Die Fujifilm X-E4 erinnert vom Design her an eine typische Kompaktkamera aus den späten 70ern. Natürlich handelt es sich hierbei aber nicht um die Neuauflage einer analogen Messsucherkamera, sondern um eine spiegellose Systemkamera mit einem Bildsensor im APS-C-Format und moderner Ausstattung. Und tatsächlich verbirgt sich hinter der Fassade der X-E4 weitaus mehr, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Denn die kleine APS-C-Knipse mit Fujifilm X-Bajonett wirkt zwar unscheinbar und wie ein Spielzeug, hat in puncto Sensorleistung aber ganz schön viel zu bieten.
Grund genug, sich das kompakte Allround-Talent, das bereits seit Februar 2021 auf dem Markt ist, noch einmal in sämtlichen Facetten anzuschauen. Was kann die X-E4 technisch leisten? Welche Vorzüge und welche Nachteile birgt das minimalistische Design? Wir haben sämtliche Daten zur Kamera für euch zusammengetragen. Wenn ihr selbst schon einmal mit der Fujifilm X-E4 fotografiert habt, hinterlasst uns gern einen Kommentar mit eurer persönlichen Meinung. Natürlich freuen wir uns auch darüber hinaus immer über euer Feedback!
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Bildqualität der X-T4 im Miniaturformat
Zumindest was den Bildsensor betrifft, bedient sich die Fujifilm X-E4 technisch bei der Ausstattung der erfolgreichen Mittelklasse-DSLM Fujifilm X-T4. Die vierte Generation des X-Trans-Chips im APS-C-Format löst mit effektiven 26,1 Megapixeln auf und ermöglicht euch Fotos im Raw- oder Jpeg-Format mit einer maximalen Auflösung von 6240 x 4160 Pixeln bei ausgezeichneter Bildqualität. Der ISO-Bereich reicht in der Automatik von ISO 160 bis ISO 12800. Manuell könnt ihr die Empfindlichkeit von ISO 80 bis zu einem Höchstwert von ISO 51200 regulieren. Wie bei Kameramodellen von Fujifilm üblich, lassen sich verschiedene Filter und Filmsimulationen als Effekt über die Fotos legen.
Für ein Einstiegsmodell schafft die Fujifilm X-E4 ein recht ordentliches Tempo bei Serienaufnahmen mit immerhin acht Bildern pro Sekunde in höchster Auflösung. Der Pufferspeicher reicht dabei für maximal 105 Bilder. Mit elektronischem Verschluss lassen sich aus der X-E4 sogar bis zu 20 Bilder pro Sekunde kitzeln. Jedoch kann es hier mit langsameren Objektiven zu Problemen bei der AF-Nachführung kommen. Zur Fokussierung nutzt die X-E4 einen Phasenvergleich-Autofokus mit 425 AF-Sensoren, der auch Gesichts- und Augen-Erkennung unterstützt, allerdings nicht bei Tieren. Bei ruhigen bis langsamen Motiven arbeitet der Autofokus ausgezeichnet, bei sich schneller bewegenden Objekten kann es je nach Objektiv jedoch zu recht hohem Ausschuss kommen.
Ein Videomodus ist bei der Fujifilm X-E4 natürlich auch mit dabei, jedoch nur in vergleichsweise abgespeckter Form. In 4k (4096 x 2160) müsst ihr leider mit 30 fps vorlieb nehmen. Wer mit der X-E4 flüssigere 60 fps genießen möchte, muss die Videoauflösung auf 2048 x 1080 Pixel drosseln. Für Zeitlupen stehen dafür in Full-Hd bis zu 240 fps zur Verfügung. Bei den Aufnahmeformaten habt ihr wie bei den meisten Einsteigermodellen üblich die Auswahl zwischen MOV oder MP4 (Codec H.264). Was beim Fotografieren kaum auffällt, macht sich beim Filmen mit der Fujifilm X-E4 mitunter negativ bemerkbar: Die Kamera verfügt über keinen internen Bildstabilisator. Ihr solltet für ruckelfreie Aufnahmen also darauf achten entsprechend stabilisierte XF-Objektive zu nutzen.
Retro-Gehäuse mit minimalistischem Bedienkonzept
Das Design der Fujifilm X-E4 besticht einerseits durch Retro-Look, aber auch durch Schlichtheit. Das mit 121 x 73 x 33 mm kompakte Gehäuse wirkt aufgeräumt und clean und ist kaum vergleichbar mit vor Bedienelementen strotzenden Vintage-DSLMs wie der Nikon Z fc. Obwohl die X-E4 so klein ist, wiegt sie mit 363 g in betriebsbereitem Zustand wiederum erstaunlich viel. Und das, obwohl der Korpus nicht komplett aus Metall gefertigt ist. Nur der oberer und unterer Teil des Gehäuses besteht aus Magnesiumlegierung. Mittig kommt stabiler Kunststoff zum Einsatz. Dieser ist für bessere Haptik mit einer Gummierung überklebt, welche in der Praxis allerdings nicht besonders rutschfest ist.
An äußeren Bedienelementen besitzt die Fujifilm X-E4 unter anderem ein kleines Zeigefinger-Einstellrad mit Tastenfunktion. Zudem verfügt die Kamera auf der Oberseite über zwei große Einstellräder für Belichtungszeit und Belichtungskorrektur, eine Quick-Menütaste sowie einen Auslöser mit retro-typischem Gewinde für optionale Kabelauslöser. Auf der Rückseite befinden sich lediglich fünf kleine Tasten, dafür aber ein praktischer Joystick, mit dem sich durch das Menü navigieren und noch viel wichtiger die Messfeldauswahl des Autofokus steuern lässt. Sämtliche weiteren Funktionen sind mittels Touchscreen intuitiv über das Menü der Kamera steuerbar.
Auch bei der externen Konnektivität wirkt die Fujifilm X-E4 nicht allzu überladen. Neben einem Blitzschuh bietet die kleine Systemkamera einen MicroHDMI Anschluss und eine USB 3.2 Typ C Schnittstelle, über die sich mittels eines mitgelieferten Adapters auch ein Kopfhörer anschließen lässt. Zudem könnt ihr über einem 3,5mm-Klinkenanschluss wahlweise einen Kabelfernauslöser oder ein Stereomikrofon zur Verbesserung der Tonqualität bei Videoaufnahmen anschließen. Als Stromquelle nutzt die X-E4 einen NP-W126S Lithium-Ionen-Akku mit einer Kapazität von bis zu 460 Aufnahmen. Gespeichert wird auf einem einzelnen SD-Kartenslot (SDHC, SDXC, UHS-1). Zusätzlich lassen sich Daten über WLAN und Bluetooth direkt auf das Smartphone oder andere Endgeräte übertragen.
Auf einen Sucher wird nicht verzichtet
Trotz ihrer Kompaktheit und Sparsamkeit an äußerlichen Ausstattungsmerkmalen gibt sich die Fujifilm X-E4 nicht mit einem Live-View-Display zufrieden. Stattdessen könnt ihr für die Wahl des richtigen Bildausschnittes zudem auf einen elektronischen Sucher zurückgreifen. Dieser liefert laut Fujifilm eine Bildfeldabdeckung von 100 % und löst mit 2,36 Millionen Bildpunkten auf. Damit gehört die X-E4 längst nicht mehr zu den Spitzenmodellen in diesem Bereich, zur Beurteilung des Sucherbilds langt die Auflösung aber allemal. Der Vergrößerungsfaktor von 0,93 entspricht äquivalent zum Kleinbildformat einer 0,62-fachen Vergrößerung. Auch die Suchergröße beeindruckt somit wenig, ist aber immer noch besser als gar kein Sucher.
Beim Display der Fujifilm X-E4 handelt es sich um einen 3″-TFT-LCD-Monitor mit 7,5 cm Bildschirmdiagonale und einer Auflösung von 1,62 Millionen Bildpunkten. Das Touchdisplay ist entspiegelt und Helligkeit sowie Farbwiedergabe bei Bedarf manuell einstellbar. Mit einer hohen Leuchtdichte von circa 800 cd/m² lässt sich das Display auch unter Sonnenlicht noch gut erkennen. Als deutliche Verbesserung zum Vorgängermodell X-E3 ist der Bildschirm der Fujifilm X-E4 nun um 180° nach oben und 75° nach unten neigbar, womit die Kamera auch im Selfie-Modus nutzbar wird.
Dass sich das Display der X-E4 für den Selfie-Modus nach oben statt wie bei einigen Konkurrenzmodellen nach unten klappen lässt, möchten wir an dieser Stelle noch einmal positiv hervorheben. Im ersten Moment mag die Klapprichtung keine allzu große Rolle spielen. Wenn ihr die Kamera aber auf einem Stativ oder Gimbal nutzen wollt, steht euch bei einem lediglich nach unten klappbaren Display jedoch im wahrsten Sinne des Wortes vieles im Wege. Noch idealer wäre natürlich die zusätzliche Möglichkeit des seitlichen Schwenkens.
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Tests und Reviews zur Fujifilm X-E4
Einen sehr guten Test in schriftlicher Form findet ihr wie so häufig bei den Kolleg*innen von Digitalkamera.de, die sehr ausführlich auf die Stärken, aber auch einige Schwächen der Fujifilm X-E4 eingehen. Gegen ein geringes Entgelt ist auf der gleichen Plattform zudem ein noch ausführlicherer Test mit Diagrammen, Labormesswerten, detaillierter Bewertung der Ergebnisse sowie derzeitigen Alternativen zur Fujifilm X-E4 im Kurzprofil vorgestellt erhältlich.
Die Fujifilm X-E4 ist eine hochwertig verarbeitete und kompakte spiegellose Systemkamera mit gutem Preis-Leistungsverhältnis. Sie kombiniert den Charme alter Fotoapparate mit der Moderne bis hin zu einem Touchscreen, auch wenn das durchaus gewöhnungsbedürftig ist.
Digitalkamera.de
Mit der gewohnt großen Portion Humor und einigem Augenzwinkern besprechen die Kollegen von DPReview TV die Fujifilm X-E4 in ihrem Hands-on Review auf YouTube. Nicht gänzlich unkritisch wird hier das teilweise etwas zu minimalistisch geratene Bedienkonzept der Fujifilm X-E4 gesehen. So wurde beispielsweise der praktische Schalter für die verschiedenen Fokusmodi (Manuell, Einzel-, Nachführ-AF) des Vorgängermodells X-E3 bei der aktuellen Version der Kamera ohne ersichtlichen Grund wegrationalisiert. So wundert es dann am Ende auch wenig, dass vor dem Kauf zu genauer Abwägung geraten wird. Praktischerweise findet ihr zur Beurteilung der Bildqualität der Kamera sämtliche Beispielfotos auf dem Video als RAW-Dateien in der Beschreibung.
Fazit: Kompaktes Designerstück mit Schwächen in der Bedienung
Die Fujifilm X-E4 macht es einem nicht leicht, denn rein optisch will man diese Kamera eigentlich immer dabei haben und in jeder erdenklichen Situation spontan nutzen. Im Prinzip funktioniert das auch, denn das Gehäuse der Fujifilm X-E4 ist schlank, leicht und zumindest relativ robust und auf Spontanität ist die kleine spiegellose Systemkamera mit ihrer vergleichsweise simplen Bedienung und den zahlreichen Film-Simulationen für schnelle kreative Erfolge ohne viel nachträgliche Bildbearbeitung definitiv ausgelegt.
Doch die Sache hat eben auch ihre Haken und so sind Freihand-Videos mit der unstabilisierten Kamera eigentlich kaum verwackelungsfrei möglich. Auch ein Sucher ist bei der Fujifilm X-E4 zwar vorhanden, aber wirklich nicht sehr groß. Und auch sonst bietet die kompakte DSLM nicht allzu viel Komfort, wenn wir ansonsten eher größere Kameragehäuse gewohnt sind. Man sollte sich vor dem Kauf der Fujifilm X-E4 also genau überlegen, was und vor allem wie mit der Kamera fotografiert werden soll.
Für private Zwecke und als “Immer dabei”-Kamera eignet sich die X-E4 beispielsweise mit dem kompakten Fujinon XC 15-45mm f/3.5-5.6 OIS PZ wirklich super. Wem das Bedienkonzept und die Ausstattung der Fujifilm X-E4 jedoch jetzt schon zu minimalistisch anmutet, sollte sich lieber nach einem anderen Modell umschauen. Hier bietet sich zum Beispiel die Fujifilm X-S10 an, welche neben höherer Serienbildgeschwindigkeit und optischem Bildstabilisator zusätzlich ein weitaus angenehmeres Handling mit mehr Bedienelementen und spürbar besserer Haptik bietet.
Preis und Verfügbarkeit der Fujifilm X-E4
Die Fujifilm X-E4 gibt es in den beiden Farbvarianten Silber und Schwarz. Das Gehäuse kostet einzeln jeweils 899,00 Euro als unverbindliche Preisempfehlung. Im Lieferumfang enthalten sind neben Kamera und Akku ein Kameragurt, ein USB-C-Kabel sowie ein Kopfhörer-Adapter.
Derzeit ist die Fujifilm X-E4 zudem bei gut sortieren Fachhändlern und in mehreren Onlineshops als Kit-Angebot mit dem Fujinon XF 27mm f/2.8 R WR für 1049,00 Euro UVP, dem Fujinon XC 15-45mm f/3.5-5.6 OIS PZ für 1049,00 Euro UVP oder dem Fujinon XF 18-55mm f/2.8-4.0 R LM OIS für 1299,00 Euro UVP erhältlich.
Kamera | Fujifilm X-E4 |
Sensor | 26,1 Megapixel APS-C-CMOS |
Bildstabilisator | Ja, elektronischer Bildstabilisator |
ISO | 160 – 12800 nativ, 80 – 51200 manuell |
Autofokus | Phasenvergleich-Autofokus mit 425 Sensoren, Gesichts- und Augen-Erkennung |
Serienaufnahmen | Bis zu 8 Bilder pro Sekunde bei höchster Auflösung, 20 Bilder pro Sekunde mit elektronischem Verschluss |
Sucher | 2,36 Millionen Bildpunkten, 100% Bildfeldabdeckung, 0,93-fache Vergrößerung |
Display | 3 Zoll LCD-TFT mit 1,62 Millionen Bildpunkten, Touchscreen, 180° nach oben und 75° nach unten neigbar |
Speichermedium | 1 SD-Kartenfach (SDHC, SDXC, UHS-1) |
Anschlüsse | USB 3.2 Typ C, MicroHDMI, Mikrofonanschluss |
Akku | NP-W126S Akku, bis zu 460 Aufnahmen |
Abmessungen | 121 x 73 x 33 mm |
Gewicht | 363 g |
Bildformate | RAW, JPEG, bis zu 6240 x 4160 |
Video | Bis zu 4K HDR Video 4096 x 2160 |
Videoformate | MP4, MOV (Codec H.264) |
Zeitlupe | Bis zu 240 Bilder pro Sekunde 1080p |
Vorteile
- 26,1 Megapixel APS-C-CMOS
- Sehr gute Bildqualität
- Schneller Autofokus
- 8 Bilder pro Sekunde, 20 mit elektronischem Verschluss
- Kompaktes und leichtes Gehäuse
- In Selfie-Modus neigbares Display
- Einfache Bedienung
Nachteile
- Kleiner Sucher
- Kein Bildstabilisator
- Nicht sehr griffsicher
Kit-Objektiv Fujinon XF 27mm f/2.8 R WR
Das Fujinon XF 27mm f/2.8 R WR ist mit Maßen von 61 x 23 mm und einem Gewicht von gerade einmal 84 g ein typisches Pancake-Objektiv für das Fujifilm X-Bajonett. Die mit 1:2.8 relativ lichtstarke Weitwinkel-Festbrennweite liefert euch an Bildsensoren im APS-C-Format einen diagonalen Bildwinkel von 55,5° und verfügt neben Staub- und Spritzwasserschutz sowie Frostresistenz bis -10°C trotz des kompakten Gehäuses sogar über einen in Drittel-Blendenstufen gerasterten Blendenring. Dieser ist wie der Fokusring und das Objektivbajonett aus Metall gefertigt. Der Rest des Gehäuses besteht aus hochwertigem Kunststoff.
Im optischen Aufbau des Fujinon XF 27mm f/2.8 R WR befinden sich sieben Glaselemente unterteilt in fünf Gruppen, darunter eine asphärische Linse zur Korrektur von optischen Fehlern wie chromatischer Aberration und Verzeichnung. Die Naheinstellgrenze liegt laut Hersteller bei 34 cm, der Abbildungsmaßstab bei 1:10. In Praxistests erreicht das Fujinon XF 27mm f/2.8 R WR aber einen größtmöglichen Abbildungsmaßstab von bis zu 1:8,7. Für die Blendenkonstruktion kommen sieben abgerundete Lamellen zum Einsatz. Die kleinste Blendenöffnung beträgt f/16.
Für ein superkompaktes Pancake-Objektiv mit Lichtstärke 1:2.8 besitzt das Fujinon XF 27mm f/2.8 R WR ein sehr weiches Bokeh. Allerdings findet sich an den Unschärfekreisen teilweise leichte Farbsäume, auch wenn dies in der Praxis kaum auffällt. Ansonsten besitzt das Fujinon XF 27mm f/2.8 R WR eine sehr hohe Auflösung und ist für seine geringe Größe und einfache Konstruktion nahezu perfekt gegen optische Bildfehler korrigiert.
Kit-Objektiv Fujinon XC 15-45mm f/3.5-5.6 OIS PZ
Ebenfalls noch sehr kompakt wirkt das Fujinon XC 15-45mm f/3.5-5.6 OIS PZ am X-Mount. Das Zoomobjektiv misst 63 x 44 mm mit 52 mm Filtergewinde und kommt auf ein Gewicht von leichten 135 Gramm. Die Lichtstärke ist mit 1:3,5 bis 1:5.6 allerdings nur mittelmäßig und das Gehäuse besitzt zwar über einen Bildstabilisator, ist allerdings nicht gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Der diagonale Bildwinkel des Fujinon XC 15-45mm f/3.5-5.6 OIS PZ beträgt je nach eingestellter Brennweite zwischen 86,9° im Weitwinkel und 35° in äußerster Tele-Einstellung.
Mit zehn Linsenelementen in neun Gruppen ist das Fujinon XC 15-45mm f/3.5-5.6 OIS PZ weitaus komplexer konstruiert als das Fujinon XF 27 mm. Im Aufbau des Zooms finden sich zur Verbesserung der optischen Qualität zudem drei asphärische und zwei ED-Glaselemente. Die Naheinstellgrenze des Fujinon variiert zwischen 13 cm bis unendlich im Weitwinkel- und 35 cm bis unendlich im Tele-Bereich. Der größtmögliche Abbildungsmaßstab ist 1:4,2. Die sieben Blendenlamellen mit kreisrunder Öffnung lassen sich bis zu einer kleinsten Blende von f/22 schließen.
Optisch schlägt sich das Fujinon XC 15-45mm f/3.5-5.6 OIS PZ sehr ambivalent. Während die Schärfe des Zoomobjektivs im mittleren Bildbereich gut bis sehr gut ist, lässt sich gerade im Weitwinkelbereich doch etwas zu wünschen übrig. Hier solltet ihr das Fujinon XC 15-45mm f/3.5-5.6 OIS PZ für bessere Resultate dringend um mindestens zwei Blenden abblenden. Vignettierung ist bei weit geöffneter Blende sichtbar, verläuft aber relativ weich. Chromatische Aberrationen halten sich erfreulicherweise in Grenzen.
Kit-Objektiv Fujinon XF 18-55mm f/2.8-4.0 R LM OIS
Mit Maßen von 65 x 70 mm, 58 mm Filtergewinde und 330 g Gewicht ist das Fujinon XF 18-55mm f/2.8-4.0 R LM OIS weitaus größer und schwerer als die beiden anderen Kit-Objektive, dafür aber auch etwas besser ausgestattet. Das Standard-Zoom hat mit Offenblende f/2.8 bis f/4 eine recht gute Lichtstärke, verfügt über einen Bildstabilisator und neben einem Fokus- und Zoomring auch über einen Blendenring. Allerdings ist dieser aufgrund der nicht durchgängigen Anfangsblende nicht mit Blendenwerten markiert. Wer die Blendenautomatik nutzen möchte, kann diese über einen Schalter aktivieren. Ein zweiter Schalter schaltet den Bildstabilisator ein beziehungsweise aus. Wie das andere Kit-Zoom verzichtet leider auch das Fujinon XF 18-55mm f/2.8-4.0 R LM OIS auf einen Staub- und Spritzwasserschutz.
Der diagonale Bildwinkel des Fujinon XF 18-55mm f/2.8-4.0 R LM OIS beträgt zwischen weitwinkligen 79,1° und 28,4° im maximalen Tele. Der größtmögliche Abbildungsmaßstab beträgt 1:6,7 und die kürzeste Naheinstellgrenze 30 Zentimeter. Im Inneren des Zoomobjektivs stecken insgesamt vierzehn Linsen in zehn Gruppen, worunter sich neben einer ED-Linse auch drei asphärische Elemente befinden. Wie die anderen XF-Objektive nutzt auch das Fujinon XF 18-55mm f/2.8-4.0 R LM OIS eine Blende aus sieben abgerundete Blendenlamellen. Diese lässt sich bis zu einer kleinsten Blendenöffnung von f/22 abblenden.
In der Bildqualität zeigt sich das XF 18-55mm f/2.8-4.0 R LM OIS größtenteils mit soliden Resultaten. Sehr gut ist die Schärfeleistung des Stnadard-Zooms, die zumindest im Bildzentrum auf den ersten Blick teilweise an Fujinon-Festbrennweiten herankommt. Auch das Bokeh des Fujinon kann sich sehen lassen, auch wenn entsprechende Festbrennweiten hier bei Blende f/2.8 etwas weicher abbilden. Chromatische Aberrationen, Vignettierung und Verzeichnung sind minimal sichtbar, aber komplett im Rahmen des Erträglichen.
2 Kommentare
Hallo, ich habe mit verschiedenen Fujifilm Kameras fotografiert. Bei der X-E4 war sofort das Gefühl da: genau richtig für meine Fotografie. Den Bildstabilisator habe ich noch nicht vermisst. Ich denke immer: wer einen braucht sollte eine andere Kamera kaufen. Schöne Grüße aus dem Schwarzwald Jens.
Hi Jens,
danke für deinen Eindruck zur Kamera! Das mit dem Bildstabilisator hängt ja auch wirklich sehr von der individuellen Art des Fotografierens ab. An meiner alten Canon EOS 7D (kein IBIS) habe ich damals jahrelang mit einem unstabilisierten Sigma 70-200mm f/2.8 fotografiert und kam damit klar, während gerade Einsteiger*innen sich auch bei kürzeren Brennweiten vermutlich mit IBIS um Einiges sicherer fühlen werden.
Schöne Grüße aus Hamburg
Christopher / fotoslate