Mit der DJI Air 2S präsentiert der chinesische Elektronikkonzern DJI den offiziellen Nachfolger zur einsteigerfreundlichen Foto- und Videodrohne DJI Mavic Air 2. Außer dem Namen, man verzichtet fortan auf den Zusatz Mavic, ändert sich auch das Konzept, denn die DJI Air 2S macht technisch im Vergleich zum Vorgängermodell einen deutlichen Schritt nach vorne. Vor allem der neue Kamerasensor der DJI Air 2S hat es in sich und hebt die kleine Drohne qualitativ auf ein vollkommen neues Level für Videoaufnahmen aus der Luft.
Beibehalten wurde die kinderleichte Bedienbarkeit des Fluggeräts, um auch Neulingen einen schnellen Einstieg in die Welt des Drohnenflugs zu ermöglichen. Mit ihrem ruhigen Flugverhalten, Rundum-Sensortechnik und einer Vielzahl an automatischen Flugmanövern bietet die DJI Air 2S auch unerfahrenen Pilot*innen ab der ersten Minute jede Menge Spaß und gewährleistet so eine steile Lernkurve, ohne frustreiche Kollisionen oder gar Abstürze. Alle relevanten Infos zum Gerät sowie Links zu lesens- beziehungsweise sehenswerten Reviews bekommt ihr hier.
Inhaltsverzeichnis
- DJI Air 2S: Perfekte Bildqualität dank rundum erneuerter Kamera
- Schnell montierbares Gehäuse mit bewährter Klapptechnik
- Sicherer Flugspaß mit vielen Automatik-Modi
- Meinungen und Tests zur DJI Air 2S
- Fazit: Mehr als nur eine würdige Nachfolgerin der DJI Mavic Air 2
- Preis und Verfügbarkeit der DJI Air 2S
- EU-Drohnenverordnung gilt ab 01.01.2021!
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DJI Air 2S: Perfekte Bildqualität dank rundum erneuerter Kamera
Mit ihrer technischen Ausstattung ist die DJI Air 2S eigentlich bereits profitauglich. Am Gimbal der brandneuen Drohne aus dem Hause DJI hängt eine Kamera mit leistungsstarkem 1-Zoll CMOS Bildsensor, was für ein Fluggerät dieser Größe aktuell einzigartig ist. Bei einer äußerst hohen Lichtempfindlichkeit von ISO 100 bis maximal ISO 12800 liefert euch die Kamera der DJI Air 2S eine effektive Auflösung von 20 Megapixeln. Das entspricht Fotos mit einer Auflösung von 5472 x 3648 Pixeln.
Wie auch beim Vorgängermodell DJI Mavic Air 2 verfügt das Gimbal der Drohne über eine Drei-Achsen-Stabilisierung (Neigen, Rollen, Schwenken) und lässt sich über den Controller steuern. Der steuerbare Bereich beinhaltet einen Neigungswinkel von -90° bis 0° in der Standardeinstellung und bis zu 24° in der erweiterten Einstellung. Schwenken lässt sich die Kamera der DJI Air 2S zwischen -80° bis 80°. Das Sichtfeld von 88° entspricht in etwa 22 mm Brennweite im 35-mm-Format. Die Kamera nutzt eine Blende f/2.8 und fokussiert automatisch in einem Fokusbereich von 0,6 Meter Naheinstellgrenze bis unendlich.
Das Highlight der DJI Air 2S ist definitiv der Videomodus mit 5,4K (5472 × 3078) mit bis zu 30 fps. Hier spielt die einsteigerfreundliche Drohne problemlos in der oberen Liga mit. Für flüssigere Aufnahmen drosselt ihr die Auflösung auf 4K Ultra HD (3840×2160) mit maximalen 60 fps oder Full-HD mit 120 Bildern pro Sekunde.
Als Aufnahmeformate stehen MP4 und MOV (H.264/MPEG-4 AVC, H.265/HEVC) zur Verfügung. Die Video-Bitrate sorgt mit stolzen 150 MBit/s für hervorragende Bildqualität auch bei actionreichen Flugmanövern.

Schnell montierbares Gehäuse mit bewährter Klapptechnik
Beim Gehäusedesign setzt die DJI Air 2S auf hohe Funktionalität und möglichst einfaches Handling. Wie sämtliche Vorgängermodelle aus der Mavic-Reihe lässt sich auch die DJI Air 2S mit wenigen Handgriffen montieren und für den Flug vorbereiten. In eingefaltetem Transportzustand misst die Drohne 180 x 97 x 77 mm (Länge x Breite x Höhe). Startklar ausgeklappt auf 183 × 253 × 77 mm erhöht sich eigentlich lediglich die Breite und minimal die Länge. Dringend zu beachten ist, dass die Drohne mit einem Startgewicht von 595 g unter die Kennzeichnungspflicht fällt! Ihr müsst eure Drohne also beim Bundesamt für Luftfahrt registrieren und eure eID auf dem Gehäuse der DJI Air 2S anbringen.
Wie die DJI Mavic Air 2 verfügt auch die DJI Air 2S über geräuscharme Propeller, welche zum leichteren Transport faltbar sind und sich mittels Schnellverschluss in Sekundenschnelle einsatzbereit montieren lassen. Auch der Akku mit einer Kapazität von 3.500 mAh ist genauso groß wie bei der Mavic Air 2. Allerdings erreichte das Vorgängermodell eine etwas höhere Maximalflugdauer von 34 Minuten. Bei der DJI Air 2S ist aufgrund des höheren Gewichts bereits drei Minuten früher Schluss. Navigiert wird wie bei den Drohnen von DJI üblich mittels internem GPS- und GLONASS-Modul.
Ebenfalls im Gehäuse der DJI Air 2S enthalten ist ein interner Speicher. Dieser beträgt aber lediglich acht Gigabyte, womit ihr zumindest bei Videoaufnahmen nicht sehr weit kommen werdet. Als Speichererweiterung werden daher microSD-Karten mit einer Speicherkapazität von bis zu 256 Gigabyte unterstützt, deren Verwendung wir euch auch dringend empfehlen möchten, wenn ihr nicht regelmäßig zwischen euren Flügen den Speicher leeren wollt.

Sicherer Flugspaß mit vielen Automatik-Modi
Damit euch während der maximalen 31 Minuten Flugzeit und Höchstgeschwindigkeiten von bis zu 68,4 km/h mit der DJI Air 2S kein Unglück passiert, ist die Drohne mit allerhand Sicherheitssystemen ausgerüstet, welche euch den Flugalltag erleichtern. Gerade für Anfänger*innen sind hier die Kollisionssensoren besonders hilfreich. Die DJI Air 2S erkennt mit diesen hinten, vorne, unten und oben am Gehäuse abgebrachten Sensoren selbsttätig Hindernisse und warnt Pilot*innen über ein Tonsignal über den Controller. Das APAS 4.0 (Advanced Pilot Assistance System) stoppt die Drohne automatisch vor Hindernissen oder umfliegt diese fachgerecht per Autopilot. Ebenfalls warnt die DJI Air 2S euch mittels AirSense-System vor Flugzeugen oder Helikoptern in der Umgebung.
Steuern tut ihr die DJI Air 2S über die DJI Fly App mit eurem Smartphone, welches ihr in den mitgelieferten Controller einklemmen könnt. Über das Smartphone-Display wird euch das Livebild der Drohne übertragen, sämtliche Funktionen lassen sich nach kurzer Eingewöhnung intuitiv steuern. Gerade für Anfänger*innen interessant sind die vielen Quickshots, automatische Flugprogramme mit voreingestellten Manövern wie beispielsweise “Kreisen”, “Helix” oder “Boomerang”. Mit dem neuen Mastershots-Feature könnt ihr nun bis zu zehn dieser automatischen Sequenzen miteinander kombinieren, mit Musik unterlegen und so im Handumdrehen kurze Filme erstellen. Dank FocusTrack-Funktion könnt ihr euch auch mit spektakulären Flugmanövern selbst filmen, während ihr Skateboard fahrt, vor eindrucksvollen Landschaften posiert oder einfach entspannt im Park sitzt.
Auch für Fotoaufnahmen stehen mit der DJI Air 2S selbstverständlich verschiedene Modi zur Verfügung. Neben der Einzelaufnahme mit 20 Megapixeln unterstützt die Kamera der Drohne kontinuierliche Serienbildaufnahmen, automatische Belichtungsreihen (drei oder fünf Fotos bei 0,7 EV) oder Intervall-Aufnahmen mit Zeitabständen zwischen zwei und 60 Sekunden. Des Weiteren unterstützt die DJI Air 2S verschiedene SmartPhoto-Funktionen inklusive HDR und HyperLight sowie verschiedene Panorama-Modi (Vertikal, Horizontal, 180°, Sphäre).

Meinungen und Tests zur DJI Air 2S
Einen guten Überblick über die grundlegenden Sicherheitsfunktionen und Einstellungsmöglichkeiten der DJI Air 2S sowie die automatischen Features ActiveTrack, Mastershots und Quickshots bietet der YouTube-Kanal Drohnen. Der Name ist hier Programm und so findet ihr neben mehreren Videos zur DJI Air 2S auch Praxistests und Vergleichsvideos zu diversen weiteren Drohnen von DJI. Aktuell gibt es dort mit einem Augenzwinkern versehen auch die Möglichkeit, kostengünstig an eine DJI Air 2S zu gelangen. Ihr müsst dafür lediglich ein verunglücktes Modell zusammen mit dem Betreiber des Kanals aus einem Baum retten.
Einen ausführlichen Direktvergleich zwischen der DJI Air 2S und dem Profi-Modell DJI Mavic 2 Pro findet ihr im YouTube-Kanal von Parker Walbeck. Wir möchten an dieser Stelle spoilern und können verraten, dass die beiden Drohnen sich unter dem Strich in vielen Punkten ebenbürtig sind, zumindest wenn ihr euch mit der Nachbearbeitung von Videos auskennt. Klarer Vorteil der Mavic 2 Pro ist eigentlich nur, dass ihr bis Blende f/11 abblenden könnt, während die Kamera der Air 2S lediglich über eine fixe Blende f/2.8 verfügt. Bei starker Sonne müsst ihr hier zwangsweise auf die optional erhältlichen ND-Filter zurückgreifen.
Wer die verschiedenen Video-Modi der DJI Air 2S bis ins kleinste Detail analysiert haben möchte, sollte sich den Test zur Drohne auf Drone-Zone.de durchlesen. Hier findet ihr wirklich alles an Daten inklusive Infos zu Farbraum und Sub-Sampling und im Praxistest werden dort in 5,4k Auflösung gar 158 MBit/s als durchschnittliche Bitrate gemessen. Des Weiteren wird hier wirklich jede relevante Funktion der DJI Air 2S angesprochen und es gibt ausführliche Hintergrundinformationen und interessante Folgeartikel zu grundsätzlichen Themen wie Hinderniserkennung, AirSense und weiteren spannenden Themenbereichen rund um den Oberbegriff Drohnenflug.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass DJI die beworbenen 150 MBit/s in den 4K und 5,4K Modi sogar übertrifft. Teilweise haben wir knapp 160 MBit/s gemessen. Ein ordentlicher Wert – an der Speicherkarte solltet ihr hier also nicht unbedingt sparen.
drone-zone.de
Wer zum Abschluss einfach nur schöne Bilder genießen möchte, schaut am besten in den Kanal von kold. Der Macher hinter diesem Review ist gleichzeitig verantwortlich für das offizielle Präsentationsvideo zur DJI Air 2S und dementsprechend spektakulär sind dort die ausgewählten Locations für die Aufnahmen mit der Drohne. Auch zeigt dieses Video mit am besten, was mit der DJI Air 2S qualitativ möglich ist. Denn natürlich sind sämtliche gezeigten Fotos und Videos vor der Veröffentlichung entsprechend hochwertig nachbearbeitet worden und offenbaren, dass die Air 2S absolut profitauglich ist.
Fazit: Mehr als nur eine würdige Nachfolgerin der DJI Mavic Air 2
Sie wird als Nachfolgerin der DJI Mavic Air 2 beworben, aber in der Realität ist die DJI Air 2S viel mehr als das. Die superkompakte Drohne mit dem bärenstarken 1-Zoll-CMOS ist als Einsteigermodell eigentlich viel zu teuer und dafür qualitativ gleichzeitig auch viel zu gut. Denn die Videoqualität der Mavic Air 2 braucht sich keineswegs hinter der Leistung professioneller Modelle wie der Mavic 2 Pro verstecken. Die kleine DJI Air 2S filmt hier mindestens auf Augenhöhe. Wer minimal Zeit in die Nachbearbeitung investiert, wird genauso gute, wenn nicht sogar bessere Ergebnisse erzielen können, da die Auflösung des aktuellen Modells eben auch ein gutes Stück höher ist.
In der Bedienbarkeit ist die DJI Air 2S, so lange ihr keine unnötigen Risiken eingeht, dank umfangreicher Sicherheitsvorkehrungen mehr oder weniger idiotensicher. Die Vierfach-Sensoren der Drohne arbeiten zuverlässig und sorgen für frühes Warnen vor oder automatisches Umfliegen von Hindernissen. Eine Vielzahl an automatischen Manövern in Form von Quickshots, die Kombinationsmöglichkeiten in Mastershots und ActiveTracking erlauben euch tolle Videos bereits ohne jede Flugerfahrung. So könnt ihr euch Stück für Stück an die Steuerung der Drohne herantasten, bis ihr irgendwann sicher selbst fliegen könnt.
Wer in hoher Qualität filmen möchte, gleichzeitig aber möglichst mobil mit seinem Fluggerät sein möchte, sowohl was Transport als auch Flugdauer, Geschwindigkeit und Flugverhalten angeht, wird mit der DJI Air 2S mit Sicherheit zufrieden sein. Abstriche machen müsst ihr nur bei der festen Blende f/2.8 und vielleicht bei den optionalen Steuerungsmöglichkeiten, da die DJI Air 2S nach derzeitigem Informationsstand nicht über spezielles Zubehör wie Motion Controller und Videobrille steuerbar sein wird.
Preis und Verfügbarkeit der DJI Air 2S
Die DJI Air 2S ist ab sofort im DJI-Store und im Fachhandel erhältlich. Das Basis-Set aus Drohne, Controller, einem Akku und Kabeln gibt es derzeit für eine unverbindliche Preisempfehlung von 999,00 Euro. In der von älteren DJI-Modellen bereits bekannten Fly-More-Combo mit zwei weiteren Akkus, einer Transporttasche, vier ND-Filtern in unterschiedlichen Stärken und einem Lade-Hub kostet die DJI Air 2S aktuell 1299,00 Euro UVP.
Kamera | DJI Air 2S |
Sensor | 20 Megapixel 1-Zoll CMOS |
Objektiv | Sichtfeld 88°, 22mm (entspricht 35mm-Format), f/2.8, Fokusbereich 0,6 m bis unendlich |
Gimbal | Neigen: -90° bis 24°, Schwenken: -80° bis 80° |
Bildstabilisator | Ja, 3-Achsen (Nicken, Schwenken, Gieren) |
ISO | 100 – 12800 (Foto), 100 – 12800 (Video) |
Fotomodi | Einzelaufnahme, Serienbildaufnahme, Belichtungsreihe, Intervall, Szenenerkennung, HyperLight, HDR und HDR-Panorama (180° und Sphäre) |
Speichermedium | Micro SD bis 256 GB (UHS 1) |
Interner Speicher | 8 GB |
Fernsteuerung | Halter für Smartphone und Tablet, unterstützte Schnittstellen: Lightning, Micro-USB, USB-C |
Max. Fluggeschwindigkeit | 68,4 km/h |
Max. Flughöhe ü. NN | 5000 m |
Max. Flugzeit | 31 Minuten |
Max. Reichweite | 18,5 km |
Geoortung | GPS und GLONASS |
Abmessungen | 180 × 97 × 77 mm (gefaltet) |
Gewicht | 595g |
Bildformate | RAW, JPEG, bis zu 5472 x 3648 |
Video | Bis zu 5,4K Video 5472×3078 |
Videoformate | MP4, MOV (H.264/MPEG-4 AVC, H.265/HEVC) |
Zeitlupe | Bis zu 120 Bilder pro Sekunde 1080p |
Vorteile
- 20 Megapixel CMOS
- 5,4k Videomodus
- Video-Bitrate 150 MBit/s
- Ruhiges Flugverhalten
- Sehr gute Videoqualität
- Sehr gute Bildqualität
- Lange Akkulaufzeit
- Rundum verteilte Sensoren
- Quickshot und Mastershot Automatik
Nachteile
- Unergonomischer Controller
- Feste Blende f/2.8
- Relativ teuer
EU-Drohnenverordnung gilt ab 01.01.2021!
Mit der neuen EU-Drohnenverordnung, gültig ab dem 01. Januar 2021, müsst ihr folgende Punkte beachten:
- Ab 01.01.2021 sind die Regeln zum Betrieb von Drohnen EU-übergreifend einheitlich geregelt
- Die regulär erlaubte Maximalflughöhe für Drohnen in Deutschland erhöht sich von 100 auf 120 Meter
- Drohnen ohne Kamera und unter 250 Gramm und unter horizontaler Maximalgeschwindigkeit von 19 m/s dürfen ab 16 Jahren geflogen werden. Unter 16 Jahren bedarf es der Aufsicht durch berechtigte Personen.
- Drohnen mit Kamera und/oder über 250 g Startgewicht müssen ab dem 01.01.2021 beim Luftfahrtbundesamt registriert werden. Die im Zuge der Registrierung ausgestellte eID (elektronische Piloten-ID) ist am Fluggerät anzubringen. Eine feuerfeste Plakette mit personenbezogenen Daten ist nicht mehr erforderlich. Es gilt eine Übergangsfrist bis zum 30. April 2021.
- Für sämtliche Drohnen über 250 Gramm ist nach Übergangsfrist von einem Jahr ab dem 01.01.2022 mindestens der EU-Kompetenznachweis (Online-Fragebogen mit 40 Fragen im Multiple-Choice-Verfahren) erforderlich.
- Eine spezielle Haftpflichtversicherung für Drohnen ist verpflichtend für Drohnenbesitzer*innen
Alle Angaben sind ohne Gewähr! Prüft vor der Nutzung eurer Drohne immer die aktuell geltenden Regeln auf den Webseiten der entsprechenden Behörden!