Eine vielversprechende Neuerscheinung für den L-Mount kommt im April 2021 vom japanischen Elektronik-Riesen Panasonic. Unter ihrer Eigenmarke Lumix präsentieren die Japaner das neue auf Vollformat gerechnete Tele-Zoom Lumix S 70-300mm f/4.5-5.6 Macro O.I.S. für die spiegellose Bajonett-Allianz zwischen Panasonic, Sigma und Leica. Das Lumix S 70-300mm f/4.5-5.6 Macro O.I.S. ergänzt das bisherige Sortiment perfekt, denn Tele-Zooms für spiegellose Vollformat-Systemkameras mit L-Mount sind bisher eher rar gesät.
Mit dem Lumix S 70-300mm f/4.5-5.6 Macro O.I.S. will Panasonic jedoch nicht nur einen großen Brennweitenbereich abdecken. Das neue Objektiv soll zudem für seine enorme Abbildungsleistung sehr kompakt gebaut sein, über hochwertige Ausstattung verfügen und zu einem erschwinglichen Preis auf dem Markt erscheinen. Die wichtigsten Infos zum Lumix S 70-300mm f/4.5-5.6 Macro O.I.S., Einblicke in erste Tests und Erfahrungsberichte sowie unsere persönliche Einschätzung zum Objektiv bekommt ihr in diesem Artikel.
Inhaltsverzeichnis
- Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S.: Kompakter als manches Standard-Zoom
- Technik und Performance des Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S.
- Bildqualität des Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S.
- Meinungen und Tests zum Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S.
- Alternativen zum Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S.
- Fazit: Viel Brennweite für einen akzeptablen Preis
- Preis und Verfügbarkeit des Lumix S 70-300mm f/4.5-5.6 Macro O.I.S.
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Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S.: Kompakter als manches Standard-Zoom
Zumindest den Anspruch auf Kompaktheit erfüllt das Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. mit links. Mit Maßen von 84 x 148 mm und einem Gewicht von 790 g ohne Gegenlichtblende und Objektivdeckel ist dieses Tele-Zoomobjektiv für Vollformat-Kameras mit L-Mount sogar schlanker als viele deutlich kürzere Standard-Zoomobjektive. Zum Vergleich: Das Lumix S Pro 24-70mm f/2.8 wiegt 935 g bei 91 x 140 mm. Über den Brennweitenbereich von 70 bis 300 Millimetern bildet das neue Lumix einen Bildwinkel von 34° bis 8.3° ab. Beliebte Einsatzmöglichkeiten für diesen Zoombereich sind Portraits, Sport und Tierfotografie.
Trotz aller Kompaktheit müsst ihr mit dem Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. nicht auf Ausstattung verzichten. Das kleine Tele-Zoomobjektiv bietet neben Staub- und Spritzwasserschutz auch einen optischen Bildstabilisator (O.I.S). Dieser ist kompatibel mit kamerainternen Sensor-Shift-Bildstabilisatoren. So werden mit dem Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. laut Hersteller längere Belichtungszeiten von bis zu 5,5 Blendenstufen ermöglicht. Diese Pufferzone könnte bei schlechtem Licht ab und zu nötig werden. Denn der einzige spontan erkennbare Schwachpunkt auf dem Datenblatt ist die nicht ganz so gute Lichtstärke von 1:4.5-5.6.
An Bedienelementen mangelt es dem neuen Lumix Tele-Zoom für den L-Mount ebenfalls nicht. Das hochwertig verarbeitete Kunststoffgehäuse des Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. bietet hinter dem geräumigen Zoomring vier Schalter für sämtliche relevanten Funktionen, als da wären Fokus-Limiter (Full /3 m – unendlich), AF/MF, O.I.S. On/Off und Zoomlock. Auch auf ein Filtergewinde wird nicht verzichtet, dieses fällt mit seinem Durchmesser von 77 Millimetern aber ziemlich groß aus. Wer extreme Outdoor-Fotografie mag, wird sich über die seitens Panasonic garantierten Einsatztemperaturen von -10 °C bis 40 °C freuen.
Technik und Performance des Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S.
Schauen wir uns das Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. von Innen an, so finden wir einen optischen Aufbau bestehend aus 17 Linsenelementen, angeordnet in insgesamt elf Linsengruppen. Mit von der Partie sind zwei ED- und eine UED-Linse mit niedriger Dispersion und eine UHR-Linse mit besonders starker Refraktion. Panasonic setzt damit auf ein ungewöhnliches Konzept, um optische Fehler zu minimieren, indem gänzlich auf die ansonsten üblichen asphärischen Linsen verzichtet wird. Denn diese würden laut Panasonic gleichzeitig das Risiko auf Onion Rings im Bokeh erhöhen. Das stimmt durchaus, lässt sich aber durch spezielle Vergütungen vermeiden, wie andere Hersteller beweisen. Praktikabel sind natürlich beide Wege.
Besonders positiv fällt uns beim Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. die für ein Tele-Objektiv sehr kurze Naheinstellgrenze auf. Am Anfang des Zoombereichs auf 70 mm liegt die kürzeste Fokusdistanz bei 54 cm, was bereits sehr gut ist. In maximaler Tele-Einstellung auf 300 mm Brennweite beträgt die Naheinstellgrenze lediglich 74 cm. Der größtmögliche Abbildungsmaßstab des Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. ist in dieser Position 1:2, womit das Tele-Zoomobjektiv durchaus offiziell als makrotauglich bezeichnet werden kann.
Abschließend müssen wir natürlich noch einen Blick auf den Autofokus werfen. Beim innenfokussierenden Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. kommt hierfür ein schneller Linearmotor zum Einsatz. Laut Panasonic soll er den Weg von unendlich bis 74 cm Naheinstellgrenze doppelt so schnell zurücklegen wie vergleichbare Konkurrenzmodelle. Solche Marketingfloskeln klingen immer nett, sagen am Ende des Tages aber nicht viel aus. Wie das Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. sich hier wirklich schlägt, müssen Labortests zeigen. Bisherige Reviews attestieren dem Lumix bereits sehr hohe AF-Geschwindigkeit sowie lautloses Fokussieren und kaum Focus Breathing, womit sich das Objektiv auch für Videos optimal nutzen lässt.
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Bildqualität des Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S.
Kurze Naheinstellgrenzen im Tele-Bereich lassen immer auch auf ein schönes Bokeh hoffen und das Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. macht in diesem Fall trotz seiner nicht ganz überzeugenden Lichtstärke einen äußerst guten Job. Mit seinen elf kreisrund schließenden Blendenlamellen zeichnet das Lumix Tele-Zoom bei Offenblende f/4.5-5.6 einen angenehm weichen Schärfeverlauf. Die Unschärfekreise sind wunderschön rund und geraten nur in den Randbereichen leicht außer Form. Insgesamt ist das Bokeh für Blende f/4.5-5-6 sehr ruhig und gleichmäßig. Überstrahlte Konturen und ähnliche typische Störungen suchen wir vergebens.
Auch die Schärfe des Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. kann sich anhand erster Tests und Beispielbilder sehen lassen. Im Bildzentrum zeigt das Tele-Objektiv bereits ab Offenblende über den gesamten Zoombereich eine sehr hohe Auflösung. Dass die Schärfeleistung bei einem Zoom von 70 mm auf 300 mm Brennweite nicht perfekt sein kann, versteht sich von selbst. So zeigt sich auch beim Lumix S 70-300mm ein mitunter deutlich wahrnehmbarer Schärfeverlust zu den Bildecken hin. Dazu kommt, dass das Objektiv auf 300 mm auch im Bildzentrum etwas weicher abzubilden scheint. Im Großen und Ganzen ist die Schärfe aber absolut ausreichend für sämtliche alltäglichen Anwendungsgebiete.
Sehr gut schlägt sich das Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. im Gegenlicht. Dank mitgelieferter Gegenlichtblende und Frontlisenvergütung habt ihr kaum Lens Flares oder Ghosting zu befürchten. Die Kontraste bleiben auch bei starkem Gegenlicht angenehm hoch. Ebenfalls keine große Rolle spielen für das Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. neben sichtbaren Verzeichnungen trotz des Verzichts auf asphärische Linsen chromatische Aberrationen. Wenn mal Farbsäume auftreten sollten, lassen sich diese problemlos in der digitalen Nachbearbeitung korrigieren.
Meinungen und Tests zum Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S.
Belastbare Labortests sind zum Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. bisher leider nicht zu finden. Aber die üblichen Verdächtigen konnten auch dieses Objektiv bereits weit vor dem offiziellen Verkaufsstart in den Händen halten. Ein sehr ausführliches Review zum neuen Tele-Zoomobjektiv für den L-Mount findet ihr beispielsweise bei DPReview. Wie üblich gibt es dort zum Praxistest auch ein Video, welches wir hier für euch verlinkt haben.
Einen weiteren englischsprachigen Praxistest mit einer Reihe von Bildausschnitten zum Vergleich der Schärfeleistung auf verschiedenen Brennweiten findet ihr auf photographyblog.com. Hier werden dem Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. als abschließende Gesamtnote im Test vier von fünf Sternen verliehen. Es zeichnet sich bereits ab, dass das Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. unterm Strich mit einem guten Preis-Leistungs-Verhältnis überzeugen kann und wir gehen fest davon aus, dass das kompakte Tele-Zoom auch in Deutschland in Tests rundum gutes Feedback bekommen wird.
Alternativen zum Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S.
Wir haben eingangs erwähnt, dass Panasonic mit dem Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. das Objektivsortiment für den L-Mount wirklich sehr sinnvoll ergänzt, da Tele-Objektive für dieses Bajonettsystem bisher Mangelware sind. So verwundert es also wenig, dass wir euch an dieser Stelle kaum realistische Alternativen zum Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. aufzeigen können. Ein paar haben wir dennoch für euch zusammengetragen, auch wenn die einzugehenden Kompromisse eklatant sind.
Sigma 100-400mm f/5-6.3 DG DN OS Contemporary
Wer auf der Suche nach einem Objektiv für Sport und Wildlife ist, wird alternativ zum Lumix 70-300mm am ehesten mit dem Sigma 100-400mm f/5-6.3 DG DN OS Contemporary glücklich werden. Das Sigma bietet durch immerhin 100 Millimeter mehr Brennweite hier deutlich größere Möglichkeiten. Zudem ist die Lichtstärke mit 1:5-6.3 nur etwas geringer und die Ausstattung dieses Super-Tele-Zooms insgesamt vergleichbar mit der des Lumix, auch wenn Sigma auf einen allumfassenden Staub- und Spritzwasserschutz verzichtet. Das Sigma 100-400mm f/5-6.3 DG DN OS Contemporary ist lediglich am Bajonett vor eindringender Nässe geschützt.
Für den höhen Tele-Zoom müsst ihr mit dem Sigma 100-400mm f/5-6.3 DG DN OS Contemporary aber auch deutlich mehr schleppen. Das robust verarbeitete Gehäuse wiegt 1135 Gramm und kommt in eingefahrenem Zustand auf Abmessungen von 86 x 197,2 mm, was für ein solches Tele-Zoomobjektiv aber immer noch kompakt ausfällt. Fokussiert wird wie beim Lumix per Innenfokussierung. Ein optischer Bildstabilisator (kompensiert insgesamt vier Blendenenstufen) ist ebenfalls mit an Bord.
Wie das Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. bietet auch das Gehäuse des Sigma allerhand Bedienmöglichkeiten. Neben Fokus- und Zoomring gibt es Schalter für AF/MF, Fokus-Limiter, Bildstabilisator sowie eine frei konfigurierbare AFL-Taste und einen Zoom-Look. Fehlen tut dem Sigma 100-400mm f/5-6.3 DG DN OS Contemporary gerade für die Benutzung bei 400 mm Brennweite leider eine Stativschelle. Diese wird leider nicht mitgeliefert, sondern muss optional dazugekauft werden.
Bei der Bildqualität schneidet das Sigma 100-400mm f/5-6.3 DG DN OS Contemporary auf den ersten Blick ähnlich gut wie das Lumix ab. Sehr gut auskorrigiert werden Verzeichnungen und Farbsäume. Vignettierung ist nur bei Offenblende leicht bemerkbar. Die Schärfeleistung ist wie beim Lumix im Bildzentrum sehr gut, fällt aber halt zum Rand hin auch merklich ab. Bessere Resultate liefert das Lumix beim Bokeh. Hier wird dem Sigma 100-400mm f/5-6.3 DG DN OS Contemporary leider die etwas schlechtere Blende zum Verhängnis, das Bokeh wirkt sichtbar unruhiger.
999,00 Euro UVP
Panasonic Lumix S Pro 70-200 mm f/4.0 OIS
Das Panasonic Lumix S Pro 70-200 mm f/4.0 OIS ist leider nur halbwegs eine Alternative, da ihm immerhin 100 mm Brennweite im Tele-Bereich fehlen. Dafür ist es mit durchgehender Blende f/4.0 lichtstärker als das Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. und zumindest beim professionellen Einsatz im Portrait- und Reportage-Bereich an spiegellosen Systemkameras mit L-Mount klar vorzuziehen. Von der Ausstattung her liefert das Panasonic Lumix S Pro 70-200 mm f/4.0 OIS den größten Komfort. Es ist witterungsgeschützt, hat einen optischen Bildstabilisator, Innenfokussierung und Streulichtblende sowie Stativschelle sind im Lieferumfang enthalten.
Der optische Aufbau des Panasonic Lumix S Pro 70-200 mm f/4.0 OIS ist mit 23 Linsen in 17 Gruppen weitaus komplexer, als beim Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S., woraus insgesamt eine merklich höhere Abbildungsqualität resultiert. Allerdings liegt die Naheinstellgrenze des Lumix S Pro 70-200 mm mit 92 cm im Tele-Bereich deutlich weiter weg. Der größte Abbildungsmaßstab beträgt 1:4. Hier hat das Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. also einiges mehr zu bieten.
Spartanischer fällt beim Panasonic Lumix S Pro 70-200 mm f/4.0 OIS auch die Ausstattung des Gehäuses aus. Das robuste Objektiv mit durchschnittlichen Maßen von 84 x 179 mm und 985 g Gewicht besitzt neben Fokus- und Zoomring nur einen Schalter zum An- und Ausschalten des optischen Bildstabilisators. Den fehlenden AF/MF-Schalter müssen wir aber nicht vermissen, dass das Lumix S Pro unterstützt “Focus Clutch”, also Umschalten zwischen AF/MF durch simples Zurückziehen des Fokusrings in die manuelle Position.
Bei Offenblende zeichnet das Lumix S Pro 70-200 mm f/4.0 OIS mit seinen neun Blendenlamellen ein durchaus ansehnliches Bokeh. Motive lassen sich zudem schön freistellen und können auch problemlos im Gegenlicht stehen. Die hochwertige Vergütung des Lumix S Pro sorgt hier für hohe Kontraste und verhindert Blendenreflexe fast vollständig. Verzeichnungen zeigen sich ebenfalls keine, nur minimale Farbsäume treten mitunter an harten Kontrastkanten auf. Die Schärfeleistung des Lumix S Pro 70-200 mm f/4.0 OIS ist solide, wenn auch nicht perfekt. Auch bei diesem Zoomobjektiv müssen wir mit Randschärfeverlust leben.
1799,00 Euro UVP
Leica APO-Vario-Elmarit SL 90-280mm f/2.8-4 Asph.
Zugegeben, das Leica APO-Vario-Elmarit SL 90-280mm f/2.8-4 Asph. als Alternative zum Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. ins Feld zu führen ist schon sehr gewagt. Zwar deckt das Elmarit eine annähernd gleiche Brennweite ab, kostet aber auch knapp das Vierfache und ist als Apochromat-Objektiv in der Abbildungsleistung haushoch überlegen. Auch bei der Lichtstärke kann das Elmarit mit 1:2.8-4 bereits ein deutliches Plus auf dem Punktekonto verzeichnen.
Ein paar Vorteile kann das neue Lumix gegenüber der Konkurrenz von Leica dann aber doch geltend machen. Denn das massive Aluminiumgehäuse des Leica APO-Vario-Elmarit SL 90-280mm f/2.8-4 Asph. ist wider Erwarten nicht gegen Nässe und Staub geschützt. Auch Kompaktheit sucht man hier vergebens. Das Elmarit besitzt ein bereits Filtergewinde mit amtlichen 82 mm Durchmesser. Das Gehäuse bringt es auf 88 x 238 mm und ein Gesamtgewicht von 1850 g. Es ist damit im Direktvergleich zum Lumix Tele-Zoom etwa doppelt so lang und mehr als doppelt so schwer.
Dafür stecken neben Autofokus und optischem Bildstabilisator aber auch 23 Linsenelemente in 17 Gruppen in diesem Koloss und sorgen für exzellente Bildqualität. Dennoch: Die Naheinstellgrenze des Leica APO-Vario-Elmarit SL 90-280mm f/2.8-4 Asph. beträgt 60 cm, der größte Abbildungsmaßstab 1:4.8. Somit gehen auch hier die Punkte an das Panasonic Lumix S 70-300mm f/4.5-5.6 Macro O.I.S., welches im Tele-Bereich mit 1:2 abbildet.
Aber am Ende dreht es sich bei der Buerteilung von Objektiven eben vordergründig um Bildqualität und hier ist das Leica APO-Vario-Elmarit SL 90-280mm f/2.8-4 Asph. unangefochtener Sieger. Die Kontrastwerte sind recht hoch, aber angenehm und auch bei Gegenlicht gleichbleibend gut. Bildfehler wie Verzeichnung, Vignettierung und Aberrationen werden nahezu perfekt auskorrigiert. Das Bokeh ist eine Augenweide und die Auflösung des Elmarit blendenunabhängig knackig scharf von der Bildmitte bis in die äußersten Winkel.
5600,00 Euro UVP
Fazit: Viel Brennweite für einen akzeptablen Preis
Einige bisherige Reviews zum Lumix S 70-300mm f/4.5-5.6 Macro O.I.S. bemängeln als einzigen Kritikpunkt den relativ hohen Preis. Und ja, dafür, dass es keine Optik aus der Lumix S Pro Serie ist, muss man für dieses Objektiv schon relativ tief in die Tasche greifen. Dafür bekommt man aber auch einiges für sein Geld geboten. Denn hinter dem sehr hohen Zoombereich von 70 bis 300 mm versteckt sich in diesem Fall eben kein zweitklassiges Suppenzoom mit miserabler Bildqualität und der Verarbeitung eines Plastikspielzeugs, wie es leider häufig der Fall ist.
Ganz im Gegenteil, das Panasonic Lumix S 70-300mm f/4.5-5.6 Macro O.I.S. wirkt hochwertig verarbeitet und unterstreicht diesen Eindruck durch absolute Witterungsbeständigkeit auch bis zu Minusgraden. Wichtige technische Features wie optischen Bildstabilisator, schnellen Autofokus und Fokus-Limiter hat es mit im Gepäck. Dazu kommen für ein Tele-Zoom vielseitige Anwendungsmöglichkeiten dank der kurzen Naheinstellgrenze und Makrotauglichkeit mit genialem Abbildungsmaßstab 1:2 und nicht zu vergessen natürlich ein schönes Bokeh.
Wer noch kein vergleichbares Tele-Objektiv für seine L-Mount DSLM besitzt und möglichst flexibel bleiben möchte, kann guten Gewissens zum Panasonic Lumix S 70-300mm f/4.5-5.6 Macro O.I.S. greifen. Eine vergleichbare Allround-Lösung mit großem Zoombereich, solider Bildqualität und Makrotauglichkeit werdet ihr zu diesem Preis für den L-Mount derzeit nicht finden.
Preis und Verfügbarkeit des Lumix S 70-300mm f/4.5-5.6 Macro O.I.S.
Der geplante Erscheinungstermin für das Lumix S 70-300mm f/4.5-5.6 Macro O.I.S. liegt laut Panasonic im April 2021. Die unverbindliche Preisempfehlung für das neue Tele-Zoom für Vollformat-Systemkameras mit L-Mount liegt bei 1349,00 Euro.
Objektiv | Panasonic Lumix S 70-300mm F4.5-5.6 Macro O.I.S. |
Anschluss | L-Mount |
Bildgröße | Vollformat |
Brennweite | 70 – 300 mm |
Offenblende | f/4.5 – 5.6 |
Filterdurchmesser | 77 mm |
Anzahl Blendenlamellen | 11 |
Linsensystem | 17 Linsen in 11 Gruppen, inkl. 1 UHR, 2 ED und 2 UED |
Kleinste Blende | f/22 |
Naheinstellgrenze | 54 cm bei 70mm, 74 cm bei 300mm |
Max. Abbildungsmaßstab | 1:2 |
Bildwinkel | 34° – 8.3° |
Bildstabilisator | O.I.S., Dual IS kompatibel |
AF-Motor | Linearmotor |
Abmessungen | 84 x 1148 mm |
Gewicht | 790 g |
Staub-/Spritzwasserschutz | Ja |
Zubehör | Objektivdeckel, Bajonettdeckel, Streulichtblende |
Vorteile
- 70 – 300 mm Tele-Zoom
- Hoher Zoom-Bereich
- Schneller Autofokus
- Optischer Bildstabilisator
- Sehr kurze Naheinstellgrenze
- Größter Abbildungsmaßstab 1:2
- Schönes Bokeh trotz geringer Lichtstärke
- Robustes Gehäuse mit vielen Bedienelementen
- Staub- und spritzwassergeschützt
Nachteile
- Nur durchschnittliche Lichtstärke
- Randschärfeverlust und etwas weich bei 300 mm