Zeitgleich mit der XApp und dem Fujinon XF 8mm f/3.5 R WR präsentiert der japanische Kamerahersteller Fujifilm eine neue spiegellose Systemkamera aus der erfolgreichen X-Serie. Die Fujifilm X-S20 ist das offizielle Nachfolgemodell der bereits nicht mehr produzierten X-S10 und räumt mit rundum erneuerter technischer Ausstattung so ziemlich sämtliche Kritikpunkte des Vorgängers aus. Dies betrifft nicht nur die verbesserte Akkulaufzeit, sondern auch Basisfunktionen der Kamera wie die merklich verbesserte Autofokus-Performance und den ebenfalls deutlich optimierten Videomodus inklusive mehr Benutzerfreundlichkeit für die Produktion von Vlogs.
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Lange Akkulaufzeit und 6,2k Video mit Profi-Features
Die neue spiegellose APS-C-Systemkamera Fujifilm X-S20 steht in erster Linie für Mobilität und Leistung, sowohl im Foto- als auch Videomodus. Mit einem Gewicht von 491 g und kompakten Abmessungen von 128 x 85 x 65 mm ist sie die perfekte Reisebegleiterin und bietet dabei eine effektive Auflösung von 26,1 Megapixeln und Serienbildaufnahmen mit bis zu 30 Fotos pro Sekunde mit elektronischem oder acht Bildern mit mechanischem Verschluss. Ihre Energie zieht sie dabei aus einem Lithium-Ionen-Akku NP-W235, welcher auch in den größeren Profimodellen von Fujifilm zum Einsatz kommt und nun für bis zu 750 Aufnahmen nach CIPA-Standard reichen soll. Der optional zuschaltbare Economy-Modus drosselt das Livebild der Kamera von 100 auf 60 fps und verlängert so die Akkulaufzeit sogar auf bis zu 800 Fotos.
Auch im Videomodus erreicht die Fujifilm X-S20 deutlich bessere Leistungen als ihr Vorgängermodell und filmt in 4k mit 30 fps nun bis zu 75 Minuten. Vorher war bereits nach einer halben Stunde Schluss. Deutlich verbessert wurde auch die generelle Video-Performance mit nun bis zu 6,2k bei 30 fps und voller Sensorauslesung im Seitenverhältnis 3:2. In Full-HD schafft die Kamera für Zeitlupen bis zu 240 frames. Die Aufzeichnung erfolgt in 10-Bit und 4:2:2 Farbsubsampling in H.256 bei einer maximalen Bitrate von 360 Mbps. F-Log und F-Log 2 mit einem hohen Dynamikumfang von 12+ und 13+ Blendenstufen werden ebenfalls unterstützt und das Gehäuse verfügt nun neben dem Mikro- auch über einen Kopfhöreranschluss. Auch XLR-Adapter lassen sich optional verwenden und über Micro-HDMI extern RAW-Videos im ProRes-Format aufzeichnen, womit die X-S20 zum Video-Profi wird.
Diesen Anspruch unterstreicht auch ein Tally-Light und der implementierte Vlog-Modus, den ihr über das Programmwahlrad aktivieren könnt. In diesem Modus werden für das Vlogging relevante Einstellungen und Optionen im Quickmenü auf dem Touchscreen angezeigt. Unter anderem findet ihr dort dann einen Background-Defocus- und einen Produktpräsentationsmodus. Wer die Fujifilm X-S20 zum Live-Streamen oder als Webcam nutzen will, kann dies dank UVC- und UAC-Unterstützung problemlos über den USB-C-Anschluss erledigen. Im Webcam-Modus lässt sich die Kamera allerdings nicht wie sonst möglich im laufenden Betrieb per USB-C laden, allerdings ist ein Netzteil optional erhältlich.
Optimiertes Bedienkonzept und KI-Autofokus
Auch bei der Bedienung der Fujifilm X-S20 hat sich im Vergleich zur X-S10 einiges getan. Einstellräder und Tasten wurden zum Teil leicht vergrößert und in der Haptik verbessert und der On/Off-Schalter ist nun ebenfalls etwas griffiger. Während der Sucher mit 2,36 Millionen Bildpunkten, 0,62-facher Vergrößerung und 100 fps der gleiche geblieben ist, wurde das Touchdisplay mit nun 1,84 Millionen Bildpunkten aufgemöbelt. Wer die Fujifilm X-S20 als Video-DSLM nutzen möchte, kann die optional bisher nur für die X-H2 und X-H2s erhältliche Kühlung am Gehäuse der X-S20 befestigen, um die maximale Videolaufzeit zu verlängern. Daten lassen sich dank Bluetooth und WLAN mit WiFi 5 noch schneller an Endgeräte übertragen. Angepasst wurde ebenfalls der SD-Slot, welcher jetzt auch UHS II unterstützt.
Zwar setzt Fujifilm für die X-S20 weiterhin auf den altbekannten 26,1 Megapixel X-Trans CMOS 4-Sensor, allerdings ist die neue Kamerageneration mit einem aktuellen X-Prozessor 5 ausgestattet. Dieser verringert nicht nur den Stromverbrauch bei gleichzeitig beschleunigter Datenverarbeitung, sondern sorgt auch für eine Verbesserung der AF-Geschwindigkeit, was besonders beim Nachführen der Schärfe auf bewegten Objekten zum Tragen kommt. Hier macht sich auch die auf künstlicher Intelligenz (KI) basierende automatische AF-Motiverkennung bemerkbar.
Der mittels Deep-Learning-Techologie entwickelte Algorithmus erkennt nicht nur treffsicher Gesichter und Augen von Menschen, sondern verfolgt auch Tiere inklusive Vögel und Insekten sowie diverse unterschiedliche Fahrzeuge wie Autos, Motorräder, Fahrräder, Züge, Flugzeuge und Drohnen automatisch, sobald entsprechende Motive im Bildausschnitt erscheinen. Die Bewegung des im Fokus gehaltenen Objektes wird dabei vom Algorithmus im Voraus berechnet, was eine präzise Scharfstellung und noch bessere Resultate bei kontinuierlichem Autofokus (AF-C) gewährleisten soll.
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Preis und Verfügbarkeit der Fujifilm X-S20
Die Fujifilm X-S20 wird vorerst sowohl einzeln sowie in zwei verschiedenen Kit-Angeboten erhältlich sein. Nur den Body in Schwarz bekommt ihr für eine unverbindliche Preisempfehlung von 1399,00 Euro. Im Kit mit dem Fujinon XC 15-45mm f/3.5-5.6 OIS PZ liegt der UVP-Preis bei 1499,00 Euro. Etwas mehr Lichtstärke bekommt ihr mit dem Kit-Objektiv Fujinon XF 18-55mm f/2.8-4 R LM OIS für eine unverbindliche Preisempfehlung von 1799,00 Euro. Derzeit geplant ist der Verkaufsstart der kompakten Video-DSLM und beider Kit-Varianten für Ende Juni 2023.