Nach dem Motto “Alle guten Dinge sind drei!” präsentiert die chinesische Marke AstrHori in ihrer Pressemitteilung zum Jahresende gleich mehrere Objektive für spiegellose Kamerasysteme unterschiedlicher Hersteller. Vertrieben werden die Neuankündigungen in Deutschland wie immer über die B.I.G Brenner Import und Handels GmbH, von wo aus sie dann voraussichtlich zum Jahresanfang 2023 auch den Weg in den gut sortierten Foto-Fachhandel finden werden. Durchaus interessant sind die drei vorgestellten Objektive in erster Linie aufgrund ihrer zum Teil doch sehr unterschiedlichen und speziellen Einsatzgebiete.
Mit dem AstrHori 12mm f/2.8 Fisheye bekommt ihr ein lichtstarkes Objektiv für Fotos mit einzigartigem Bildwinkel, welches durch seine extreme Bildsprache zugleich aber wenig alltagstauglich ist. Das AstrHori 18mm f/8 Shift richtet sich vielleicht noch mehr an einen bestimmten Kreis von Fotograf*innen. Denn seine Shift-Funktion, mit der sich stürzende Linien ausgleichen lassen, macht eigentlich nur in der Architektur-Fotografie wirklich Sinn. Die größte Zielgruppe besitzt vermutlich das AstrHori AF 85mm f/1.8, welches mit seiner Tele-Optik, großer Offenblende und Autofokus die typischen Eigenschaften einer Porträt-Festbrennweite vereint.
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AstrHori 12mm f/2.8 Fisheye
Beim AstrHori 12mm f/2.8 Fisheye handelt es sich um ein manuell fokussierendes Ultraweitwinkel-Objektiv für Bildsensoren im Vollformat. Die 12 mm Brennweite sind somit kleinbildäquivalent und ergeben einen dramatischen Bildwinkel von sage und schreibe 185° in der Diagonalen. Die relativ hohe Lichtstärke von 1:2.8 macht diese Festbrennweite zudem tauglich für Low-Light-Aufnahmen, womit das AstrHori 12mm f/2.8 Fisheye euch bei kreativen Street- und Architekturfotos, aber auch in der Astro-Fotografie als passende Begleitung zur Seite steht.
Mit seinem robusten Metallgehäuse ist das AstrHori 12mm f/2.8 Fisheye auch für Outdoor-Einsätze bestens gewappnet. Allerdings gehört ist mit Maßen von 90 x 115 mm und 757,5 g nicht zu den kompaktesten Objektiven. Aufgrund der leicht nach außen gewölbten Frontlinse besitzt das AstrHori 12mm f/2.8 Fisheye übrigens kein Filtergewinde. Die mit Nano-Multicoating versehene Linse wird praktischerweise jedoch durch die fest ins Gehäuse integrierte Gegenlichtblende vor Kratzern und Verschmutzung geschützt.
Im optischen Aufbau verfügt das AstrHori 12mm f/2.8 Fisheye über elf Elemente in acht Gruppen. Zu besonderen Schliffen oder Brechungsverhalten ist bisher nichts bekannt. Nur eine Naheinstellgrenze wird im Datenblatt mit 20 cm zwischen Motiv und Sensorebene erwähnt. Wie der Fokus wird bei diesem Objektiv auch die aus fünf Lamellen bestehende Blende manuell über einen Einstellring bedient. Der gerasterte Blendenring reicht von Offenblende f/2.8 bis zu einem kleinsten Wert von f/16. Für Blendenwert, Tiefenschärfe und Entfernung sind gut ablesbare Skalen vorhanden.
Preis und Verfügbarkeit des AstrHori 12mm f/2.8 Fisheye
Die größte Verfügbarkeit für unterschiedliche Kamerasysteme bietet unter den aktuellen Neuerscheinungen das AstrHori 12mm f/2.8 Fisheye. Das lichtstarke Fischauge mit Ultraweitwinkel-Optik bekommt ihr ab Ende Januar 2023 für Vollformat-Systemkameras mit Canon RF-, Sony E-, Fujifilm GFX-, Nikon Z- oder L-Mount. Die unverbindliche Preisempfehlung beträgt jeweils 349,00 Euro, womit das AstrHori 12mm f/2.8 Fisheye das teuerste Objektiv im Bunde der Neuheiten ist.
AstrHori 18mm f/8 Shift
Das neue AstrHori 18mm f/8 Shift bietet mit seinen kleinbildäquivalenten 18 mm Brennweite die ideale Kombination aus Ultraweitwinkel und Shift-Funktion für ambitionierte Architektur-Fotograf*innen. Egal, ob für eindrucksvolle Städteansichten, Aufnahmen von einzelnen Gebäuden oder Fotos im Innenbereich bietet die auf Vollformat gerechnete Festbrennweite mit einem diagonalen Bildwinkel von 99,2° immer die richtige Perspektive.
Die nötige Abbildungsleistung holt sich das AstrHori 18mm f/8 Shift aus einem Linsensystem mit neun Elementen, welche in ebenfalls neun Gruppen aufgeteilt sind. Auch bei diesem Objektiv hüllt sich Hersteller AstrHori allerdings in Schweigen über Details zum weiteren optischen Aufbau. So ist nichts bekannt außer der minimalen Fokusdistanz von 34 Zentimetern und eben der Shift-Funktion. Diese bietet einen Spielraum von +/- 6 mm zum Verschieben der Bildebene, um auf diese Weise noch vor der Aufnahme stürzende Linien zu korrigieren.
Das AstrHori 18mm f/8 Shift ist massiv aus Metall verarbeitet, misst im Vergleich zum neuen Fisheye-Objektiv der Marke aber nur kompakte 62 x 36 Millimeter. Dem entsprechend fällt auch das Gewicht mit schlanken 164 g angenehm gering aus. Auch ein Frontfiltergewinde mit einem Durchmesser von 58 mm ist bei diesem Objektiv enthalten. Fragende Blicke wird es allerdings bei der Suche nach einem Blendenring geben. Dieser ist schlichtweg nicht vorhanden. Das AstrHori 18mm f/8 Shift arbeitet mit einer fixen Blende f/8.
Preis und Verfügbarkeit des AstrHori 18mm f/8 Shift
Wer auf der Suche nach einem erschwinglichen Shift-Objektiv ist, bekommt es mit dem AstrHori 18mm f/8 Shift ab Ende Januar 2023 für einen UVP-Preis von lediglich 159,00 Euro. Verfügbar sein wird dieses Spezialobjektiv für Architekturfotografie mit Anschlüssen für den Sony E-Mount, Canon RF und Nikon Z sowie die L-Mount Allianz um Panasonic (Lumix), Sigma und Leica.
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AstrHori AF 85mm f/1.8
Als letztes Objektiv im Bunde der aktuellen Neuerscheinungen präsentiert AstrHori für den Sony E-Mount eine lichtstarke Vollformat-Festbrennweite mit 85 mm, einer Lichtstärke von 1:1.8 und einem diagonalen Bildwinkel von 28,4° an entsprechenden Bildsensoren im KB-Format. Somit handelt es sich beim AstrHori AF 85mm f/1.8 um eine klassische Porträt-Festbrennweite, bei der das Hauptaugenmerk auf natürlichem Freistellungseffekt durch die Tele-Brennweite in Zusammenspiel mit einem hübschen Bokeh bei Offenblende f/1.8 liegt.
Im Gegensatz zu den beiden anderen Objektiven ist beim innenfokussierenden AstrHori AF 85mm f/1.8 jedoch ein Autofokus mit integriert. Der Schrittmotor (STM) soll laut Hersteller schnell genug sein, um die Gesichts- und Augenerkennung aktueller Sony Alpha Kameras vollumfänglich zu unterstützen. Auch beim AstrHori AF 85mm f/1.8 ist Metall wieder das Material der Wahl und so liegt das Objektiv mit 626 g doch deutlich spürbar in der Hand. Denn bedingt durch die hohe Lichtstärke misst das Gehäuse eben doch 80 x 103 mm mit 72 mm Filterdurchmesser.
Im Inneren der Porträt-Linse finden sich neun Linsenelemente, welche in acht Gruppen aufgeteilt sind. Über asphärische Elemente oder ED-Glas hüllt AstrHori auch hier den Mantel des Schweigens. Die minimale Fokusdistanz liegt mit 79 cm relativ weit entfernt. Für eine 85mm-Festbrennweiten ist eine solche vermeintlich große Entfernung aber absolut normal. Die automatisch gesteuerte Blende des AstrHori AF 85mm f/1.8 besteht aus neun Blendenlamellen und lässt sich bis zu einer kleinsten Öffnung von f/16 schließen. Als bisher einziges Objektiv der Marke überträgt das AstrHori AF 85mm f/1.8 übrigens sämtliche Exif-Daten an die Kamera.
Preis und Verfügbarkeit des AstrHori AF 85mm f/1.8
Das AstrHori AF 85mm f/1.8 wird voraussichtlich ab Ende Januar 2023 für eine unverbindliche Preisempfehlung von günstigen 319,00 Euro im Handel erscheinen. Im Gegensatz zu den beiden anderen Neuerscheinungen gibt es die lichtstarke Porträt-Festbrennweite von AstrHori vorerst allerdings nur mit einem Anschluss für den Sony E-Mount.