beide Kameras der zweiten Z-Generation sind seit Ende 2020 offiziell im Fachhandel erhältlich. Jedoch kommt es derzeit immer mal wieder zu Lieferengpässen. Ihr müsst euch im schlimmsten Fall also auf mehrere Wochen Wartezeiten bei der Bestellung eurer Nikon Z6 II oder Z7 II einrichten. Die Nikon Z6 II kostet aktuell 1998,99 Euro UVP, die Nikon Z7 II bekommt ihr derzeit für eine unverbindliche Preisempfehlung von 3219,00 Euro.
Wie üblich gibt es für beide Modelle aber auch bereits verschiedene Kit-Angebote mit Objektiv, die wir euch weiter unten kurz vorstellen. Der optionale Batteriegriff MB-N11 mit Hochformat-Auslöser ist für beide Kameramodelle kompatibel und kostet derzeit 399,00 Euro UVP. Die beiden Vorgängermodelle Nikon Z6 (1399,00 Euro UVP) und Nikon Z7 (2449,00 Euro UVP) werden laut Nikon übrigens weiterhin produziert und parallel zu den neuen Generationen verkauft.
Kamera | Nikon Z6 II | Nikon Z7 II |
Sensor | 24,3 Megapixel Vollformat CMOS | 45,7 Megapixel Vollformat CMOS |
Bildstabilisator | Ja, Sensor-Shift (optisch) | Ja, Sensor-Shift (optisch) |
ISO | 100 – 51200 nativ (50 – 204800 manuell) | 64 – 25600 nativ (32 – 102400 manuell) |
Autofokus | Phasenvergleich-Autofokus, 273 AF-Felder, Gesichts- & Augen-AF mit Nachführung | Phasenvergleich-Autofokus, 493 AF-Felder, Gesichts- & Augen-AF mit Nachführung |
Serienaufnahmen | Bis zu 14 Bilder pro Sekunde | Bis zu 10 Bilder pro Sekunde |
Sucher | OLED-Sucher, 100% Bildfeldabdeckung, 0,8-fache Vergrößerung, 3,69 Millionen Bildpunkten | OLED-Sucher, 100% Bildfeldabdeckung, 0,8-fache Vergrößerung, 3,69 Millionen Bildpunkten |
Display | 3,2 Zoll LCD-TFT mit 2,1 Millionen Bildpunkten, Touchscreen, 90° nach oben und 40° nach unten neigbar | 3,2 Zoll LCD-TFT mit 2,1 Millionen Bildpunkten, Touchscreen, 90° nach oben und 40° nach unten neigbar |
Speichermedium | 1 CFexpress Typ B XQD-Kartenfach, 1 SD-Kartenfach (SDHC, SDXC, UHS I, UHS II) | 1 CFexpress Typ B XQD-Kartenfach, 1 SD-Kartenfach (SDHC, SDXC, UHS I, UHS II) |
Anschlüsse | USB 3.0 Typ C, HDMI Typ C, Mikrophonanschluss, Kopfhöreranschluss | USB-C, HDMI, Mikrophonanschluss, Kopfhöreranschluss |
Akku | EN-EL15c Akku, bis zu 410 Aufnahmen | EN-EL15b Akku, bis zu 420 Aufnahmen |
Abmessungen | 134 x 101 x 70 mm | 134 x 101 x 70 mm |
Gewicht | 701 g | 701 g |
Bildformate | RAW, JPEG, bis zu 6048 x 4024 | RAW, JPEG, bis zu 8256 x 5504 |
Video | Bis zu 4K UHD Video 3840 x 2160 | Bis zu 4K UHD Video 3840 x 2160 |
Videoformate | MOV, MP4 | MOV, MP4 |
Zeitlupe | Bis zu 120 Bilder pro Sekunde 1080p | Bis zu 120 Bilder pro Sekunde 1080p |
Vorteile
- 24,3 bzw. 45,7 Megapixel Vollformat CMOS
- Sehr gute Bildqualität
- Sehr gute Videoqualität
- 5-Achsen-Bildstabilisator
- Autofokus mit hoher Empfindlichkeit (-4,5 EV bzw. -3 EV)
- Gesichts- und Augen-AF auch bei Videos
- 4k Video mit 60 fps
- Serienaufnahme mit 14 bzw. 10 Bildern pro Sekunde
- Kompaktes und robustes Gehäuse
- Staub- und Spritzwasserschutzt
- Zwei Kartenslots für SD und CFexpress
Nachteile
- Leichter Schärfeverlust bei hoher ISO-Zahl (Z7 II)
Nikon Z6 II bzw. Z7 II mit Nikon FTZ Bajonettadapter
Neben den üblichen Sets, bestehend aus Body und Objektiv, gibt es für die Nikon Z6 II und Z7 II derzeit ein Kit mit dem Nikon FTZ Bajonettadapter. Diese Kombination macht Sinn für alle, die von einer Nikon Spiegelreflexkamera zum spiellosen Vollformat der Z-Serie wechseln wollen. Der Adapter ermöglicht euch die Nutzung von Nikkor-Objektiven mit F-Mount an sämtlichen Kameras der Z-Serie. Ihr könnt also euer bereits vorhandenes Objektiv-Sortiment problemlos an eurer neuen spiegellosen DSLM weiternutzen.
Beide Kameras gibt es im Fachhandel in Kombination mit dem Adapter. Die Nikon Z6 II + Nikon FTZ kostet derzeit 2146,99 Euro UVP. Für eine Nikon Z7 II inklusive Adapter müsst ihr aktuell 3439,99 Euro UVP investieren.
Nikon Z6 II bzw. Z7 II mit Nikkor Z 24-70mm f/4 S
Eine übliche Kombination zwischen Kamera und Standard-Zoomobjektiv bekommt ihr mit dem Nikkor Z 24-70mm f/4 S. Das hochwertige Objektiv bietet mit durchgehender Blende f/4 eine solide Lichtstärke und eignet sich durch seinen großen Zoombereich für verschiedenste Motive. Das Gehäuse ist robust verbaut und mit Dichtungen gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Mit Maßen von 78 x 89 mm und einem Gewicht von 500 g liegt das Objektiv zusammen mit dem kompakten Body der Z6 II und Z7 II sehr gut in der Hand.
Vor Betrieb muss man den Zoomring des Nikkor von der Transportstellung auf 24 mm drehen. Das ist etwas gewöhnungsbedürftig, aber wird schnell Automatismus wie das Abnehmen des Objektivdeckels. Das Nikkor Z 24-70mm f/4 S arbeit innenfokussierend und besteht aus 14 Linsen in elf Gruppen. Mit einer Naheinstellgrenze von 30 cm erreicht das Objektiv einen maximalen Abbildungsmaßstab von 1:3,3. Für ein Standard-Zoom kein schlechter Wert.
Auch optisch kann das Nikkor Z 24-70mm f/4 S überzeugen. Die Auflösung ist bereits bei Offenblende über den gesamten Bildbereich sehr gut. Ab Blende f/11 wird es dann in den Details etwas matschig. Die tonnen- bzw. kissenförmige Verzeichnung des Zooms wird bei JPEGs sehr gut automatisch auskorrigiert. Bei RAW ist sie deutlich sichtbar, lässt sich aber später im Konverter entfernen. Gleiches gilt für die leichte Vignettierung bei Offenblende.
Die Nikon Z6 II mit Nikkor Z 24-70mm f/4 S ist für eine unverbindliche Preisempfehlung von 2499,99 Euro erhältlich. Das Kit mit Nikon Z7 II und dem Standard-Zoom kostet momentan 3546,99 Euro UVP.
Nikon Z6 II mit Nikkor Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR
Wer es möglicht flexibel mag, sollte zum Nikkor Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR greifen. Das Super-Zoom ist zwar nicht sonderlich lichtstark, bietet aber einem enormen Brennweitenbereich von Weitwinkel bis Super-Tele. Mit Abmessungen von 77 x 114 mm, 67 mm Filterdurchmesser und 570 g bleibt das Nikkor Z 24-200 mm trotzdem relativ kompakt und fügt sich gut an die Kameras der Z-Serie an.
Im Innenleben des Nikkor Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR stecken 19 Linsen in 15 Gruppen und einer Blende mit sieben Lamellen. Die Naheinstellgrenze liegt bei 50 cm, der größte Abbildungsmaßstab beträgt 1:3.6. Äußerlich wirkt das Super-Zoom robust und ist witterungsgeschützt. Es verfügt zudem über einen Bildstabilisator, bietet aber ansonsten keinerlei Ausstattung. Selbst auf einen AF/MF-Schalter wird verzichtet.
Das Nikkor Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR beschränkt sich auf das Wesentliche und fährt damit für ein Super-Zoomojektiv qualitativ erstaunlich gut. Zwar kommt es im weitwinkligen Zoombereich zu deutlichem Randabfall in der Schärfe, aber damit lässt sich leben. Vignettierung, Verzeichnung und chromatische Aberration halten sich in Grenzen. So schafft es das Nikkor Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR in vielen Tests souverän auf die Endnote “Sehr gut”.
Die Nikon Z6 II zusammen mit dem Nikkor Z 24-200 mm 1:4-6,3 VR ist für 2799,00 Euro UVP erhältlich.
2 Kommentare
Hallo liebes Team von Fotoslate,
zuerst einmal danke für den tollen Bericht. Ich besitze derzeit eine D850, spiele aber mit dem Gedanken eine DSLM anzuschaffen. Naja, gut, eigentlich ist es kein Spiel mehr, sondern es ist fix. Die Frage ist nur ob Z 6II oder Z 7II … ???
Aber zu meinem eigentlichen Punkt. Ihr schreibt, dass Nikon es erst bei der Z 6II/Z 7II geschafft hat, dass bei der Bildanzeige auf dem Display kein Daten-Rahmen angezeigt wird. Und auch Martin Krolop sagt das in seinem Review. Er meint sogar, dass das bisher auch bei keiner DSLR von Nikon ging.
Und das stimmt nicht. Ich habe wie gesagt die D850, und bei der geht das definitv. Vorher hatte ich die D800, und da ging das mM nach auch (hab ich schon verkauft, daher kann ich das nicht prüfen) Und ich bin mir ziemlich sicher, dass das bei allen anderen DSLR’s von Nikon auch geht.
Und auch bei der Z 6 steht das im Handbuch. Allerdings muss man im Wiedergabemenü, unter “Opt. für Wiedergabeansicht” einstellen, welche Daten man eingeblendet haben möchte.
( https://onlinemanual.nikonimglib.com/z7_z6/de/08_more_about_playback_02.html )
So, das wollte ich loswerden – damit Nikon hier kein Unrecht getan wird ;-))
Beste Grüße aus Wien,
Johannes
Hi Johannes,
das kommt davon, wenn ich als Canon-Fotograf blind der Aussage eines Martin Krolop vertraue… ;D
Vielen Dank für deinen Hinweis und beste Grüße aus Hamburg,
Christopher / Fotoslate