Es gibt kaum ein anspruchsvolleres Hobby in der Fotografie als das Ablichten von Vögeln und Tieren in freier Wildbahn. Zuerst müssen wir ein passendes Motiv finden. Dann pirschen wir uns bestenfalls unsichtbar und geräuschlos heran. In der ständigen Hoffnung, die Fluchtdistanz einzuhalten und bloß keinen Atemzug zu viel zu machen. Haben wir eine erfolgversprechende Position erreicht, müssen wir den Bildausschnitt wählen und die Belichtung korrekt einstellen. Bei ruckartig und hektisch agierenden Tieren leichter gesagt als getan. Haben wir auch diese Hürde genommen, können wir nur noch beten, dass beim Betätigen des Auslösers der Autofokus wirklich richtig sitzt. Meistens zwitschert unsere anvisierte Blaumeise dann aber eh schon aus der Ferne von einem anderen Baum.
Tier- und Wildlife-Fotografie erfordert ein hohes Maß an Geduld und oftmals auch Glück. Daher ist diese Disziplin eher weniger geeignet für Menschen mit niedriger Frustrationsgrenze. Ein gewisses Grundwissen über Natur, die darin lebenden Tiere, deren Gewohnheiten und Rückzugsorte solltet ihr idealerweise ebenfalls mitbringen. Auf blauen Dunst ins nächstgelegene Naturschutzgebiet fahren kann zwar erholsam sein, wird euch aber keine reiche Ausbeute an Fotos garantieren. Schlussendlich ist da noch die Frage nach der passenden Ausrüstung. Hier solltet ihr besonders auf die richtige Objektivwahl achten. Da professionelle Supertele-Objektive problemlos den Preis eines Kleinwagens erreichen, wollen wir uns an dieser Stelle jedoch ausschließlich auf bezahlbare Modelle für die Hobby-Anwendung konzentrieren.
Inhaltsverzeichnis
- Die besten bezahlbaren Wildlife-Objektive: Eine Übersicht
- Worauf kommt es bei einem guten Objektiv für Wildlife-Fotografie an?
- Die besten Wildlife-Objektive für Canon
- Die besten Wildlife-Objektive für Sony
- Die besten Wildlife-Objektive für Nikon
- Die besten Wildlife-Objektive für Fujifilm
- Die besten Wildlife-Objektive für OM System/Olympus
- Die besten Wildlife-Objektive für den L-Mount (Lumix, Sigma, Leica)
Die besten bezahlbaren Wildlife-Objektive: Eine Übersicht
Hier bekommt ihr eine kurze Zusammenfassung der unserer Meinung nach interessantesten Modelle für die am meisten verbreiteten Kamerasysteme. Detaillierte Infos zu sämtlichen Objektiven erhaltet ihr weiter unten im Artikel. Euer günstiges Lieblingsobjektiv für die Wildlife-Fotografie ist nicht dabei? Lasst es uns gern in den Kommentaren wissen, welches Modell ihr für den Anfang empfehlen würdet.
Wildlife-Objektive für das Canon EOS R-System:
- Günstiges Einstiegsobjektiv: Canon RF 100-400mm f/5.6-8 IS USM. Das kompakte Canon RF 100-400mm f/5.6-8 IS USM eignet sich dank großem Zoombereich und schnellem Autofokus als günstiger Einstieg in die Wildlife-Fotografie. Allerdings besitzt es weder eine Stativschelle noch einen Schutz gegen Feuchtigkeit und Verschmutzungen, dafür aber eine recht überzeugende Bildqualität und für die geringe Lichtstärke ein ansehnliches Bokeh.
- Erstklassiges Profi-Modell: Canon RF 100-500mm f/4.5-7.1 L IS USM. Dieses Profi-Zoomobjektiv aus Canons L-Serie überzeugt mit seinem Zoombereich, ultraschnellem Autofokus per Dual Nano USM und großem Bedienkomfort. Mit Bildstabilisator, Staub- und Spritzwasserschutz, konfigurierbarem Zoom- und Einstellring, Focus Limiter sowie einer Stativschelle mit Schnellverschluss lässt dieses Objektiv eigentlich nichts mehr vermissen.
- Supertele zum Sparpreis: Canon RF 600mm und 800mm f/11 IS. STM. Mit diesem beiden kompakten Vollformat-Objektiven bekommt ihr eine grandiose Tele-Brennweite von 600 bzw. 800 mm zum unschlagbaren Preis von unter 1000 Euro. Das klare Manko ist neben fehlendem Witterungsschutz allerdings die feste Blende f/11 und die wenig flexible Bedienung. Beide Objektive müssen vor dem Fotografieren ausgezogen werden und auf einem Stativ lassen sich beide Festbrennweiten nur über eine nicht verstellbare Gewindebohrung montieren.
Wildlife-Objektive für das Sony Alpha-System:
- Profi-Modell zum Sparpreis: Sigma 150-600mm f/5-6.3 DG DN OS Sports. Die Highlights des Sigma 150-600mm f/5-6.3 DG DN OS Sports sind neben des riesigen Zoombereichs der optionale Schiebezoom sowie ein größtmöglicher Abbildungsmaßstab von 1:2,9. Aber auch sonst erfüllt das kompakte Super-Tele-Zoom mit Witterungsschutz, optischem Bildstabilisator, Focus Limiter, schnellem Autofokus, Arca-Swiss-kompatibler Stativschelle und Custom-Funktionen eigentlich alles, was man sonst eher von einem Profi-Objektiv erwarten würde.
- Preis-Leistungs-Sieger: Tamron 150-500mm f/5-6.7 Di III VC VXD. Gemessen an seinem Funktionsumfang ist das relativ günstige Tamron 150-500mm f/5-6.7 Di III VC VXD unserer Meinung nach das perfekte Einstiegsobjektiv für Tierfotos mit einer Sony Alpha DSLM. Neben einer langen Brennweite überzeugt das Tamron mit optischem Bildstabilisator, schnellem Autofokus sowie Arca-Swiss-Anschluss. Auch die Bildqualität des gegen Wind und Wetter abgedichteten Zoomobjektivs weiß für den vergleichsweise geringen Preis zu gefallen.
- Super-Tele-Kraftpaket: Sony FE 200-600mm f/5.6–6.3 G OSS. Mit dem Sony FE 200-600mm f/5.6–6.3 G OSS liefert euch Sony ein starkes Super-Tele-Zoom für den E-Mount inklusive rasantem Autofokus, Innenfokussierung, Focus Limiter, optischer Bildstabilisierung, individuell belegbarer AFL-Tasten, Witterungsschutz und allem, was das Herz sonst noch erfreut. Das wäre zum Beispiel eine tadellose Bildqualität und Kompatibilität mit Tele-Konvertern für noch mehr Brennweite. Nur die fehlende Arca-Swiss-Fräsung an der Stativschelle bleibt uns ein Rätsel.
Wildlife-Objektive für das Nikon Z-System:
- Leider sehr teures Profi-Modell: Nikkor Z 100-400mm f/4.5-5.6 VR S. Mit hoher Abbildungsleistung, für diesen Zoombereich insgesamt sehr guter Lichtstärke sowie absolut profigerechter Ausstattung inklusive Bildstabilisator, Staub- und Spritzwasserschutz und zum Teil individuell konfigurierbaren Bedienelementen bringt das Nikkor Z 100-400mm f/4.5-5.6 VR S eigentlich alles mit, was ein hochwertiges Objektiv mitbringen sollte. Einziger Wermutstropfen ist der Preis, welcher mit fast 3000 Euro zwei Jahre nach Verkaufsstart noch sehr hoch ausfällt.
- Perfekte Qualität zu bezahlbarem Preis: Nikkor Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR. Zwar sind die knapp 2000 Euro für Einsteiger*innen kein Pappenstiel, dafür habt ihr mit dem Nikkor Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR aber auch High-End-Qualität in der Fototasche. Mit seiner Ausstattung aus innenfokussierendem Autofokus, Witterungsschutz, optischem Bildstabilisator, Stativschelle und professioneller Bedienelemente wie konfigurierbarer Tasten und Focus Limiter lässt das Nikkor Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR für die ersten Schritte Richtung Wildlife-Profi kaum Wünsche offen.
Wildlife-Objektive für das Fujifilm X-System:
- Gutes Allround-Teleobjektiv: Fujinon XF 100-400mm f/4.5-5.6 R LM OIS WR. Das Fujinon XF 100-400mm f/4.5-5.6 R LM OIS WR bringt alles mit, was ein gutes Super-Teleobjektiv haben sollte. Angefangen von solider Lichtstärke über Witterungsschutz bis hin zu schnellem Autofokus, Focus Limiter und optischem Bildstabilisator. Einziger Kritikpunkt ist die Stativschelle, die zwar über einen Schnellverschluss, nicht aber für eine 90°-Rasterung zum schnellen Wechsel zwischen Quer- und Hochformat verfügt.
- Unschlagbare Tele-Brennweite: Fujinon XF 150-600mm f/5.6-8 R LM OIS WR. Durch den Cropfaktor des in sämtlichen Systemkameras der Fujifilm X-Serie verbauten APS-C-Sensors erreicht ihr mit dem Fujinon XF 150-600mm f/5.6-8 R LM OIS WR eine grandiose kleinbildäquivalente Brennweite von 225 bis 900 mm nf könnt zudem auf eine professionelle Ausstattung mit Innenzoom, AF-Presets, Bildstabilisator, Witterungsschutz, Arca-Swiss-Kompatibilität und diversen weiteren Funktionen bei sehr guter optischer Bildqualität zurückgreifen.
Wildlife-Objektive für das Olympus/OM System MFT-System:
- Lichtstarke Festbrennweite: Olympus M. Zuiko Digital ED 300mm f/4 IS PRO. Mit dem Olympus M. Zuiko Digital ED 300mm f/4 IS PRO bekommt ihr eine lichtstarke 600mm-Festbrennweite (KB-äquivalent) mit Profi-Features wie Arca-Swiss-kompatibler Stativschelle, ausziehbarer Gegenlichtblende, Bildstabilisator, Focus Limiter, Witterungsschutz, konfigurierbarer L-Fn-Funktionstaste und astreiner Bildqualität verpackt in einem äußerst robusten und dabei kompakten Metallgehäuse.
- Günstiges und robustes Super-Tele: Olympus M.Zuiko Digital ED 100-400mm f/5.0-6.3 IS. Zu einem Preis nicht allzu weit jenseits der 1000-Euro-Grenze bekommt ihr mit dem Olympus M.Zuiko Digital ED 100-400mm f/5.0-6.3 IS ein vollends überzeugendes Gesamtpaket aus hoher Tele-Brennweite mit 200 bis 800 mm gerechnet auf Kleinbildformat, schnellem Autofokus, optischem Bildstabilisator, Staub- und Spritzwasserschutz und praktischem Schiebezoom.
Wildlife-Objektive für die L-Mount Allianz (Panasonic, Sigma, Leica):
- Low-Budget-Lösung: Sigma 100-400mm f/5-6.3 DG DN OS Contemporary. Zwar fehlt es dem Sigma 100-400mm f/5-6.3 DG DN OS Contemporary an einigen Ausstattungsmerkmalen wie Dichtungen gegen Staub und Feuchtigkeit oder einer im Lieferumfang enthaltenen Stativschelle. Dafür überzeugt das Objektiv jedoch mit einem relativ günstigen Preis und einer ansonsten durchweg soliden Bildqualität, weshalb es für Einsteiger*innen eine gute Wahl darstellt.
- Riesiger Zoombereich: Sigma 60-600mm f/4.5-6.3 DG OS HSM Sports. Wer sich von Größe und Gewicht nicht abschrecken lässt, bekommt mit dem Sigma 60-600mm f/4.5-6.3 DG OS HSM Sports das Höchstmaß an Flexibilität in puncto Brennweite und dazu einen ganzen Berg an Profi-Features wie individuell belegbare Custom-Modi und Funktionstasten, eine Arca-Swiss-kompatible Stativschelle und nicht zuletzt eine bestechend gute Bildqualität zu einem insgesamt absolut fairen Preis.
Worauf kommt es bei einem guten Objektiv für Wildlife-Fotografie an?
Eine positive Nachricht vorweg: Eine möglichst teure Kamera benötigt ihr für schöne Tierfotos nicht. Serienbildtempo und Autofokus sollten möglichst schnell sein und bestenfalls verfügt der Autofokus über automatische Augenerkennung bei Tieren. Dieses Feature ist enorm hilfreich, aber auch nicht zwingend notwendig, um gute Resultate zu erzielen. Die Auflösung des verwendeten Bildsensors spielt ebenfalls eine untergeordnete Rolle. Wobei reichlich Megapixeln den Vorteil bringen, im Nachhinein engere Bildausschnitte wählen zu können. Einen Vorteil verschaffen kann euch in der Tierfotografie übrigens der Cropfaktor von Bildsensoren im APS-C-Format. Die damit einhergehende Verlängerung der Brennweite nehmen viele Wildlife-Fotograf*innen dankend an.
Auf eine möglichst lange Brennweite kommt es in der Wildlife-Fotografie nämlich meist enorm an. Je länger, desto besser könnte man meinen. Zwar lassen sich weniger scheue Tiere oftmals auch mit einem 70-200mm-Telezoom fotografieren. Bei weniger an Menschen gewöhnten Arten sollten es aber im Idealfall schon mindestens 400 mm oder aufwärts sein, um überhaupt eine reelle Chance auf ein formatfüllendes Foto zu erhalten. In der Regel nutzen professionelle Tier-Fotograf*innen dabei lichtstarke Tele-Festbrennweite zwischen 300 und 800 mm Brennweite, die je nach Bedarf unter Umständen noch mit einem Tele-Konverter verlängert werden. Hier sprechen wir finanziell dann aber meist schon von den eingangs erwähnten Autopreisen.
Jedoch lassen sich auch mit weitaus günstigeren Supertele-Zoomobjektiven tolle Ergebnisse erzielen. Da ihr damit weitaus flexibler seid, kann ein Zoomobjektiv in vielen Situationen sogar von Vorteil sein. Achten solltet ihr beim Kauf darauf, dass das Objektiv neben einer möglichst hohen Lichtstärke, schnellem und präzisem Autofokus und optischem Bildstabilisator idealerweise auch über Staub- und Spritzwasserschutz verfügt. Wenn dann noch eine Stativschelle montiert oder optional erhältlich ist, kann für die ersten Gehversuche als angehende*r Wildlife-Fotograf*in eigentlich nicht viel schiefgehen.
Die besten Wildlife-Objektive für Canon
Für das spiegellose EOS R System von Canon gibt es neben den enorm hochpreisigen lichtstarken Tele-Festbrennweiten mit UVP-Preisen im fünfstelligen Bereich einige erschwinglichere Objektive, die sich durchaus für Tierfotos in der Natur nutzen lassen. Neben herkömmlichen Tele-Zoomobjektiven bietet Canon sogar zwei spezielle Tele-Festbrennweiten an, die sich mit ihrer Kompaktheit sowie einem äußerst niedrigen Preis insbesondere an Einsteiger*innen in die Wildlife-Fotografie richten sollen.
Günstiges Einstiegsmodell: Canon RF 100-400mm f/5.6-8 IS USM
Ein günstiges Einstiegsobjektiv für angehende Tierfotograf*innen bekommt ihr mit dem Canon RF 100-400mm f/5.6-8 IS USM. Der Vorteil dieses Supertele-Zooms ist vor allem seine Kompaktheit und das leichte Gewicht von nur 635 Gramm. Allerdings ist das 79,5 x 164,7 mm messende Gehäuse weder gegen Staub und Spritzwasser abgedichtet, noch verfügt es über eine Stativschelle. Aber auch aus freier Hand lässt sich mit dem Canon RF 100-400mm f/5.6-8 IS USM dank eingebautem IBIS sehr gut fotografieren. Der Bildstabilisator gleicht laut Hersteller bis zu 5,5 Blendenstufen aus. In Kombination mit einer ebenfalls stabilisierten Kamera sind es sechs Blendenstufen. Ihr seid allerdings wegen der relativ geringen Lichtstärke von 1:5.6 bis 1:8 zumindest am Zoomende auf etwas höhere ISO-Werte angewiesen.
An Bedienelementen bietet das Canon RF 100-400mm f/5.6-8 IS USM die üblichen Schalter für AF/MF, Stabilizer On/Off, einen griffig gummierten Zoomring inklusive Lock-Schalter, einen elektronischen Fokusring sowie einen Custom-Einstellring. Diesen könnt ihr je nach Bedarf mit verschiedenen Funktionen wie Blende, ISO oder Belichtungskorrektur belegen. Die ab Werk eingebaute Rasterung des Ringes lässt sich auf Wunsch vom Canon-Service dauerhaft entfernen. Trotz seiner geringen Offenblende zeichnet das Canon RF 100-400mm f/5.6-8 IS USM ein vergleichsweise hübsches Bokeh und liefert in Tests mit seinem innenfokussierenden Nano USM ein zufriedenstellendes AF-Tempo. Die Bildqualität ist für diesen Preis ebenfalls okay.
UVP-Preis 729,00 Euro, aktuell erhältlich ab 635,00 Euro.
Vorteile
- 100 bis 400 mm Brennweite
- Gute Schärfe im Bildzentrum
- Insgesamt sehr gute Bildqualität
- Bokeh trotz geringer Lichtstärke okay
- Schneller und leiser Autofokus
- Optischer Bildstabilisator
- Konfigurierbarer Einstellring
- Leichtes und kompaktes Gehäuse
- Mit Tele-Konvertern kompatibel
- Sehr gutes Preis-Leistungs-Verhältnis
Nachteile
- Nicht besonders lichtstark
- Kein Schutz gegen Staub und Spritzwasser
- Keine Stativschelle vorhanden
- Keine Gegenlichtblende im Lieferumfang enthalten
Erstklassiges Profi-Modell: Canon RF 100-500mm f/4.5-7.1 L IS USM
Ein Supertele-Zoomobjektiv mit allem drum und dran liefert euch Canon mit dem Canon RF 100-500mm f/4.5-7.1 L IS USM aus der professionellen L-Serie. Das robuste Metallgehäuse mit Maßen von 93,8 x 207,6 mm (inklusive 77 mm Frontfiltergewinde) ist outdoortauglich gegen Staub und Feuchtigkeit geschützt und mit einer abnehmbaren Stativschelle ausgerüstet. Zudem verfügt das Canon RF 100-500mm f/4.5-7.1 L IS USM über diverse Bedienelemente. Angefangen beim angenehm großen Zoomring, dessen Drehwiderstand sich über einen zweiten Ring individuell einstellen lässt und einem zweiten konfigurierbaren Einstellring im hintern Teil des Tubus. Dazwischen befinden sich vier Schalter, mit denen ihr den Bildstabilisator (kompensiert bis zu fünf Blendenstufen) sowie den Autofokus einstellen könnt.
Letzterer arbeitet mit einem geräuschlosen und schnellen Dual Nano USM Antrieb, welcher sich durch hohe Präzision und kaum sichtbares Focus Breathing auszeichnet. Für noch bessere AF-Performance lässt sich der Nahbereich ab der minimalen Fokusdistanz von 90 cm bis zu drei Meter per Focus Limiter ausklammern. Qualitativ liefert das Canon RF 100-500mm f/4.5-7.1 L IS USM eine ausgezeichnete Schärfe, wie wir es von der L-Serie gewohnt sind. Lediglich die Lichtstärke könnte im hinteren Zoombereich etwas besser sein, dann wäre dieses Objektiv allerdings kaum noch bezahlbar und vermutlich noch größer. Mit seiner Ausstattung bringt das Canon RF 100-500mm f/4.5-7.1 L IS USM so schon satte 1525 g auf die Waage und gehört mit einem Preis um die 3000 Euro zu den teuersten Objektiven in diesem Artikel.
UVP-Preis 3349,00 Euro, aktuell erhältlich ab 2949,00 Euro.
Vorteile
- 100 bis 500 mm Brennweite
- Sehr gute Schärfe
- Sehr gute Bildqualität
- Schneller und leiser Autofokus
- Focus Limiter (3 m bis unendlich)
- Optischer Bildstabilisator
- Konfigurierbarer Einstellring
- Mit Tele-Konvertern kompatibel
- Staub- und Spritzwasserschutz
Nachteile
- Sehr teuer
Festbrennweiten zum Sparpreis: Canon RF 600mm und 800 mm f/11 IS STM
Ein außergewöhnliches Konzept fährt Canon mit den beiden Festbrennweiten Canon RF 600mm f/11 IS STM und Canon RF 800mm f/11 IS STM. Beide Objektive für den RF-Mount verfügen über eine sehr hohe kleinbildäquivalente Brennweite von jeweils 600 bzw. 800 mm und sind dank einer Art Teleskopmechanismus extrem kompakt gebaut. Die Gehäuse messen im Transportzustand 93 x 199,5 bzw. 101,6 x 281,8 mm und werden vor dem Betrieb auf ihre eigentliche Länge von 269,5 bzw. 351,8 mm ausgezogen. Das Gewicht liegt bei 930 und 1260 Gramm, was gemessen an der Brennweite ebenfalls relativ leicht ist. Diese Kompaktheit erreicht Canon mit einem simplen Trick. Beide Festbrennweiten bedienen sich einer fixen Blende f/11, welche nicht verstellt werden kann.
Somit ist das Fotografieren mit dem Canon RF 600mm f/11 IS STM und Canon RF 800mm f/11 IS STM durchaus gewöhnungsbedürftig und beiden Objektiven verlangt es nach einer hohen ISO-Empfindlichkeit, sobald das Umgebungslicht etwas trüber wird. Glücklicherweise ist ein optischer Bildstabilisator integriert, denn ohne den ließe sich ein solches Objektive schwer bedienen, da sich derlei lange Brennweiten schnell aufschaukeln. Dichtungen gegen Staub und Spritzwasser fehlen aber leider genauso wie eine Stativschelle. Immerhin ist eine Gewindebohrung am Gehäuse vorhanden, damit sich das Objektiv zur besseren Stabilisierung auf einem Stativ oder Einbein montieren lässt. Wir stehen beiden Modellen eher skeptisch gegenüber. Andererseits bieten sie euch enorme Tele-Brennweite zu einem unschlagbar günstigen Preis.
Canon RF 600mm f/11 IS STM: UVP-Preis 749,00 Euro, aktuell erhältlich ab 749,00 Euro
Canon RF 800 mm f/11 IS STM: UVP-Preis 999,00 Euro, aktuell erhältlich ab 999,00 Euro
Nachteile
- 600 mm bzw. 800 mm Brennweite
- Bildstabilisator
- Kompakt und leicht im Transport
- Günstiger Preis
Nachteile
- Geringe Lichtstärke
- Feste Blende f/11
- Ausfahren vor Benutzung
- Nicht wetterfest
- Keine Stativschelle
Lesen: Canon EOS R6 Mark II: Infos & Tests zur 2. DSLM-Generation
Die besten Wildlife-Objektive für Sony
Der japanische Elektronikkonzern Sony konnte sich im Laufe der letzten fünfzehn Jahre mit seiner erfolgreichen Alpha-Serie konsequent gegen die Marktführer Canon und Nikon durchsetzen und gehört mittlerweile mit zu den Top-Kameraherstellern weltweit. Einen großen Vorteil genießt Sony gegenüber Canon heute dadurch, dass man sich nicht gegen Drittanbieter sperrt, wie es aktuell leider beim EOS R-System der Fall ist. So bekommt ihr für die Tierfotografie tolle Originalobjektive von Sony und eine etwas günstigere, jedoch nicht minder leistungsfähige Alternative von Sigma.
Pro-Features zum Sparpreis: Sigma 150-600mm f/5-6.3 DG DN OS Sports (auch für L-Mount erhältlich)
Beim Sigma 150-600mm f/5-6.3 DG DN OS Sports handelt es sich um ein vielseitig einsetzbares Super-Tele-Zoomobjektiv mit einer kleinbildäquivalenten Brennweite von 150 bis enormen 600 mm. Auf absolutem Top-Niveau bewegt sich auch die Ausstattung, welche neben Staub- und Spritzwasserschutz, Arca-Swiss-kompatibler Stativschelle und optischem Bildstabilisator kaum Wünsche offenlässt. So befinden sich am robusten Gehäuse mit Abmessungen von 109,4 x 263,6 mm und einem Gewicht von 2100 g nicht nur Bedienelemente für AF/MF, Focus Limiter und Bildstabilisator, sondern auch ein Schalter für zwei Custom-Modi sowie eine ebenfalls frei konfigurierbare AFL-Taste. Interessant ist auch der L/T/S-Schalter, mit dem ihr den Zoomring sperren oder in “Tight” und “Soft” umschalten könnt. In letzterer Position lässt sich das Sigma 150-600mm f/5-6.3 DG DN OS Sports als Schiebezoom nutzen.
Auch bei der Abbildungsleistung stapelt das Sigma 150-600mm f/5-6.3 DG DN OS Sports keinesfalls tief. Die Lichtstärke mit Blende f/5 bis f/6.3 kann sich angesichts der langen Brennweite sehen lassen und mit seinem maximalen Abbildungsmaßstab von 1:2,9 braucht sich das Objektiv ebenfalls nicht vor der Konkurrenz zu verstecken. Außer im direkten Gegenlicht, wo das Sigma zu Kontrastverlust und Lens Flares neigt, überzeugt auch die Bildqualität mit knackiger Schärfe und durchaus brauchbarem Bokeh bei Offenblende. Der Autofokus per Schrittmotor ist nicht ganz so schnell wie bei vergleichbaren Modellen von Sony. Allerdings punktet das Sigma 150-600mm f/5-6.3 DG DN OS Sports neben seiner offensichtlichen Features noch mit einer Arca-Swiss-Fräsung in der Stativschelle und ist mit Tele-Konvertern von Sigma kompatibel.
UVP-Preis 1399,00 Euro, aktuell erhältlich ab 1298,00 Euro
Vorteile
- 150 bis 600 mm Brennweite
- Hohe Bildqualität
- Schneller und leiser Autofokus
- Maximaler Abbildungsmaßstab 1:2,9
- Optischer Bildstabilisator
- Staub- und Spritzwasserschutz
- Optionaler Schiebezoom
- Stativschelle mit Arca-Swiss Anschluss
Nachteile
- Leichtes Focus Breathing
Preis-Leistungs-Sieger: Tamron 150-500mm f/5-6.7 Di III VC VXD (auch für X-Mount erhältlich)
Ähnlich wie das Sigma 150-600mm f/5-6.3 DG DN OS Sports bietet auch das Tamron 150-500mm f/5-6.7 Di III VC VXD am Sony E-Mount allerlei Ausstattung zu einem vergleichsweise günstigen Preis. Neben dem großen Zoombereich und einer dafür relativ guten Lichtstärke von 1:5 bis 1:6.7 steckt in dem 93 x 209,6 mm großen und 1725 g wiegenden Objektiv ein optischer Bildstabilisator, Dichtungen zum Schutz vor Witterung, ein schneller Autofokus via VXD-Linearmotor sowie ein komplexer optischer Aufbau, welcher neben einer guten Bildqualität auch eine sehr kurze Naheinstellgrenze von 60 bis 180 cm ermöglicht. Hinzu kommt eine Stativschelle inklusive Arca-Swiss-Fräsung sowie ein intuitives Bedienkonzept mit gut erreichbaren Tasten, Einstellringen und Schaltern für größtmögliche Benutzerfreundlichkeit.
Unter anderem finden wir am hochwertig verarbeiteten Tamron 150-500mm f/5-6.7 Di III VC VXD einen dreistufigen Focus Limiter, zwei Schalter für den optischen Bildstabilisator sowie die obligatorische Umschaltmöglichkeit zwischen manuellem und Autofokus. Eine Besonderheit hält das Objektiv beim Zoomlock parat. Per “Flex Zoom Lock” kann der Tubus in jeder beliebigen Position fixiert werden. In Tests zeigt Tamrons Super-Tele-Zoom bei der Bildqualität leider ambivalente Ergebnisse. An APS-C-Sensoren ist die Auflösung spitze. Allerdings schwächelt das Objektiv mitunter etwas an Vollformatkameras. Trotzdem bleibt das Tamron 150-500mm f/5-6.7 Di III VC VXD für Einsteiger*innen in die Tierfotografie am E-Mount preislich unschlagbar.
UVP-Preis 1499,00 Euro, aktuell erhältlich ab 1199,00 Euro
Vorteile
- 150 bis 500 mm Brennweite
- Sehr gute Bildqualität
- Sehr schneller Autofokus
- Optischer Bildstabilisator
- Staub- und Spritzwasserschutz
- Relativ kompaktes Gehäuse
- Stativschelle mit Arca-Swiss Anschluss
Nachteile
- Bildqualität bei Vollformat nicht perfekt
- Nicht kompatibel mit Sony Tele-Konvertern
Super-Tele-Kraftpaket: Sony FE 200-600mm f/5.6–6.3 G OSS
Für wen Geld eine untergeordnete Rolle spielt, dem empfehlen wir als Einstieg in die Wildlife-Fotografie am E-Mount das Sony FE 200-600mm f/5.6–6.3 G OSS. Hierbei handelt es sich um ein Super-Tele-Zoom mit sagenhaften 600 mm Brennweite am langen Tele-Ende und sämtlichen technischen Finessen, die wir von einem Profi-Objektiv erwarten. Das mit Maßen von 111 x 318 mm und einem Gewicht von 2225 g tatsächlich für diesen Zoombereich noch relativ kompakte Gehäuse ist gegen Staub und Spritzwasser geschützt und mit einem optischen Bildstabilisator versehen. Ein leistungsstarker Ultraschallmotor arbeitet innenfokussierend und findet geräuschlos und in der Regel rasend schnell seinen Fokus. Fast als herausragend zu bezeichnen ist auch die Lichtstärke mit immer noch guter Offenblende f/6.3 auf 600 mm Brennweite.
Neben dem üblichen Funktionsumfang mit Bildstabilisator (arbeitet in drei Modi) und Focus Limiter in drei Stufen bietet das Sony FE 200-600mm f/5.6–6.3 G OSS neben einem AF/MF-Schalter noch drei AFL-Tasten. Diese könnt ihr sowohl im Hoch- als auch im Querformat ideal erreichen und ihnen individuell eine Aktion zuweisen. Auch eine Stativschelle mit Schnellverschluss, wenn auch ohne Arca-Swiss-Anschluss, ist im Lieferumfang enthalten. Angesichts der hohen Brennweite sollte diese auch regelmäßig Verwendung finden. Spätestens dann, wenn ihr das Sony FE 200-600mm f/5.6–6.3 G OSS mit einem optionalen Tele-Konverter von Sony verwenden wollt, mit dem sich der Zoombereich auf bis zu 1200 mm erweitern lässt. Einfacher bekommt ihr selbst hohe Distanzen derzeit mit einer Sony Alpha Kamera nicht überbrückt.
UVP-Preis 1799,00 Euro, aktuell gebraucht erhältlich ab 1439,00 Euro
Vorteile
- 200 bis 600 mm Brennweite
- Sehr gute Bildqualität
- Sehr schneller Autofokus
- Optischer Bildstabilisator
- Staub- und Spritzwasserschutz
- Kompatibel mit Tele-Konvertern
Nachteile
- Stativschelle ohne Arca-Swiss-Kompatibilität
Die besten Wildlife-Objektive für Nikon
Wer eine spiegellose Nikon Systemkamera mit Z-Mount besitzt, sollte derzeit für den Einstieg in die Tierfotografie auf die originalen Nikkor-Objektive zurückgreifen. Diese sind im direkten Vergleich zur Konkurrenz zwar ziemlich hochpreisig, liefern dafür aber auch eine sehr gute Bildqualität, wie wir sie von Nikons Objektiven in der Regel gewohnt sind. Leider kommen aktuell nur zwei einigermaßen bezahlbare Super-Tele-Zooms infrage, womit das Angebot für den Z-Mount überschaubar ausfällt.
Profi-Objektiv zu ziemlich hohem Preis: Nikkor Z 100-400mm f/4.5-5.6 VR S
Eigentlich ist das Nikkor Z 100-400mm f/4.5-5.6 VR S mit knapp unter 3000 Euro für unseren Geschmack deutlich zu teuer, um es als bezahlbar zu bezeichnen. Dafür bietet das Tele-Zoomobjektiv aus Nikons S-Line mit 1:4.5 bis 1:5.6 eine für diesen Zoombereich sehr gute Lichtstärke und beinahe tadellose Bildqualität, mal abgesehen von minimalen CAs im vorderen Brennweitenbereich. Die Schärfeleistung ist dafür wirklich 1A und das Bokeh dieses Objektivs kann sich bei weit geöffneter Blende ebenfalls sehen lassen. Auch der maximale Abbildungsmaßstab von 1:2,6 verdient Erwähnung, genauso wie die Ausstattung mit optischem Bildstabilisator, Dichtungen gegen Staub und Spritzwasser, mehreren individuell belegbaren Funktionstasten, Focus Limiter und einem konfigurierbaren Einstellring.
Zu bemängeln gibt es hier wie so oft nur die fehlende Arca-Swiss-Fräsung an der Stativschelle sowie den Verzicht auf einen On/Off-Schalter für den Bildstabilisator. Dafür zählt das Nikkor Z 100-400mm f/4.5-5.6 VR S trotz all seiner Features und seiner Leistung noch zu den relativ kompakten Super-Tele-Zoomobjektiven. Mit Gehäusemaßen von 98 x 222 mm, 77 mm Frontfiltergewinde und einem Gewicht von 1435 g bleibt es gut transportabel und fällt auch auf längeren Märschen durch die Natur nicht über Gebühr zur Last. Wäre da bloß nicht der hohe Preis, welcher insbesondere wehtut, wenn wir das Nikkor Z 100-400mm f/4.5-5.6 VR S mit dem Angebot für andere Systeme vergleichen. Als sinnvolle Alternative bleibt leider nur der Griff zu einem Mount-Adapter.
UVP-Preis 2779,00 Euro, aktuell erhältlich ab 2648,99 Euro
Vorteile
- 100 bis 400 mm Brennweite
- Sehr gute Schärfe
- Insgesamt gute Bildqualität
- Schneller und leiser Autofokus
- Hübsches Bokeh
- Maximaler Abbildungsmaßstab 1:2,6
- Optischer Bildstabilisator
- Focus Limiter
- Mehrere Funktionstasten
- Konfigurierbarer Einstellring
- Staub- und Spritzwasserschutz
- Statusanzeige über OLED-Display
Nachteile
- Stativschelle ohne Arca-Swiss
- Kein Bildstabilisator On/Off-Schalter
- Hoher Preis
Lässt kaum Wünsche offen: Nikkor Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR
Etwas weniger Lichtstärke, dafür aber deutlich längere Tele-Brennweite als mit dem Nikkor Z 100-400mm f/4.5-5.6 VR S bekommt ihr mit dem dazu auch noch weitaus günstigeren Nikkor Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR. Das leistungsfähige Super-Teleojektiv für den Z-Mount, welches gerade jetzt (August 2023) auf dem Markt erscheint, liefert euch eine kleinbildäquivalente Brennweite von 180 bis 600 mm bei Offenblende f/5.6 bis f/6.3 und darüber hinaus einiges an Bedienkomfort und Zubehör. So ist im Lieferumfang des 110 x 316 mm messenden Objektivs mit einem Gewicht von 1955 Gramm eine Stativschelle sowie eine Gegenlichtblende enthalten und das Nikkor Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR verfügt über sämtliche Funktionen eines Profi-Objektivs.
So ist das robuste Objektiv gegen Feuchtigkeit und Staub abgedichtet, nutzt einen Autofokus mit schneller und geräuschloser Innenfokussierung und bringt einen optischen Bildstabilisator mit, welcher aut Hersteller bis zu 5,5 Blendenstufen längere Belichtungszeiten erlauben soll. Die minimale Naheinstellgrenze von 130 cm kann sich ebenfalls sehen lassen, womit ihr mit dem Nikkor Z 180-600mm f/5.6-6.3 VR einen größtmöglichen Abbildungsmaßstab von 1:4 erreicht. An Bedienelementen besitzt das Gehäuse neben Fokus-, Zoom- und Einstellring rundumliegende L-Fn-Funktionstasten, einen AF/MF-Schalter und einen Schalter zur Aktivierung des Focus Limiters. Für knapp 2000 Euro ein durchaus solider Einstieg in die Wildlife-Fotografie.
UVP-Preis 1999,00 Euro, aktuell erhältlich ab 1999,00 Euro
Vorteile
- 180 bis 600 mm Brennweite
- Sehr gute Schärfe
- Sehr gute Bildqualität
- Schneller und leiser Autofokus
- Optischer Bildstabilisator
- Focus Limiter
- Konfigurierbarer Einstellring und Funktionstasten
- Staub- und Spritzwasserschutz
Nachteile
- Keine Arca-Swiss-Kompatibilität
Die besten Wildlife-Objektive für Fujifilm
Die handlichen spiegellosen Systemkameras der Fujifilm X-Serie erfreuen sich insbesondere bei Travel- und Landschaftsfotograf*innen großer Beliebtheit. Doch auch in der Wildlife-Fotografie kann eine möglichst kompakte Ausrüstung von Vorteil sein und brauchbare Fujinon-Objektive sind für diese Disziplin durchaus vorhanden. Falls ihr eine Fujifilm Kamera mit X-Mount nutzt und eine günstige Alternative zu den Originalobjektiven sucht, dann schaut euch auch das Tamron 150-500mm f/5-6.7 Di III VC VXD an, welches wir im Abschnitt zum Sony E-Mount besprochen haben.
Hübsches Bokeh: Fujinon XF 100-400mm f/4.5-5.6 R LM OIS WR
Mit dem Fujinon XF 100-400mm f/4.5-5.6 R LM OIS WR erhaltet ihr ein hochwertiges Super-Tele-Objektiv für den X-Mount, welches neben einer guten Lichtstärke mit Offenblende f/4.5 bis f/5.6 eine absolut profigerechte Ausstattung mitbringt. Das trotz Kunststoff relativ robust wirkende Gehäuse mit Maßen von 95 x 211 mm und einem Gewicht von 1375 g verfügt über eine Stativschelle, einen jeweils angenehm griffigen Fokus- und Zoomring (inklusive Zoomlock) sowie einen Einstellring und verschiedenen Schalter für Focus Limiter, optischen Bildstabilisator und Deaktivierung des Einstellrings bzw. Aktivierung der Blendenautomatik.
Darüber hinaus ist das Fujinon XF 100-400mm f/4.5-5.6 R LM OIS WR wie es sich für ein outdoor-taugliches Profi-Objektiv für Wildlife-Fotos gehören sollte mit insgesamt dreizehn Dichtungen gegen das Eindringen von Staub und Spritzwasser geschützt. Für schnellen und geräuschlosen Autofokus des innenfokussierenden Objektivs sorgt ein Twin-Linearmotor. Auch wenn Lichtstärken oberhalb der f/2.8 dies nicht vermuten lassen, liefert das Fujinon XF 100-400mm f/4.5-5.6 R LM OIS WR übrigens ein recht weiches und ruhiges Bokeh, womit es sich in Kombination mit der wirklich sehr guten Schärfe ausgezeichnet für stimmungsvolle Tierfotos eignet.
UVP-Preis 1899,00 Euro, aktuell erhältlich ab 1669,00 Euro
Vorteile
- 150 bis 600 mm Brennweite (kleinbildäquivalent)
- Sehr gute Schärfe
- Sehr gute Bildqualität
- Hübsches Bokeh
- Schneller und leiser Autofokus
- Optischer Bildstabilisator
- Focus Limiter
- Staub- und Spritzwasserschutz
Nachteile
- Stativschelle ohne 90°-Rasterung
Unschlagbare Tele-Brennweite: Fujinon XF 150-600mm f/5.6-8 R LM OIS WR
Ein wahres Tele-Kraftpaket bekommt ihr dank des Cropfaktors der in Fujifilm X-Kameras verbauten APS-C-Bildsensoren mit dem Fujinon XF 150-600mm f/5.6-8 R LM OIS WR. Bis zu 900 mm kleinbildäquivalenter Brennweite liefert euch das Objektiv und bleibt dabei mit Abmessungen von 99 x 314,5 mm und 1605 g Gewicht noch außerordentlich kompakt im Vergleich zu vielen Modellen der Konkurrenz. Nicht zu verzichten braucht ihr dabei auf technische Features und sonstige Ausstattung. Das Fujinon XF 150-600mm f/5.6-8 R LM OIS WR besitzt Staub- und Spritzwasserschutz genauso wie einen optischen Bildstabilisator, Innenfokussierung sowie Innenzoom und einen schnellen und verlässlichen Autofokus via Linearmotor. Etwas gering ist leider nur die Lichtstärke mit lediglich 1:8 am äußeren Tele-Ende.
An der Bildqualität gibt es hingegen kaum etwas zu bemängeln. Das Fujinon XF 150-600mm f/5.6-8 R LM OIS WR liefert in Tests knackige Schärfe im Bildzentrum und bildet auch in den Randbereichen für ein derartiges Tele-Objektiv zufriedenstellend ab. Selbst das Bokeh sieht dank der hohen Brennweite trotz der limitierten Lichtstärke nicht allzu schlimm aus. Ein Highlight ist zudem die üppige Fülle an Bedienelementen. Neben den üblichen Einstellringen und einem Schalter für den Focus Limiter verfügt das Fujinon XF 150-600mm f/5.6-8 R LM OIS WR über verschiedene AF-Modi inklusive speicherbarem Preset und vier gut erreichbare, rundherum um den Gehäusetubus positionierte konfigurierbare Funktionstasten.
UVP-Preis 2199,00 Euro, aktuell erhältlich ab 1948,00 Euro
Vorteile
- 225 bis 900 mm Brennweite (kleinbildäquivalent)
- Sehr gute Bildqualität
- Sehr schneller Autofokus
- Optischer Bildstabilisator
- Staub- und Spritzwasserschutz
- Relativ kompaktes Gehäuse
- Stativschelle mit Arca-Swiss Anschluss
- AF-Preset, Focus Limiter und Funktionstasten
- Kompatibel mit Tele-Konvertern
Nachteile
- Relativ geringe Lichtstärke
Die besten Wildlife-Objektive für OM System/Olympus
Auch für Nutzer*innen einer MFT-Kamera von Olympus beziehungsweise nach der Umfirmierung mittlerweile OM System gibt es eine Auswahl geeigneter Objektive für die Tierfotografie. Auch hier kommt natürlich der Cropfaktor zum Tragen, welcher bei Bildsensoren im Micro-Four-Thirds-Format sehr hoch ausfällt in die Brennweite um den Faktor 2 verlängert. Da wir in diesem Artikel ausschließlich für den Hobbybereich bezahlbare Objektive besprechen möchten, bleibt das großartige Olympus M.Zuiko Digital ED 150-400mm f/4.5 TC1.25x IS Pro mit hoher Lichtstärke und integriertem 1,25x-Tele-Konverter leider außen vor. Wer die knapp 7000 Euro investieren möchte, bekommt mit diesem Profi-Objektiv allerdings die perfekte Wildlife-Optik.
Lichtstarke Festbrennweite: Olympus M. Zuiko Digital ED 300mm f/4 IS PRO
Eine hochwertige Festbrennweite mit herausragend guter Bildqualität bekommt ihr mit dem Olympus M. Zuiko Digital ED 300mm f/4 IS PRO für den MFT-Mount. Unter Einberechnung des Cropfaktors liefert euch dieses Objektiv eine Brennweite von 600 mm (KB-äquivalent) bei hoher Lichtstärke mit Anfangsblende f/4 und verfügt dabei über eine höchst professionelle Ausstattung. Das Gehäuse ist komplett aus Metall verarbeitet, bleibt mit Abmessungen von 93 x 227 mm und einem Gewicht von 1458 g aber einigermaßen gut transportabel. Dafür verfügt es über sämtliche Features, die wir von einem Profi-Objektiv erwarten, als da wären Spritzwasserschutz, ein optischer Bildstabilisator für bis zu vier Blendenstufen längere Belichtungszeiten, ein 77mm-Frontfiltergewinde und eine Arca-Swiss-kompatible Stativschelle.
An Bedienelementen besitzt das Olympus M. Zuiko Digital ED 300mm f/4 IS PRO Schalter für Focus Limiter und Bildstabilisator On/Off (deaktiviert ebenfalls den Stabilisator der Kamera) sowie eine frei konfigurierbare L-Fn-Taste. In den manuellen Fokus schaltet ihr per Focus-Clutch-Kupplungsmechanismus durch Zurückziehen des Fokusrings. Die Sonnenlichtblende des Olympus M. Zuiko Digital ED 300mm f/4 IS PRO ist übrigens fest am Objektiv montiert und lässt sich bei Bedarf nach vorne ausziehen und durch eine Drehung arretieren, was wir durchaus praktisch finden. Gebraucht bekommt ihr die leistungsstarke MFT-Festbrennweite bereits unter 2000 Euro was wir angesichts der wirklich sehr guten Qualität absolut fair finden.
UVP-Preis 2599,00 Euro, aktuell gebraucht erhältlich ab 1639,00 Euro
Vorteile
- 600 mm Brennweite (kleinbildäquivalent)
- Sehr gute Bildqualität
- Sehr schneller Autofokus
- Hohe Lichtstärke
- Optischer Bildstabilisator
- Staub- und Spritzwasserschutz
- Robustes und relativ kompaktes Gehäuse
- Stativschelle mit Arca-Swiss Anschluss
- Focus Limiter und Funktionstaste
- Ausziehbare Gegenlichtblende
Nachteile
- Neupreis recht hoch
Günstiges und robustes Super-Tele: Olympus M.Zuiko Digital ED 100-400mm f/5.0-6.3 IS
Eine bezahlbare Alternative zum Olympus M.Zuiko Digital ED 150-400mm f/4.5 TC1.25x IS Pro stellt weiterhin das Olympus M.Zuiko Digital ED 100-400mm f/5.0-6.3 IS dar. Hierbei handelt es sich um ein leistungsstarkes Super-Tele-Zoomobjektiv mit kleinbildäquivalenter Brennweite von 200 bis 800 mm bei brauchbarer Lichtstärke von 1:5 bis 1:6.3 und hohem Funktionsumfang. Der Autofokus arbeitet leise und schnell und bietet mit seiner kurzen Naheinstellgrenze von 1,3 Metern einen brauchbaren größtmöglichen Abbildungsmaßstab von 1:3,4. Mit optischem Bildstabilisator, Focus Limiter (1,3 bis 6 Meter, 1,3 m bis unendlich, 6 m bis unendlich) und zuverlässigem Schutz gegen Staub und Spritzwasser bringt das Olympus M.Zuiko Digital ED 100-400mm f/5.0-6.3 IS sämtliche Voraussetzungen für den Outdoor-Einsatz mit.
Zugute kommt dem Olympus M.Zuiko Digital ED 100-400mm f/5.0-6.3 IS dabei auch das Vollmetallgehäuse. Mit Maßen von 86 x 206 mm und einem Gewicht von 1315 Gramm bleibt das mit einem 72mm-Filtergewinde ausgestattete Objektiv jedoch angenehm kompakt in der Handhabung an einer spiegellosen Olympus/OM System-Systemkamera. Zur intuitiven Bedienung verfügt das M.Zuiko Digital ED 100-400mm über griffige Einstellringe für Fokus und Zoom inklusive Zoomlock-Schieber sowie drei Schalter für Focus Limiter, AF/MF und Bildstabilisator On/Off. Der Zoom des Olympus M.Zuiko Digital ED 100-400mm f/5.0-6.3 IS lässt sich übrigens auch als Schiebezoom verwenden, was von den Entwicklern auch so vorgesehen und nicht der Leichtgängigkeit geschuldet ist. Eine Gegenlichtblende liegt im Lieferumfang bei.
UVP-Preis 1299,00 Euro, aktuell erhältlich ab 1247,00 Euro
Vorteile
- 200 bis 800 mm Brennweite (kleinbildäquivalent)
- Gute Bildqualität
- Sehr schneller Autofokus
- Optischer Bildstabilisator
- Staub- und Spritzwasserschutz
- Robustes und relativ kompaktes Gehäuse
- Stativschelle mit Arca-Swiss Anschluss
- Praktischer Schiebezoommechnismus
Nachteile
- Unterstützt kein Sync-IS mit Kamera
Die besten Wildlife-Objektive für den L-Mount (Lumix, Sigma, Leica)
Abschließend wollen wir uns der L-Mount Allianz um Panasonic, Sigma und Leica widmen. Ein sehr gutes Objektiv für dieses Bajonettsystem haben wir bereits im Abschnitt für den Sony E-Mount erwähnt, nämlich das Sigma 150-600mm f/5-6.3 DG DN OS Sports. Hierbei handelt es sich unserer Meinung nach tatsächlich auch um die beste derzeit verfügbare Option, wenn es um den möglichst günstigen Einstieg in die Tierfotografie geht. Ein paar weitere Alternativen wollen wir euch dennoch vorstellen.
Nicht perfekt, aber günstig: Sigma 100-400mm f/5-6.3 DG DN OS Contemporary
Noch ein gutes Stück günstiger als mit dem leistungsstärkeren Sports-Modell kommt ihr mit dem Sigma 100-400 mm F5-6.3 DG DN OS aus der Contemporary-Serie weg. Mit 100 bis 400 mm Brennweite ist das auf Vollformat gerechnete Tele-Objektiv zwar ein gutes Stück kürzer, lässt sich für den Anfang aber ebenfalls gut nutzen. In der Bildqualität fällt lediglich die etwas schlechte Verzeichnungskorrektur negativ auf, das Bokeh gefällt dafür umso mehr. Gespart wurde aber leider an der Wetterfestigkeit. Das Gehäuse mit Abmessungen von 86 x 199 mm und 1470 g Gesamtgewicht ist nicht gegen äußere Einflüsse abgedichtet. Auch eine Stativschelle ist nicht im Lieferumfang enthalten und muss optional dazugekauft werden. An ihrer Stelle befindet sich nur ein Protectorring.
Das für knapp 125 Euro erhältliche Original vom Typ TS-111 hat immerhin, wie es sich gehört, einen Arca-Swiss-Anschluss. Es sind aber auch weitaus billigere Varianten von Fremdherstellern verfügbar, die ihren Zweck genauso erfüllen sollten. Insgesamt bekommen wir mit dem Sigma 100-400mm f/5-6.3 DG DN OS C aber ein absolut empfehlenswertes Super-Tele-Zoom im unteren Budgetbereich. Für seinen Preis liefert es unter dem Strich eine wirklich sehr gute Bildqualität und bringt außer dem fehlenden Staub- und Spritzwasserschutz alles Nötige an Ausstattung mit. Wie z. B. schnellen, wenn auch nicht ganz geräuschlosen Autofokus, einen Focus Limiter und optischen Bildstabilisator sowie eine AFL-Taste.
UVP-Preis 999,00 Euro, aktuell erhältlich ab 899,00 Euro
Vorteile
- 100 bis 400 mm Brennweite
- Gute Bildqualität
- Schneller Autofokus
- Optischer Bildstabilisator
- Focus Limiter und AFL-Taste
- Sehr günstig
Nachteile
- Kein Staub- und Spritzwasserschutz
- Stativschelle nicht im Lieferumfang
Riesiger Zoombereich: Sigma 60-600mm f/4.5-6.3 DG OS HSM Sports
Zwar müsst ihr für das Sigma 60-600mm f/4.5-6.3 DG OS HSM Sports etwas tiefer in die Tasche greifen, dafür bieten euch die 60 bis 600 mm Brennweite des Zooms ungeahnte Flexibilität beim Fotografieren. Auch die Lichtstärke fällt angesichts des phänomenalen Zoombereichs mit Anfangsblende f/4.5 bis f/6.3 noch ziemlich gut aus. Dass solche Power nicht sonderlich kompakt ausfällt, versteht sich von selbst. Mit 2495 g Gewicht und Gehäusemaßen von 118 x 279 mm in eingefahrenem Zustand ist das außenzoomende Sigma 60-600mm f/4.5-6.3 DG OS HSM Sports kein “Immer drauf”-Objektiv. Glücklicherweise ist eine Arca-Swiss-kompatible Stativschelle vorhanden, welche nicht abnehmbar ist, bei Nichtbenutzung aber als praktischer Griff fungieren kann.
An Funktionen bietet das Sigma 60-600mm f/4.5-6.3 DG OS HSM Sports den kompletten Umfang eines Profi-Objektivs. Von Staub- und Spritzwasserschutz über einen optischen Bildstabilisator, welcher laut Sigma dank OS2-Algorhitmus bis zu sieben Blendenstufen kompensieren soll, bis hin zu einer ganzen Batterie an Schaltern und Tasten. Neben Bedienelementen für Focus Limiter, Bildstabilisator und Autofokus bietet das Sigma 60-600mm f/4.5-6.3 DG OS HSM Sports individuell einstellbare Custom-Modi, in Hoch- und Querformat gut erreichbare Funktionstasten und einen Zoomlock-Schalter für den sicheren Transport. Auch eine robuste Streulichtblende mit Arretierungsschraube ist im Lieferumfang enthalten.
UVP-Preis 2349,00 Euro, aktuell erhältlich ab 2221,00 Euro
Vorteile
- 60 bis 600 mm Brennweite
- Sehr gute Bildqualität
- Schneller Autofokus
- Optischer Bildstabilisator für bis zu sieben Blendenstufen
- Focus Limiter und Funktionstasten
- Individuelle Custom-Modi
- Staub- und Spritzwasserschutz
- Stativschelle mit Arca-Swiss-Anschluss
Nachteile
- Relativ groß und schwer