Nachdem das Retro-Objektiv Daguerreotype Achromat f/2.9 64mm erstmals 2016 im Rahmen einer Kickstarter-Kampagne erschien, bringt der österreichische Anbieter Lomography nun eine Neuauflage der ungewöhnlichen Kunstlinse für analoge und digitale Vollformat-Spiegelreflexkameras auf den Markt. Erhältlich ist die Lomography Daguerreotype Achromat f/2.9 64mm Art Lens zunächst nur für den Nikon F- und den Canon EF-Mount. Jedoch könnt ihr die ungewöhnliche Vintage-Festbrennweite mittels entsprechender Mount-Adapter bei Bedarf natürlich auch problemlos an einer spiegellosen Kamera nutzen.
Lohnen könnte sich das allemal, denn die Bildsprache der Daguerreotype Achromat f/2.9 64mm Art Lens ist einzigartig und gleiches gilt auch für den kreativen Spielraum mit diesem Objektiv. Um ein Gefühl für die Optik der Lomography Daguerreotype Achromat f/2.9 64mm Art Lens zu bekommen, schaut ihr euch am besten das offizielle Promo-Video an. Es lässt sich eben nur schwer in Worte fassen, was an kreativem Potenzial hinter diesem vermeintlichen Blechspielzeug steckt. Wir sind jedenfalls beeindruckt von der Idee hinter dieser auf den ersten Blick x-ten technisch unvollkommenen Retro-Linse, die zugleich aber doch so viel mehr als nur das ist.
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Historisches Design mit einschiebbarer Blende
Die Lomography Daguerreotype Achromat f/2.9 64mm Art Lens ist der Inbegriff eines Vintage-Objektivs, denn das Design der 64mm-Festbrennweite bezieht sich auf die ersten achromatischen Objektive des französischen Ingenieurs und Charles Chevalier, der in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts tätig war und als einer der Pioniere der Fotografie gilt. Das Daguerreotype Achromat f/2.9 64mm verfügt über einen Bildkreis von 44 mm und bildet an Vollformat-Bildsensoren einen diagonalen Bildwinkel von 37° ab. Die maximale Lichtstärke der historisch angehauchten Tele-Brennweite liegt bei 1:2.9.
Das Gehäuse des Daguerreotype Achromat wirkt selbst an einer Kamera im Retro-Stil aus der Zeit gefallen und bietet somit auch keinerlei Bedienkomfort. Über die nicht sonderlich exakte Skala am manuellen Fokusring lässt sich die Entfernung eher rudimentär abschätzen. Der optische Aufbau der Daguerreotype Achromat f/2.9 64mm Art Lens besteht aus sage und schreibe zwei mehrfach beschichteten Glaselementen, welche als zusammenhängende Gruppe arbeiten, so wie es eben bereits vor bald 200 Jahren der Fall war. Als minimale Naheinstellgrenze werden im Datenblatt 50 cm angegeben. Wer zum Fotografieren mit dem Daguerreotype Achromat gern Filter anwenden möchte, kann ein Frontfiltergewinde mit 40,5 mm Durchmesser nutzen.
Der eigentliche Clou an der Lomography Daguerreotype Achromat f/2.9 64mm Art Lens sind allerdings die Waterhouse-Blendenplatten. Diese lassen sich durch einen Schlitz von außen in das Gehäuse einschieben. Verfügbar sind sechs Blenden mit runder Öffnung in f/2.9, f/4, f/5.6, f8, f/11 und f/16, wobei die Offenblende f/2.9 ein typisches Vintage-Bokeh erzeugt. Hinzu kommen weitere sechs Effektblenden, die je nach Belieben direkten Einfluss auf die Form der Spitzlichter im Motiv nehmen und damit die Ästhetik des Bokehs von Grund auf verändern. Zur Auswahl stehen hierbei verschiedene Sternformen, von denen manche lediglich dezent in die Bildwirkung eingreifen, andere hingegen einen komplett surrealen Fantasy-Look erzeugen.

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Preis und Verfügbarkeit der Lomography Daguerreotype Achromat f/2.9 64mm Art Lens
Euer Exemplar der neu aufgelegten Lomography Daguerreotype Achromat f/2.9 64mm Art Lens könnt ihr ab sofort direkt über den offiziellen Lomography-Webshop vorbestellen. Die Auslieferung erfolgt voraussichtlich im Juni 2022. Erhältlich ist die einzigartige Retro-Linse aktuell als Aluminium Edition in Schwarz und Silbergrau sowohl für den Nikon F- als auch den Canon EF-Mount zu einer unverbindlichen Preisempfehlung von 299,00 Euro. Für letzteres Bajonettsystem ist das Objektiv derzeit auch noch in der schwarzen Variante aus Messing lieferbar. Diese bekommt ihr für 50 Euro Aufpreis, also 349,00 Euro UVP.