Nach der Leica Q2 “Daniel Craig x Greg Williams” und der jüngst zum Kinostart des neuen James Bond Films erschienenen Leica Q2 “007 Edition” präsentiert Leica mit der Leica Q2 “Reporter” bereits die dritte Sonderedition seiner edlen Vollformat-Kompaktkamera in diesem Jahr. Etwas schade ist, dass sich das Entwicklerteam des deutschen Luxuskameraherstellers aus Wetzlar dieses Mal kein wirklich neues Konzept für dieses exklusive Modell ausgedacht hat, sondern lediglich das bereits von der Leica M10-P “Reporter” bekannte Design kopiert, welche auf der letztjährigen Verleihung der “Leica Oskar Barnack Awards” vorgestellt wurde.
Zur gleichen Gelegenheit erblickte in diesem Jahr auch die Leica Q2 “Reporter” erstmals das Licht der Öffentlichkeit und so passt das kopierte Dekor dann am Ende eigentlich ganz gut. Denn die Leica Q2 “Reporter” soll die mit der Leica M10-P “Reporter” begonnene Tradition weiterführen und sämtliche Reporter*innen und Pressefotograf*innen ehren, welche tagtäglich in den unzähligen Krisenregionen und Kriegsgebieten auf der ganzen Welt ihr Leben riskieren, um uns mit eindrucksvollen Bildern und bewegenden Reportagen zu versorgen. Die Leica Q2 “Reporter” soll nicht nur ein Sammlerstück sein. Sie stellt eine Hommage an den Fotojournalismus dar.
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Getarnte Leica Q2 mit kugelsicherer Weste
Wie sämtliche Sondereditionen von Leica ist die Leica Q2 “Reporter” zunächst technisch baugleich mit dem Standardfabrikat der Kamera. Wir haben es mit einem 734 g schweren Kompaktkameragehäuse in den Maßen 130 x 80 x 92 mm zu tun. Im Innenleben steckt ein hochauflösender Bildsensor mit effektiver Auflösung von 47,3 Megapixeln, welcher sein Licht durch ein fest verbautes Summilux-Objektiv erhält. Hierbei handelt es sich um das lichtstarke Summilux 1:1,7/28 mm ASPH. mit einem diagonalen Bildwinkel von 75°. Die minimale Naheinstellgrenze liegt bei 30 cm ab Sensorebene oder einer verringerten Distanz von 17 cm im Makro-Modus. Die hohe Lichtstärke von 1:1.7 prädestiniert das Objektiv besonders für Low-Light-Aufnahmen.
Als Reminiszenz an die Einsatzgebiete und die widrigen bis lebensgefährlichen Arbeitsbedingungen von vielen Fotojournalist*innen ist die Leica Q2 “Reporter” unauffällig in einem matten Olivgrün lackiert. Der Lack ist besonders kratzfest und verleiht der Kamera somit nicht nur einen diskreten Look, sondern auch erhöhte Widerstandsfähigkeit. Das eigentliche Highlight ist jedoch die rutschfeste Ummantelung. Diese besteht wie bei der Leica M10-P “Reporter” wieder aus speziellen hochresistenten Kevlar-Fasern, wie sie in der Produktion von stich- und kugelsicherer Kleidung eingesetzt werden.
Das Kevlar-Gewebe schützt die Leica Q2 “Reporter” nicht nur vor äußeren Einflüssen, sondern es soll mit der Kamera “altern”. So erscheint der Stoff bei Auslieferung der Kamera annähernd schwarz, passt sich aber unter Einwirkung von UV-Strahlung immer mehr dem dunkelgrünen Farbton der Lackierung an. Auch in seiner Struktur soll sich das Gewebe über die Jahre verändern. Durch das Aufstellen einzelner Fasern erhöht sich so im Laufe der Zeit die Griffigkeit der Leica Q2 “Reporter”. Mit jedem Einsatz wird diese Kamera sozusagen etwas rauer und somit ein wahrer Zeitzeuge des Erlebten.

Ausstattung und Technik der Leica Q2 “Reporter”
Obwohl die Q2 für eine Leica erstaunlich viele Automatikfunktionen aufweist, steht auch bei dieser Kamera das analoge Erlebnis der Fotografie im Vordergrund. Und so wird die Blende der Leica Q2 “Reporter” natürlich per Hand direkt am Objektiv über einen Blendenring eingestellt. Am Gehäuse befindet sich auf der Oberseite zudem ein klassisches Belichtungszeit-Wahlrad sowie ein Daumeneinstellrad. An weiteren Bedienelementen stehen lediglich eine knappe Handvoll Tasten sowie ein Vier-Wege-Controller auf der Rückseite des Kameragehäuses zur Verfügung.
Für eine Kompaktkamera ungewöhnlich ist neben der Ausstattung mit einem Vollformat-CMOS und der sagenhaften Auflösung desselben auch das Tempo der Leica Q2 mit einer Serienbildgeschwindigkeit von immerhin 10 Bilder pro Sekunde. Mit ihrem Weitwinkel-Objektiv ist die Q2 damit nicht nur auf Streetfotografie beschränkt, sondern lässt sich durchaus auch für actionreiche Fotos verwenden. Zudem verfügt die kompakte Vollformatkamera als eine der wenigen Leicas über einen Kontrast-Autofokus. Dieser ist zwar nicht ganz up to date, erfüllt mit seinen 225 AF-Feldern aber immerhin die Pflichtaufgaben. Sogar ein Videomodus wurde der Leica Q2 spendiert. Auch dieser wirkt mit 4k Auflösung bei 24 fps bzw. 120 fps in Full-HD nicht ganz am Zahn der Zeit, ist für Leica aber ein absolut ungewöhnliches Feature.
Zur Kontrolle des perfekten Bildausschnitts stehen an der Leica Q2 zwei Optionen zur Verfügung. Entweder ihr nutzt den OLED-Sucher mit komfortablen 3,68 Millionen Bildpunkten (entspricht einer Auflösung von 1280 x 960 Pixeln) oder ihr nutzt den Live-View am rückwärtigen LCD-Display. Der mit Touchfunktion ausgestattete Bildschirm löst allerdings mit lediglich 1,04 Millionen Bildpunkten auf, was angesichts der Sensorauflösung eigentlich etwas mau erscheint. Auch ausklappen lässt sich das Display nicht, was gerade für den Videomodus allerdings durchaus praktisch wäre.

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Preis und Verfügbarkeit der Leica Q2 “Reporter”
Nachdem die Leica Q2 “Reporter” am 4. November im Rahmen der diesjährigen Verleihung des Leica Oskar Barnack Awards unter dem Motto “Celebration of Photography” in Wetzlar erstmals vorgestellt wurde, ist die widerstandsfähige Vollformat-Kompaktkamera ab sofort im gut sortierten Foto-Fachhandel erhältlich.
Die unverbindliche Preisempfehlung für dieses Schmuckstück in Tarnfarben und Kevlarmantel liegt bei 5590,00 Euro. Somit ist die Leica Q2 “Reporter” deutlich teurer als das schwarze Standardmodell der Leica Q2, dessen Straßenpreis aktuell bei 5090,00 Euro liegt.