Der Kamera-Markt befindet sich in einem stetigen Wandel. Jährlich werben die Hersteller mit den neuesten Innovationen, die den Fotografen bei der Arbeit helfen sollen. In den letzten Jahren lässt sich jedoch ein konstanter Wandel in der Technologie verfolgen: Von der Digitalen Spiegelreflex (DSLR) hin zur Digitalen Spiegellosen Systemkamera (DSLM). Welche Technologie besser ist, kann so pauschal nicht beantwortet werden. Für beide Systeme gibt es sowohl Pros als auch Contras.
Da ich als Sport- und Reportagefotograf bereits mit beiden Systemen gearbeitet habe, kann ich auch beide Systeme für bestimmte Anlässe empfehlen.
Als Profi-Kamera werden hier die Kameras bezeichnet, die der Hersteller selbst als Spitze seiner Technologie ansieht. Die folgenden Modelle richten sich ausschließlich an Berufsfotografen und Kamera-Enthusiasten mit nötigem Kleingeld. Es sind zwar die besten Kameras, die derzeit auf dem Markt zu finden sind, aber fehlerfrei ist keine.
Die besten Profi-Kameras: Eine Übersicht
Für die Eiligen unter euch, hier eine Kurzübersicht zu den derzeit besten DSLR und DSLM.
DSLRs: Die Besten mit Spiegel
- Nikon Flagschiff mit einigen Schwächen: Nikon D6. Die Nikon D6 ist der lang erwartete Nachfolger der beliebten Nikon D5. Das robuste Magnesium-Gehäuse, schneller Autofokus mit 105 Messfeldern, 14 Bilder pro Sekunde und eine rauscharmer 20,8 MP Sensor machen die D6 zu einer beliebten Kamera für Wildtier- und Sportfotografen. Ein großer Fortschritt zu der D5 ist sie jedoch nicht.
- Ein Alleskönner: Nikon D850. 45,7 Megapixel, der geerbte Autofokus der D5, bis zu 9 Bilder pro Sekunde und eine robuste Verarbeitung. Die Nikon D850 begeistert viele Profis mit einer großen Bandbreite in der Ausstattung und beherrscht von der Porträtfotografie bis hin zur Sportfotografie alles. Jedoch müssen in einigen Dingen kleine Abstriche gemacht werden.
- Die Erfolgsserie mit höchster Bildqualität: Canon EOS 5D IV. Die höchste Dynamic-Range im DSLR-Bereich, ein 30,4 Megapixel Sensor mit überragender Bildqualität und ein guter Autofokus zeichnen die 4. Generation der beliebten und so erfolgreichen Canon 5D-Serie aus. Für Foto-Journalisten und Porträtfotografen eine empfehlenswerte Kamera, die jedoch nicht mehr auf dem neuesten Stand der Technik ist.
- Das High-End Modell aus dem Hause Canon: Canon EOS 1D X III. Ein Hybrid aus Spiegelreflex und Systemkamera bringt 20 Megapixel, den schnellsten Autofokus seiner Klasse und 20 Bilder pro Sekunde. Wer auf einen Spiegel nicht verzichten will, findet mit der Canon Eos 1D X III die perfekte Kamera. Die Top-Empfehlung für Profifotografen im DSLR-Line up.
DSLMs: Die Besten ohne Spiegel
- Die heiß erwartete Profi DSLM von Canon: Canon EOS R5. Ein 45 Megapixel Vollformat-Sensor, 20 Bilder pro Sekunde, interne Bildstabilisation und die neuesten Features wie Tier-Augenfokus zeichnen das spiegellose Profi-Modell von Canon aus. Dazu gesellt sich eine revolutionäre 8K Videoqualität. Viele Merkmale der Canon EOS R5 sind atemberaubend. Das neue Flagschiff im DSLM Segment von Canon wird bereits von vielen sehnlichst erwartet.
- Hohe Bildqualität und Top-Handling: Nikon Z7. Mit 45,7 Megapixel verspricht die Nikon Z7 eine hohe Bildqualität und Dynamic-Range. Das Gehäuse und die Bedienung sind das beste der Klasse. Dazu ein 5-Achsen Bildstabilisator und sehr gute Video-Leistung. Einzig der Autofokus und die niedrige Serienbild-Aufnahme machen die Z7 zu einer im Mittelfeld platzierten Profi-Kamera.
- Riesen-Sensor und Video-Königin: Lumix S1 R. Ganze 47,3 Megapixel, 4K Videos und ein schneller Autofokus sprechen für die Panasonic Lumix S1 R. Auch mit bis zu 9 Bildern pro Sekunde kann die Panasonic überzeugen. Aber das Rauschverhalten des Sensors ist für eine Profi-Kamera etwas zu hoch.
- Sonys Spitzen-Modell: Sony Alpha 9 II. Ein stacked Sensor mit 24 Megapixel, das beste Rauschverhalten seiner Klasse, ein Autofokus mit 693 AF-Sensoren und künstlicher Intelligenz und 20 Bilder pro Sekunde, bei Bedarf komplett lautlos. Diese und noch viele weitere Features machen die Sony Alpha 9 II zur derzeit besten spiegellosen Kamera auf dem Markt. Sport- und Tierfotografen finden aktuell keine bessere Kamera.
- Das Pixel-Monster mit blitzschnellem Autofokus: Sony Alpha 7R IV. Ganze 61 Megapixel liefert der Sensor der Sony Alpha 7R IV. Die Dynamic-Range ist die höchste der gesamten DSLM-Klasse. In dem Pixel-Monster findet der Autofokus der Sony Alpha 9 II in abgeschwächter Form seinen Platz und liefert sehr gute Ergebnisse. Dazu kommen 4K Videoaufnahmen, eine verbesserte Haptik und 10 Bilder pro Sekunde. Dies macht die A 7R IV zu einem echten Allrounder unter den Spiegellosen.
Die besten Profi-DSLRs im Detail
Nikon D6: Das Nikon Flagschiff
Wer bei der Nikon D6 mit einer Revolution und einem Haufen an neuen Features gerechnet hat, der wurde leider bitter von Nikon enttäuscht. Die neue Nikon D6 ist viel mehr eine Verbesserung der alten und sehr beliebten Nikon D5. Doch insgesamt bietet die D6 nicht die großen technischen Erneuerungen, die sich so manch einer gewünscht hat.
Sie ist mit einem 20,8 Megapixel Vollformat-Sensor ausgestattet. Dieser liefert eine hervorragende Bildqualität und besonders im hohen ISO-Bereich spielt er seine ganze Klasse aus. Das Wort Bildrauschen ist der D6 ein Fremdwort und tritt somit in die überaus großen Fußstapfen seines Vorgängers. Auch die Farbtreue und der Weißabgleich sind beim Spitzen-Modell aus dem Hause Nikon auf höchstem Niveau.
Das wetterfeste Magnesium-Gehäuse liegt perfekt in der Hand und ist auf den Einsatz und den schwierigsten Bedingungen perfekt vorbereitet. Auch mangelt es der D6 nicht an Geschwindigkeit, mit bis zu 14 Bildern pro Sekunde.
Der Autofokus wurde einem Tuning unterzogen und kommt im Gegensatz zum Vorgänger mit neuer Technik daher. In der D6 finden sich 105 Messfelder, die allesamt Kreuzsensoren sind. Jedes einzelne ist bei Bedarf frei wählbar und sie decken einen etwas größeren Bereich ab als bei der D5. Jedoch ist dies keine grundlegend neue Technologie und im Gegensatz zu Canon oder Sony auf einem alten Stand der Technik. Auch mit dem neuen Autofokus lässt sich nicht über den gesamten Bildbereich fokussieren und besonders die Randbereiche sind immer noch außer Reichweite der Messfelder. Die 105 Messfelder lassen sich in 15 Gruppen einstellen, um in den verschiedenen Situationen noch schneller fokussieren zu können.
Im Live-View-Modus bietet die D6 ein Silent-Shooting von bis zu 10,5 Bilder pro Sekunde. Der Autofokus arbeitet dann jedoch nicht mit seiner vollen Kraft.
Für eine schnellere Datenübertragung sorgen WLAN und LAN. Die Nikon D6 bietet einen Stauraum für 2 XQD oder CF-Expresskarten.
Die größte Enttäuschung ist die Video-Funktion. Hier hat sich Nikon die Mühe gemacht und im Vergleich zum Vorgänger-Modell gar nichts erneuert oder verändert. Insgesamt ist die Nikon D6 eher eine D5s oder D5 II. Bis auf den neuen Autofokus, der kaum Verbesserung bringt, hat Nikon mit der Vorstellung seines neuen Flagschiffs kaum nennenswerte Features verbaut und jeder der bereits eine Nikon D5 besitzt, sollte es sich zwei mal überlegen, ob es sich überhaupt lohnt, auf die neue D6 zu wechseln.
Nichtsdestotrotz ist die Nikon D6 eine sehr gute und hochleistungsfähige Kamera, die zurecht einen Platz unter den besten DSLRs verdient hat.
Die unverbindliche Preisempfehlung liegt für die Vorbestellung bei 7299€.
Kamera | Nikon D6 |
Sensor | 20,8 Megapixel Vollformat CMOS |
Bildstabilisator | Nein |
ISO | 100 – 102400 nativ (erweiterbar auf 3280000) |
Autofokus | 105 AF-Felder mit Kreuzsensor, Augen-AF mit Nachführung |
Serienaufnahmen | Bis zu 14 Bilder pro Sekunde |
Sucher | optisch, Pentaprisma, 100% Bildfeldabdeckung |
Display | 3,2 Zoll LCD-TFT mit 2,359 Millionen Bildpunkten |
Speichermedium | 2 Kartenfächer (CFexpress & XQD) |
Anschlüsse | USB C, HDMI, Mikrofonanschluss, Kopfhöreranschluss, Ethernet |
Akku | EN-EL18c Akku, bis zu 3500 Aufnahmen |
Abmessungen | 163 x 160 x 92 mm |
Gewicht | 1450g |
Bildformate | RAW, JPEG, bis zu 5568 x 3712 |
Video | Bis zu 4K UHD Video 3840 x 2160 |
Videoformate | MOV, MP4 |
Zeitlupe | Bis zu 60 Bilder pro Sekunde 1080p |
Zeitraffer | Bis zu 1 Bild pro Sekunde oder als Foto per Intervallfunktion |
Vorteile
- Schneller Autofokus
- Geringeres Bildrauschen
- Sehr gute Bildqualität
- 14 Bilder pro Sekunde
- Wetterfestes Gehäuse
Nachteile
- Kaum Erneuerungen zur Nikon D5
- Keine Bildstabilisierung
- Keine neuen Video-Features
- Zu hoher Preis
Nikon D850: Der Alleskönner
Auch wenn die Nikon D850 schon etwas in die Jahre gekommen ist, bietet sie immer noch ein unvergleichbares Gesamtpaket auf dem Markt der Spiegelreflex-Kameras.
Der große 45,4 Megapixel rückwärtig beleuchtete Sensor besticht mit einer herausragenden Bildqualität. Dazu kommt eine hohe Dynamic-Range, die besonders Landschaftsfotografen sehr anspricht und beeindruckt. Die ISO-Perfomance ist auf einem guten Niveau, aufgrund der hohen Pixelanzahl jedoch nicht so beeindruckend wie die Low-Light Fähigkeiten der Nikon D5 oder D6.
Noch beeindruckender ist, dass die Nikon D850 trotz ihrer hohen Auflösung eine Serienbild-Geschwindigkeit von bis zu 9 Bildern pro Sekunde, in Verbindung mit dem Batteriegriff EN-EL 18B, schafft.
Dafür, dass die Bilder auch alle scharf sind, sorgt das 153-Punkte-Autofokus-System aus der Nikon D5 und D500. Damit ist die D850 auch für schnelle Motive top bewaffnet und macht sie zu einem Schweizer Taschenmesser der DSLR-Fotografie.
Für eine schnelle Verarbeitung und Speicherung der extrem großen Bilddateien sorgt ein XQD- und ein UHS II-Speicherkarten-Slot.
Ein weiteres Highlight der Nikon D850 ist die eingebaute Focus-Stacking Funktion. Die Kamera sorgt hierbei automatisch für eine Verlagerung des Fokus und macht eine entsprechende Anzahl von Bildern, die hinterher nur noch in einem Nachbearbeitung-Programm zusammengefügt werden müssen. Dies ist für Makro-Fotografen eine sehr hilfreiche Funktion.
Des Weiteren verfügt die Alleskönnerin über eine eingebaute Time-Lapse Funktion.
In allen Bereichen kann die D850 mit guten Testergebnissen aufwarten. Zudem ist sie die erste Nikon Kamera, die 4K Video, ohne Crop-Faktor aufzeichnen kann. Der Autofokus im Video-Modus ist jedoch nicht sehr zuverlässig und auch Fotografieren im Live-View sollte eher vermieden werden.
Insgesamt bietet die D850 alles, was das Herz eines Fotografen höher schlagen lässt. Sie besticht durch eine hervorragende Bildqualität und dabei trotzdem noch guten Bildrate. Wer eine Kamera sucht, die von Sport- bis Porträtfotografie, alles gut beherrscht und mit den recht großen Bilddateien keine Probleme hat, für den ist die D850 eine wirklich gute Option.
Der derzeitige Straßenpreis liegt bei etwa 2600€.
Kamera | Nikon D850 |
Sensor | 45,7 Megapixel Vollformat CMOS |
Bildstabilisator | Ja, Digital VR |
ISO | 64 – 25600 nativ (erweiterbar auf 102400) |
Autofokus | 153 AF-Felder |
Serienaufnahmen | Bis zu 9 Bilder pro Sekunde |
Sucher | optisch, Pentaprisma, 100% Bildfeldabdeckung |
Display | 3,2 Zoll LCD-TFT mit 2,359 Millionen Bildpunkten, Touchscreen |
Speichermedium | 2 Kartenfächer XQD/SD (UHS-II) |
Anschlüsse | USB, HDMI, Mikrofonanschluss, Kopfhöreranschluss, 10-poliger Zubehöranschluss |
Akku | EN-EL15b Akku, bis zu 1840 Aufnahmen |
Abmessungen | 124 x 146 x 78,5 mm |
Gewicht | 1005g |
Bildformate | RAW, JPEG, bis zu 8256 x 5504 |
Video | Bis zu 4K UHD Video 3840 x 2160 |
Videoformate | MOV, MP4 |
Zeitlupe | Bis zu 120 Bilder pro Sekunde 1080p |
Vorteile
- Top Bildqualität
- Schneller Autofokus
- Viele hilfreiche Features
- Wetterfestes Gehäuse
Nachteile
- “Nur“ 9 Bilder pro Sekunde
- Moderate Low-Light Perfomance
- Große Bilddateien
Canon EOS 5D IV: Das neueste der Erfolgsserie
Seit dem Jahr 2005 verkauft Canon mit der EOS 5D zuverlässige Profi-DSLRs. Die Canon EOS 5D IV ist die aktuellste Kamera dieser Erfolgsreihe und hat viele professionelle bisher begeistert.
Der 30,4 Megapixel Sensor bietet eine hohe Bildqualität, die Canon-typisch durch eine hohe Detail-Treue und Farbtreue besticht. Trotz der gestiegenen Auflösung, bietet die 5D IV ein noch besseres Rauschverhalten als sein Vorgänger. Bis ISO 3200 zeigen sich keinerlei Störungen im Bild.
Zwar bietet die Canon Eos 5D IV mit 7 Bildern pro Sekunde eine recht passable Geschwindigkeit, jedoch reicht dies nicht aus, um in der Spitzengruppe mitzumischen. Für Sport- und Actionaufnahmen ist die 5D IV aber auch nicht konzipiert.
Der Autofokus ist treffsicher und schnell. Dafür sorgen die 61 AF-Punkte (davon 21Kreuzsensoren, die frei auswählbar sind) des Dual-Pixel CMOS Systems, die vornehmlich im Bildzentrum anzutreffen sind. Die Bild-Speicherung erfolgt über einen CompactFlash Type I und einen UHS I Karten-Slot. Wer seine Bilder schneller auf dem Rechner haben möchte, kann Gebrauch vom USB 3.0 Anschluss oder WLAN machen.
Der Video-Modus der Canon EOS 5D IV überzeugt. Ein Cinema 4K Profil mit einer Bildrate von bis zu 30 Bildern pro Sekunde bietet schöne Filmaufnahmen. Der Fokus im Video-Modus sitzt gut und zeigt lediglich in schlechten Lichtbedingungen ein paar Schwächen. Für eine Kamera, die bereits 4 Jahre alt ist, sind dies sehr überzeugende Video-Qualitäten.
Insgesamt weiß die Canon EOS 5D IV mit einem guten rund-um Paket zu überzeugen. Insbesondere die hervorragende Bildqualität und der wetterfeste Body überzeugen in den Testberichten. Wer eine hohe Auflösung und ein geringeres Bildrauschen sucht und mit einem etwas schwächeren Autofokus und weniger Bilder pro Sekunde klar kommt, der bekommt eine wirklich starke DSLR zu einem Preis, der sich im Mittelfeld der Profi-Kameras befindet, mit 2500€.
Kamera | Canon EOS 5D Mark IV |
Sensor | 30,4 Megapixel Vollformat CMOS |
Bildstabilisator | Nein |
ISO | 100 – 32000 nativ (erweiterbar auf 102400) |
Autofokus | 61 AF-Felder, Gesichtserkennung mit Nachführ-AF |
Serienaufnahmen | Bis zu 7 Bilder pro Sekunde |
Sucher | optisch, Pentaprisma, 100% Bildfeldabdeckung |
Display | 3,2 Zoll LCD-TFT mit 1,62 Millionen Bildpunkten, Touchscreen |
Speichermedium | 2 Kartenfächer CF/SD (UDMA 7, UHS-1) |
Anschlüsse | HDMI-Ministecker Ausgang (Typ C, HDMI-CEC kompatibel), Eingang externes Mikrofon / Eingang (Miniklinke Stereo), Kopfhöreranschluss (Miniklinke Stereo), N3-Schnittstelle (Fernauslöser) |
Akku | LP-E6 Akku, bis zu 900 Aufnahmen |
Abmessungen | 150,7 x 116,4 x 75,9 mm |
Gewicht | 800g |
Bildformate | RAW, JPEG, bis zu 6720 x 4480 |
Video | Bis zu 4K HDR Video 4096 x 2160 |
Videoformate | MOV, MP4 |
Zeitlupe | Bis zu 120 Bilder pro Sekunde 1080p |
Vorteile
- Überzeugende Bildqualität
- Hohe Auflösung
- Geringes Bildrauschen
- Hervorragend verarbeitet
Nachteile
- Autofokus ist etwas langsam bei Sportmotiven
- Nur 7 Bilder pro Sekunde
- Etwas in die Jahre gekommen
Canon EOS 1D X III: Das High-End Modell
Die Canon EOS 1D X III ist das neueste Flagship Modell von Canon. Frisch auf dem Markt, ist sie bei etlichen Anbietern schon wieder ausverkauft, da die Nachfrage nach diesem Spitzenklasse-Modell so hoch ist. Canon hat mit dem Nachfolger der 1D X II das geschafft, was Nikon mit der D6 misslungen ist. Die 1D X III bietet allerhand Erneuerungen und Features und ist eine Art Hybrid aus DSLR- und DSLM-Technik.
Der neue 20,1 Megapixel Sensor und DIGIC X Prozessor liefern eine hervorragende Bildqualität. Die große Stärke des Sensors liegt hier in der Low-Light-Perfomance. Selbst unter den widrigsten Lichtkonditionen gelingt es der Canon EOS 1D X III, Bilder von höchster Qualität aufzunehmen. Bildrauschen zeigt sich bei dem neuen Sensor mit verbautem Gausschen Tiefpassfilter erst ab ISO 8000 und selbst dort erst bei mehrfacher Vergrößerung.
Die 1D X III kann im normalen DSLR-Modus bis zu 16 Bilder pro Sekunde aufnehmen und legt damit einen neuen Bestwert für DSLRs fest. Für den perfekten Fokus sorgt der neue Dual Pixel CMOS Autofokus. Dieser verfügt über 191 AF-Sensoren von denen 155 Kreuzsensoren sind. Diese sind über die gesamte Bildfläche verteilt. Das Autofokussystem besteht aus einem sogenannten Deep-Learning Algorithmus, der verschiedenste Bewegungen erkennt und somit auch eine nahezu perfekte Augen- und Gesichtserkennung verfügt, selbst bei Helm- oder Brillenträgern.
Die größte Stärke der Canon EOS 1D X III verbirgt sich jedoch im Live-View-Modus. Sobald dieser eingeschaltet wird, verhält sich die Kamera wie eine DSLM. Der elektronische Verschluss bietet eine Geschwindigkeit von 20 Bildern pro Sekunde. Der Autofokus bleibt im Gegensatz zu Nikons Spitzenmodell genau so stark wie in der normalen Verwendung und bietet Features wie Augenerkennung oder Gesichtserkennung.
Bilder können auf CFExpress-Karten rasant schnell gesichert werden. Durch die Verwendung solcher High-Speed Speicherkarten, ist der Buffer unendlich und es besteht keine Gefahr des Wartens, wie etwa bei der Sony Alpha 9 II. Die Canon EOS 1D X III bietet zudem eine 5-Achsen-Bildstabilisierung, die sowohl beim Fotografieren als auch beim Filmen für wackelfreie Aufnahmen sorgt.
Im Video-Modus nimmt das Spitzenmodell von Canon mit 5,5K Qualität auf bei einer Bildrate von 60p und keinem Crop. Bei 4K liegt die Geschwindigkeit ebenfalls maximal bei 60p, was den ein oder anderen vielleicht etwas enttäuschen mag. Der Autofokus im Video-Modus ist sehr überzeugend und reagiert extrem schnell.
Die Canon EOS 1D X III überzeugt in allen Belangen und ist ein würdiger Nachfolger der 1D X II. Für Sport- und Wildlifefotografen ist sie das Non-Plus-Ultra in Canons Line up. Die enorme Geschwindigkeit und der derzeit beste Autofokus im DSLR-Bereich sorgen für eine nahezu perfekte Kamera. Der einzige Schwachpunkt ist die etwas geringe Auflösung von nur 20 Megapixeln. Doch wer sich von euch dieses Kraftpaket anschaffen möchte, sollte vorher genug ansparen. Die Canon EOS 1D X III kommt zu einem Preis von 7299€ auf den Markt.
Kamera | Canon EOS 1D X Mark III |
Sensor | 20,1 Megapixel Vollformat CMOS |
Bildstabilisator | 5-Achsen Bildstabilisator (Video) |
ISO | 100 – 102400 nativ (erweiterbar auf 819200) |
Autofokus | 191 AF-Felder, Gesichts- & Augen-Erkennung mit Nachführ-AF |
Serienaufnahmen | Bis zu 20 Bilder pro Sekunde |
Sucher | optisch, Pentaprisma, 100% Bildfeldabdeckung |
Display | 3,2 Zoll LCD-TFT mit 2,1 Millionen Bildpunkten, Touchscreen |
Speichermedium | 2 Kartenfächer (CFexpress 1.0 Typ B) |
Anschlüsse | HDMI (Mini), Externes Mikrofon (Stereo-Miniklinke) Kopfhöreranschluss, RJ-45, N3 Fernauslöseranschluss, Flash PC-Anschluss |
Akku | LP-E19, LP-E4N Akku, bis zu 2850 Aufnahmen |
Abmessungen | 158 x 163,6 x 82,6 mm |
Gewicht | 1250g |
Bildformate | RAW, JPEG, CRAW bis zu 5472 x 3648 |
Video | Bis zu 5,5K HDR Video 5496 x 2904 |
Videoformate | MP4, RAW |
Zeitlupe | Bis zu 60 Bilder pro Sekunde 5,5k |
Zeitraffer | Bis zu 1 Bild pro Sekunde oder als Foto per Intervallfunktion |
APS-C Modus | Ja |
Vorteile
- Hervorragende Bildqualität
- Derzeit bestes Rauschverhalten
- Derzeit bester Autofokus
- 16 Bilder pro Sekunde mechanisch
- 20 Bilder pro Sekunde elektrisch
- Gute Video Fähigkeiten mit 5.5K
- Robustes Gehäuse
Nachteile
- Sehr teuer
- 4K Video nur bis 60p
- AF im Video hörbar
Die besten spiegellosen DSLMs für Profis
Heißer Spitzenkandidat: Canon EOS R5
Die Gerüchteküche brodelt und beinahe wöchentlich gibt Canon immer mehr Details der neuen Flagschiff DSLM heraus. Die Canon EOS R5 wird bei vielen Canon-Nutzern sehnlichst erwartet, denn das derzeitige Spitzenmodell ohne Spiegel, die Canon EOS R, kann nicht überzeugen. Auch wenn die R5 noch nicht auf dem Markt ist, gehört sie für mich, aufgrund der Merkmale, die Canon bisher Preis gegeben hat, in den Reigen der besten Profi-Kameras.
Die Canon EOS R5 wird mit einem großen 45 Megapixel Vollformat-Sensor auf den Markt kommen, der höchste Bildqualität verspricht. Trotz dieser hohen Auflösung kündigt Canon sein zukünftiges Spitzenmodell mit einer Serienbild-Rate im von bis 20 Bildern pro Sekunde mit elektronischem Verschluss und bis zu 12 Bildern pro Sekunde mit mechanischem Verschluss an.
Für viele DSLM-Benutzer schon längst überfällig ist der 5-Achsen-Bildstabilisator, der speziell auf die spiegellosen Canon RF-Objektive angepasst sein soll. Etwas weniger Informationen bietet Canon über den neu entwickelten Autofokus. Hier heißt es lediglich, dass die AF-Nachführung nicht nur für Menschen gilt, sondern auch speziell für Tiere wie Vögel, Katzen oder Hunde entwickelt wurde.
Die größte Innovation kündigt Canon jedoch im Video-Modus an. Die EOS R5 soll Videos in 8K ohne Crop und bis zu 30p aufnehmen und 4K mit bis zu 120p aufnehmen können. Damit steht sie im Fokus aller Filmer.
Zudem soll die R5 einen CFExpress-Kartenslot und einen UHS II Slot mitbringen. Wir dürfen gespannt sein, wie gut die neue Profi-Kamera von Canon wirklich wird. Laut Canon soll die EOS R5 noch dieses Jahr erscheinen. Es wird gemunkelt, dass sie im Bereich zwischen 4000€ und 5000€ liegen wird.
Kamera | Canon EOS R5 |
Sensor | 45 Megapixel Vollformat CMOS |
Bildstabilisator | 5-Achsen-Stabilisator |
ISO | ? |
Autofokus | ?, neues Feature: Animal AF |
Serienaufnahmen | Bis zu 20 Bilder pro Sekunde elektronisch/ 12 Bilder pro Sekunde mechanisch |
Sucher | ? |
Display | ? |
Speichermedium | CFExpress und UHS-II |
Anschlüsse | ? |
Akku | ? |
Abmessungen | ? |
Gewicht | ? |
Bildformate | ? |
Video | Bis zu 8K HDR Video 30p/ 4K bis zu 120p |
Videoformate | ? |
Bildprofile (Video) | ? |
Zeitlupe | ? |
Zeitraffer | ? |
APS-C Modus | ? |
Vorteile
- Hohe Serienbild-Rate
- Sehr gute Video-Funktionen
- Großer 45 Megapixel Sensor
- 5-Achsen-Bildstabilisator
- Neuartiger Animal-AF
Nachteile
- Sehr teuer
Top Bildqualität und super Handling: Nikon Z7
Mit der Z6 und der Z7 stellt Nikon 2018 seine ersten beiden DSLM Kameras vor, die auf Anhieb großen Anhang gefunden haben. Während die Nikon Z6 als Einstieg in die Vollformat DSLM-Welt gedacht ist, ist die Nikon Z7 das derzeitige Spitzenmodell in Nikons spiegellosen Reihe.
Die Z7 punktet mit einem großen 45,7 Megapixel Sensor, der rückwärtig belichtet ist. Die Bildqualität knüpft an die der Nikon D850 an, die ebenfalls einen rückwärtig belichteten Sensor mit 45 Megapixel besitzt, der jedoch ein paar Jahre älter ist. Trotz der sehr hohen Auflösung, handelt die Z7 Bildrauschen im höheren ISO-Bereich ganz gut. Erst ab einem Bereich von ISO 6400 lässt sich ein geringen Bildrauschen feststellen, das jedoch problemlos bis zu einem Bereich von ISO 16000 in der Bildnachbearbeitung reduziert werden kann.
Auch der Dynamik-Umfang ist bei der Z7 hervorragend. Ähnlich wie bei Sonys spiegellosen Top-Modellen lassen sich mit der Nikon Z7 überbelichtete oder unterbelichtete Fotos noch sehr gut retten. Ein großer Nachteil der Z7 ist jedoch, dass beim Aufhellen unterbelichteter Bilder, ab einem gewissen Grad starkes Banding (durch den elektronischen Auslöser) auftritt, was sich auch nicht ohne größeren Aufwand weg retuschieren lässt. Dies hat die Konkurrenz weitaus besser im Griff.
Ein großer Vorteil der Z Serie von Nikon ist die herausragende Verarbeitung und die Ergonomie der spiegellosen Kameras. Sie sind, wie auch im DSLR Bereich, auf höchstem Niveau und liegen gewohnt gut in der Hand. Hier kann sich insbesondere Sony noch eine Scheibe von Nikon abschneiden.
Die Z7 besticht zwar mit einer hervorragenden Bildqualität, jedoch hängt sie in Sachen Geschwindigkeit hinterher. Gerade einmal 9 Bilder pro Sekunde ermöglicht der elektronische Auslöser der Z7. Dies ist weniger als die Hälfte der Spitzenmodelle. Ein Grund dafür ist die hohe Auflösung der Bilddateien und daraus resultierende große Datenmenge. Auch mit nur einem Speicherkartenfach ist die Z7 etwas hinter den Erwartungen zurückgeblieben.
Der Autofokus wurde durch das jüngste Firmwareupdate (Version 3.0) spürbar verbessert. Das Autofokus-System mit 493 Messpunkten wurde mit einer neuen Augen- und Gesichtserkennung sowie einem neuen Tierautofokus ausgestattet. Dieser arbeitet unter guten Lichtverhältnissen sehr solide, jedoch nicht annähernd so gut wie andere Autofokussystem von Canon oder Sony. Werden die Lichtverhältnisse schlechter und die Motive sind beweglich, so schwächelt der Autofokus deutlich und ist lediglich für statische Motive zu Gebrauchen.
Die Z7 bietet eine Top Video-Qualität mit 4K bis zu 30p und attraktiven Video-Profilen. der Autofokus im Video-Modus arbeitet gut, zuverlässig und besonders leise. Die 5-achsige Bildstabilisierung arbeitet sehr gut und wird in vielen Testberichten als die beste Stabilisierung ausgezeichnet.
Insgesamt ist die Nikon Z7 ein gutes Gesamtpaket für Profis, die eher statische Motive fotografieren und wenig Action- Sport- oder Wildlifefotografie betreiben. Das spiegellose Spitzenmodell von Nikon ist derzeit für 2500€ zu haben.
Kamera | Nikon Z7 |
Sensor | 45,7 Megapixel Vollformat CMOS |
Bildstabilisator | Ja, 5-Achsen-Bildstabilisator (VR) |
ISO | 64 – 25600 nativ (erweiterbar auf 102400) |
Autofokus | 493 AF-Felder, Augen-Autofokus mit Nachführung |
Serienaufnahmen | Bis zu 9 Bilder pro Sekunde |
Sucher | OLED-Sucher, 0,5 Zoll mit 3,69 Millionen Bildpunkten |
Display | 3,2 Zoll LCD-TFT mit 2,1 Millionen Bildpunkten, Touchscreen, klappbar |
Speichermedium | 1 XQD-Kartenfach |
Anschlüsse | USB-C, HDMI, Mikrophonanschluss, Kopfhöreranschluss |
Akku | EN-EL15b Akku, bis zu 800 Aufnahmen |
Abmessungen | 100,5 x 134 x 67,5 mm |
Gewicht | 675g |
Bildformate | RAW, JPEG, bis zu 8256 x 5504 |
Video | Bis zu 4K UHD Video 3840 x 2160 |
Videoformate | MOV, MP4 |
Zeitlupe | Bis zu 120 Bilder pro Sekunde 1080p |
Vorteile
- Hervorragende Bildqualität
- Geringes Rauschverhalten
- Hoher Dynamik-Umfang
- Top Bildstabilisator
- Sehr guter Video-Modus
Nachteile
- Nur 9 Bilder pro Sekunde
- Nur ein Speicherfach
- Durchschnittliches Autofokussystem
Riesen-Sensor und Video-Königin: Lumix S1 R
Im Hause Pansonic Lumix wird ein sehr ähnlicher Weg eingeschlagen, wie bei Nikon. Die beiden spiegellosen Top-Modelle richten sich auch hier einmal an Profis und einmal an Einsteiger.
Die Panasonic Lumix S1 bietet weniger Auflösung und ist auch im Preis deutlich geringer als ihre große Schwester, die Lumix S1 R. Die S1 R ist sehr robust und hochwertig verarbeitet und liegt sehr gut in der Hand. Auch hier erinnert sie etwas an die Nikon Z7.
Drei Einstellräder und ein handlicher Joystick runden das Design von Lumix schließlich ab. Nur ist die Lumix deutlich schwerer.
Der Bildsensor der S1 R löst mit 47,3 Megapixeln sehr hoch auf. Die Bildqualität ist sehr gut und auf einem Niveau mit der Nikon Z7 oder der Sony Alpha 7R III. Die Lichtempfindlichkeit ist bei der S1 R etwas schlechter und bereits ab ISO 6400 stellt sich ein deutlich sichtbares Bildrauschen ein. Der integrierte Bildstabilisator soll bis zu 5,5 Zeitstufen kompensieren und arbeitet gut.
Ein deutlicher Nachteil der Lumix S1 R ist jedoch die langsame Serienbild-Geschwindigkeit von nur 6 Bildern pro Sekunde bei nachführendem Autofokus. Im AF-S-Modus sind bis zu 9 Bildern pro Sekunde möglich, was immer noch im Mittelfeld der Konkurrenz anzusiedeln ist. Der Autofokus arbeitet gut. Für die Präzision und Treffsicherheit sorgen 225 Messpunkte, die über den gesamten Bildbereich verteilt sind.
Lumix hat dem großen Gehäuse zwei Speicherkarten-Slots spendiert (UHS II und XQD). Das Highlight der spiegellosen Vollformat Kamera aus dem Hause Lumix ist der Video-Modus. Markenübergreifend bietet Lumix (fast schon standardgemäß) den besten Video-Modus. Bis zu 60p bei 4K ohne Crop lassen die Konkurrenz im Regen stehen und überzeugen auf ganzer Linie. Auch der Autofokus arbeitet im Video-Modus leise und präzise.
Ein Nachteil des gesamten Lumix-System ist leider der Objektiv-Anschluss. Die L-Mount-Alliance steht erst Anfang der spiegellosen Objektiv-Entwicklung und dementsprechend finden sich nur eine Hand voll Objektive derzeit an, die das volle Potenzial der Lumix S1 R auch ausschöpfen können. Die S1 R bietet sich vor allem für Studio- und Produktfotografie und kommt mit einem Straßenpreis von 3500€.
Kamera | Panasonic Lumix S1 R |
Sensor | 47,3 Megapixel Vollformat CMOS |
Bildstabilisator | Ja, 5-Achsen IBIS, Dual IS |
ISO | 400 – 25600 nativ (erweiterbar auf 51200) |
Autofokus | 225 AF-Felder, Tier-, Körper, Augen-, und Gesichtserkennung mit Nachführung |
Serienaufnahmen | Bis zu 9 Bilder pro Sekunde |
Sucher | OLED mit 5,76 Millionen Bildpunkten, 100% Bildfeldabdeckung |
Display | 3,2 Zoll LCD-TFT mit 2,1 Millionen Bildpunkten, Touchscreen, dreh- und klappbar |
Speichermedium | 2 Kartenfächer XQD/SD (UHS-1 und UHS-2) |
Anschlüsse | USB C, HDMI, Kopfhörerausgang, Mikrofonanschluss |
Akku | Li-Ionen-Akku, bis zu 1150 Aufnahmen |
Abmessungen | 148,9 x 110,0 x 96,7 mm |
Gewicht | 898g |
Bildformate | RAW, JPEG, bis zu 8368 x 5584 |
Video | Bis zu 4K Video 3840 x 2160 |
Videoformate | MP4, AVCHD |
Zeitlupe | Bis zu 60 Bilder pro Sekunde 4k |
Vorteile
- Herausragende Bildqualität
- Höchste Video-Qualität mit 4K zu 60p
- Sehr robustes Gehäuse
- Sehr gute Bildstabilisation
Nachteile
- Sehr schwer
- Durchschnittlicher Autofokus
- Moderates Bildrauschen
Sonys Spitzen-Modell: Sony Alpha 9 II
2016 hat Sony mit der Einführung der Sony Alpha 9 eine wahre Revolution gestartet. Die Alpha 9 II ist der Nachfolger der preisgekrönten Flagschiff-Kamera. Die Erneuerungen im Gegensatz zum älteren Modell liegen hierbei im Detail.
Die A9 II liefert mit dem mehrfach beschichteten 24 Megapixel großen Sensor, den selben Sensor wie sein Vorgänger. Die Bildqualität ist ausgezeichnet und auf dem selben Niveau wie die der Canon EOS 1D X III, jedoch mit 4 Megapixel mehr Auflösung. Die nicht so extrem hohe Bildauflösung resultiert in einer starken Low-Light-Perfomance. Mögliches Bildrauschen ist so gut kontrolliert, dass ohne zögern bei ISO-Werten im Bereich von 25600 fotografiert werden kann und in der Nachbearbeitung das Rauschen kaum noch sichtbar ist.
Ein weiteres Highlight der A9 II ist die hohe Geschwindigkeit von 20 Bildern pro Sekunde mit elektrischem Verschluss und 10 Bildern pro Sekunde bei mechanischem Verschluss. Die Besonderheit: Beim Auslösen der Bilder sieht der Fotograf kein Schwarzbild und der Elektronische Sucher (EVF) zeigt weiterhin das Geschehen vor der Kamera. Besonders für Sport- und Wildlifefotografen ist dies ein großer Vorteil, um keine Sekunde zu verpassen.
Die A9 II bietet ein überarbeitetes Gehäuse mit einem tieferen Griff und größeren Knöpfen zur Bedienung. Zudem ist sie wettergeschützt und sehr solide verarbeitet. Ein weiteres großes Prunkstück der A9 II ist und bleibt der Autofokus. Das derzeit beste Autofokussystem auf dem Markt bietet 693 Messfelder und eine innovative Technik, die durch künstliche Intelligenz das gewünschte Motiv erkennt und bis zum äußersten Bildrand verfolgt. Zudem verfügt das Spitzenmodell über eine Augenerkennung bei Menschen und Tieren.
Ein weiterer Vorteil für Naturfotografen: Im elektronischen Modus nimmt die Kamera die Bilder komplett lautlos auf. Auch für Hochzeits- oder Pressefotografen ist dies ein willkommenes Feature.
Das Gehäuse der Sony Alpha 9 II bietet Platz für zwei Speicherkarten des Typs UHS-II. Warum der Marktführer für XQD Speicherkarten, die derzeit mit die schnellsten und leistungsfähigsten Speicherkarten auf dem Markt sind, in der Top-Kamera lediglich auf veraltete Speichertechnik zurückgreift, wird wohl nie jemand herausfinden.
Die Alpha 9 II bietet 4K Video bei 30p und einen top Autofokus, der sehr leise ist. Jedoch hat Sony bei seinem Flagschiff keine Picture-Profiles eingebettet, was viele Filmer zu einer anderen Kamera greifen lässt. Die In-Body-Image-Stabilisation (IBIS) arbeitet gut und ermöglicht so ein wackelfreies arbeiten, auch bei längeren Belichtungszeiten. Das Kraftpaket aus dem Hause Sony ist wie geschaffen für alle Art von Fotografen, denen die 24 Megapixel ausreichen.
Zusammen mit der Canon EOS 1D X III bildet sie die Spitze der derzeitigen Profi-Kameras und zu einem stolzen Preis von 5400€.
Kamera | Sony Alpha 9 II |
Sensor | 24 Megapixel Vollformat CMOS |
Bildstabilisator | Ja, 5-Achsen IBIS |
ISO | 100 – 51200 nativ |
Autofokus | 693 Phasendetektionspunkte & 425 Kontrastdetektionspunkte, Augen-Autofokus |
Serienaufnahmen | Bis zu 20 Bilder pro Sekunde |
Sucher | 0,5 Zoll mit 3,6864 Millionen Bildpunkten |
Display | 3 Zoll LCD-TFT mit 1,44 Millionen Bildpunkten, Touchscreen, nach oben und unten verstellbar |
Speichermedium | 2 SD-Kartenfächer (UHS-1 und UHS-2) |
Anschlüsse | USB C, MicroUSB, MikroHDMI, Mikrofonanschluss, Kopfhöreranschluss, LAN-Anschluss |
Akku | NP-FZ100 Akku, bis zu 690 Aufnahmen |
Abmessungen | 128,9 x 96,4 x 77,5 mm |
Gewicht | 678g |
Bildformate | RAW, JPEG, bis zu 6000 x 4000 |
Video | Bis zu 4K HDR Video 3840 x 2160 |
Videoformate | XAVC S, AVCHD |
Bildprofile (Video) | Kein S-Log |
Zeitlupe | Bis zu 120 Bilder pro Sekunde 1080p |
Zeitraffer | Bis zu 1 Bild pro Sekunde oder als Foto per Intervallfunktion |
APS-C Modus | Ja |
Vorteile
- Hohe Bildqualität
- Sehr gutes Rauschverhalten
- 20 Bilder pro Sekunde ohne Black-Out
- 4K Video
- Bestes Autofokus-System auf dem Markt
Nachteile
- Nur UHS-II Speicherkarten
- Ergonomie könnte besser sein
Das Pixel-Monster mit blitzschnellem Autofokus: Sony Alpha 7R IV
Im letzten Jahr machte Sony mit der Ankündigung der Sony Alpha 7R IV auf sich aufmerksam. Die 7R IV besticht durch ihren riesigen 61 Megapixel großen Sensor. Der Sensor liefert die derzeit beste Bildqualität und Detailtreue. Auch der Dynamik-Umfang sucht derzeit seines gleichen. Durch die enorm hohe Auflösung schneidet die Profi-Kamera nur mittelmäßig im Rauschverhalten ab.
Die Ergonomie ist wie bei der Alpha 9 II gut und die Verarbeitung hochwertig. Der Autofokus ist eine etwas abgeschwächte Form des Systems der Alpha 9 II. Statt der 693 Messfelder gibt es in der Alpha 7 R IV nur 567. Aber diese 567 Messpunkte reichen aus, um auch Vögel im Flug gut zu erwischen. Jedoch liegt das System insgesamt etwas hinter dem der A 9 II und reagiert nicht ganz so blitzschnell.
Die Alpha 7 R IV bietet trotz ihrer gewaltigen Auflösung sowohl mit elektronischem als auch mechanischem Verschluss satte 10 Bilder pro Sekunde. Im Vergleich zu der Z7 von Nikon oder der Lumix S1 R ist dies ein Spitzenwert, bedenkt man, dass die Dateien nochmals 20 Megapixel größer sind. Der APS-C-Modus der 7R IV ist ein praktisches Feature für alle, die nicht genug Brennweite bekommen. Selbst im APS-C-Modus verfügt die Kamera immer noch über 26 Megapixel. Dies ist schlichtweg beeindruckend.
Im Video-Modus zeichnet die Alpha mit bis zu 30p bei 4K auf und bietet sämtliche Pictue-Profiles wie S-Log. Die Videoaufnahmen sind jedoch etwas schlechter als bei der Alpha 7 III, die für ihre gute Video-Qualität und ein tolles Gesamtpaket ausgezeichnet wurde. Insgesamt ist die Sony Alpha 7 R IV ein echtes Kraftpaket und wer die beste Bildqualität auf dem Markt sucht, ist mit der Sony gut beraten. Aber die hohe Auflösung und der schnelle Autofokus haben mit 3999€ auch ihren stolzen Preis.
Kamera | Sony Alpha 7R IV |
Sensor | 61 Megapixel Vollformat CMOS |
Bildstabilisator | Ja, 5-Achsen IBIS |
ISO | 100 – 32000 nativ |
Autofokus | 567 Phasendetektionspunkte & 425 Kontrastdetektionspunkte, Augen-Autofokus |
Serienaufnahmen | Bis zu 10 Bilder pro Sekunde |
Sucher | 0,5 Zoll mit 5,76 Millionen Bildpunkten |
Display | 3 Zoll LCD-TFT mit 1,44 Millionen Bildpunkten, Touchscreen, nach oben und unten verstellbar |
Speichermedium | 2 SD-Kartenfächer (UHS-1 und UHS-2) |
Anschlüsse | USB C, MicroUSB, MikroHDMI, Mikrofonanschluss, Kopfhöreranschluss |
Akku | NP-FZ100 Akku, bis zu 670 Aufnahmen |
Abmessungen | 128,9 x 96,4 x 77,5 mm |
Gewicht | 665g |
Bildformate | RAW, JPEG, bis zu 9504 x 6336 |
Video | Bis zu 4K HDR Video 3840 x 2160 |
Videoformate | XAVC S, AVCHD |
Bildprofile (Video) | S-Log2, S-Log3, HLG, weitere |
Zeitlupe | Bis zu 120 Bilder pro Sekunde 1080p |
Zeitraffer | Bis zu 1 Bild pro Sekunde oder als Foto per Intervallfunktion |
APS-C Modus | Ja |
Vorteile
- Beste Bildqualität bei höchster Auflösung von 61 Megapixel
- Schneller Autofokus
- APS-C-Modus
Nachteile
- Sehr große Bilddateien
- 4K Video nicht perfekt
- Moderates Rauschverhalten